Zwey obligate Augengläser: neulich in der Oper...

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    Dann hätte es auch ein Link getan, denn innerhalb unseres Netzes geht ja nix verloren ;)


    Ich denke, das soll nicht sein? http://www.capriccio-kulturforum.de/berichte-von-opernauffuehrungen-und-konzerten/5147-richard-wagner-rheingold-oper-leipzig-16-juni-2013/?#post240321

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    Wenn die Oper irgendwo in erreichbarer Nähe gegeben wird, hat man gute Chance, mich dort bei einer der Vorstellungen anzutreffen. Warum man aber von Carlsruhe aus sieben verschiedene Autobahnen benötigt, um nach Wiesbaden zu gelangen, das weiß nicht mal der Verkehrsminister...

    Dank Arnulfus habe ich von dieser Darbietung erfahren und wir waren dort zum gemeinsamen Verkosten verabredet. Morgens noch schnell ein neues "Handy" erworben, nachdem mein HTC desaster desire mich fast zum Mörder gemacht hat... dafür ca. 15 km mit dem Fahrrad in der City herumgekurvt, weil ich mehrfach wieder heim musste, um irgendwelche bescheuerten Unterlagen zu organisieren (Kundennummer für den Vertragsparter, Personalausweis, blablabla...). Hat sich aber gelohnt: das integrierte Navi funktionierte einwandfrei und unerwartet perfekt und nach 3 h Navigation plus diverser Telefonate, Bildern, Chats etc. ist sogar noch Akku übrig; so muß das sein und nicht anders!

    Brittens Oper, basierend auf der Novelle von Henry James, fasziniert mich seit einiger Zeit und ich bin jedesmal auf die Inszenierungen und möglichen Deutungen sehr gespannt; auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht: die Sängerinnen und Sänger waren allesamt hervorragend:

    Thomas Piffka: Peter Quint / Prolog
    Claudia Rohrbach: Gouverness
    Helen Donath: Mrs. Grose
    Victoria Lambourn: Miss Jessel
    Stella An: Flora
    Jonas Hübner: Miles

    Helen Donath zum erstenmal live zu hören ist schon was, zugegeben... aber Claudia Rohrbach hat die Gouverness derart emotional verkörpert, daß sie für mich das Highlight des Abends war; natürlich neben Jonas Hübner in der unglaublich schwierigen Rolle des Miles. Diese Inszenierung von Robert Carsen war sehr gelungen und abwechslungsreich; ob zwei kleine Fehlerchen der Inszenierung oder der Dramaturgie zuzuschieben sind, vermag ich nicht zu beurteilen: bei der See-Szene fehlte der See und während Miss Jessel sang, wie sie sich immer weiter nähert, saß sie belanglos auf einem Tisch... also wirklich, sowas sollte auffallen... die Videoinstallationen, die eine glaubwürdige und zugleich zu hinterfragende Wirklichkeit definierten, waren beeindruckend und machten sogar den für mich eher langweiligen Prolog zu einem Erlebnis. Herausgearbeitet wurde - zumindest habe ich das so erfahren - diesmal mehr der Aspekt der Schutzsuchenden, Schutzgebenwollenden.

    Beeindruckend wie immer der Malo-Song von Miles und das Wiederaufgreifen dieses Songs durch die Gouvernante nach dem plötzlichen Tod von Miles, der im Video unten anders besetzt ist...

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    Neben der tollen Darbietung passte auch das Wetter mit 28°C, die reibungslose und behinderungsfreie Anreise, das gute Essen im Käfer's und die nette Begleitung. So schaut ein perfekter Tag in meinem Leben aus. Bitte merken für die Zukunft :D

    :jubel::jubel::jubel:

  • Eigenthum ist Diebstahl – „Rheingold“ in der Jahrhunderthalle Bochum


    Heute Abend (20.9.15) Ruhr-Trienale : RHEINGOLD
    Mit 21 Jahren habe ich diesen >Vorabend< der TRILOGIE zum 1. Mal gehört....das ist 50 Jahre her.
    Ich versuche meine Euphorie nicht in den Vordergrund zu stellen....ABER ich habe von den weit über 100 gesehenen RHEINGOLDS niemals eine ähnlich exponierte, suchende, musikalisch überraschend neue Aspekte aufzeigende, ganz am Puls der aktuellen Weltkatastrophe orientierten Kapitaliusmus-kritischen Deutung gesehen.

    Dieses RHEINGOLD ist eine Sensation, ein Lehrstück über uns Menschen mit unseren Nettig-u.-Abscheulichkeiten.
    Die Jahrhunderthalle Bochum bietet einen Raum, ein Ambiente von ganz anderer Qualität und Perspektive für ein integriertes Musik-Aufführungskonzept.
    Man sieht ein offenes Drama, dessen Offenheit darin besteht, dass die Räume von musikalischer und darstellischerer Aktion verschmelzen.
    Die Bühne ist auf drei Ebenen vertikal angelegt und die Handlungsebenen (oben und unten) vereinnahmen und integrieren das Orchester, welches als ZENTRUM dieser Oper >die Mitte< in mehrfacher Hinsicht darstellt.

    noch 4 Vorstellungen bis Ende Sept

    Vollzitate sind keine Zitate; das von Arnulfus Zitierte mußte daher aus rechtlichen Gründen entfernt werden. Die von Arnulfus zitierte Rezension der NMZonline kann hier nachgelesen werden. Sorry, MOD 08/15

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    Ich hatte ja schon eine gewisse positive Erwartungshaltung und das Konzept der Pasinger Fabrik veranlasste mich immerhin, insgesamt 600 km zu reisen, um mich von der Richtigkeit meines Gefühls überzeugen zu lassen. Und das war gut so.

    Die Kunde von „Münchens Kleinstem Opernhaus“ ist offenbar noch nicht sehr weit verbreitet; nichtsdestotrotz waren alle belegbaren Plätze am gestrigen Abend ausverkauft: die Wagenhalle fasst ca. 150 - max. 200 Zuschauer, die sich auf etwa 30 Bistrotische zu 4 Personen und einige Sperrsitze verteilen. Und hier gelingt jetzt die Quadratur des Kreises, daß man nämlich - bestens versorgt vom integrierten Gastronomieservice Cantina Pasing - während der Vorstellung(en) gemütlich an seinem Getränk nuckeln und in den Pausen zuvor bestellte Speisen einnehmen kann. Die Sicht von Tisch 21, der mir bei der telefonischen Reservierung empfohlen wurde, war ausgezeichnet, der angebotene blaue Zweigelt ebenfalls, also konnte es losgehen:

    Das zehnköpfige Orchester (alle Stimmen waren solistisch besetzt) spielte hervorragend, mystisch und spritzig und der Klang entfaltete sich in der Wagenhalle sehr gut. Einige wenige Male war das von Andreas Pascal Heinzmann geleitete Orchester - kaum zu glauben - zu laut für die Protagonisten auf der Bühne.

    Rusalka: Karolina Plicková
    Prinz: Andreas Stauber
    Wassermann: Philipp Gaiser
    Ježibaba: Annette Lubosch
    Fremde Fürstin: Ikumu Mizushima
    Küchenjunge: Carolin Ritter
    Heger: Peter Trautwein
    Elfen (Tänzerinnen): Elodie Lavoignat, Sandra Lommerzheim, Anna Ressel
    Chor: Christina Bernahrdt, Lemuel Cuento, Jennifer Jakob, Ana Schwedhelm


    Die ihrer meerjungfräulichkeit beraubte Rusalka
    mit Ježibaba gegen Ende des dritten Aktes

    Besonders Karolina Plicková hat als Rusalka sehr stark dominiert und beeindruckt; selten habe ich dermaßen Rotz und Wasser geheult während der „Mondarie“ - da war kein Halten mehr...

    ;(:umfall::jubel::love:

    Auch der Wassermann (Philipp Gaiser) mit seiner sonoren und väterlichen Stimme sowie Ježibaba, verkörpert von Annette Lubosch, haben mich stark gefesselt. Alle übrigen Mitwirkenden waren auch mindestens sehr gut, so daß diese zu einem mehr als gelungenen Abend beitrugen.

    Das Bühnenbild wurde abwechslungsreich gestaltet und passte zur märchenhaften und mythischen Umgebung, in welcher das Sujet der Oper angesiedelt ist. Ich mag diese Art „Lichtspiele“ sehr: da gibt es etwas für's Auge - ohne ein allzu großes Sortiment an Bühnendevotionalien. Auch die Kostüme waren mit Hingabe angefertigt! Die Darbietung war in deutscher Sprache, was aber nicht wirklich störte - für die meisten wohl eher von Vorteil; der leichte tschechische Akzent Rusalkens machte das dann wieder wett und authentisch...

    Das Altersschnitt des Publikums lag bei gefühlten 40 Sommern (was mich erstaunte) und es verhielt sich trotz erkältungsreizendem Wetter überaus angenehm, es gab in der ausreichend langen Pause kein Gedrängel an den Sanitäranlagen, alles wirklich hervorragend organisiert. So muss Oper!

    Die Pasinger Fabrik liegt gut erreichbar direkt am (S-) Bahnhof Pasing und bietet neben Opern auch Theater und vieles anderes. Der Eintrittspreis von 37 € war angemessen und keinesfalls zu teuer; für ein Fünftel Roten mußte man 5,60 € berappen - aber hier reicht ja ein Glas pro Akt :)

    Empfehlung: Zauberhafte Begleitung einpacken und hinfahren, genießen und schwärmen. *yepp*

    Die paar wenigen unerlaubten Fotos wird man mir hoffentlich nachsehen...

    • Offizieller Beitrag

    Empfehlung: Zauberhafte Begleitung einpacken

    Woher nehmen? 8-)

    Bin schon sehr neidisch auf deinen Opernabend ... *shame*

    • Offizieller Beitrag

    Die Pasinger Fabrik liegt gut erreichbar direkt am (S-) Bahnhof Pasing und bietet neben Opern auch Theater und vieles anderes. Der Eintrittspreis von 37 € war angemessen und keinesfalls zu teuer; für ein Fünftel Roten mußte man 5,60 € berappen - aber hier reicht ja ein Glas pro Akt :)

    Empfehlung: Zauberhafte Begleitung einpacken und hinfahren, genießen und schwärmen. *yepp*

    Die paar wenigen unerlaubten Fotos wird man mir hoffentlich nachsehen...

    :thumbup:

    Zitat

    KARTENVERLOSUNG
    Münchens Kleinstes Opernhaus verlost 3x2 Karten für die Oper "Rusalka" am Sonntag 31. Januar 2016 (Beginn 19.30 Uhr)! Schreibt einfach eine Nachricht an uns mit eurem Namen, Telefonnummer und eMail-Adresse bis Freitag 11.00 Uhr!
    Viel Glück wünscht euch das Opern-Team der Pasinger Fabrik

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    ARMINIO 19.02.2016 im Karlsruher Staatstheater

    Der ganze Hype um Cencic ist mir in letzter Zeit etwas suspekt geworden; kenne ich doch die Aktivitäten des Sopranisten seit er 14 und ich 16 war... wie habe ich ihn damals vergöttert. Inzwischen geht mir sein vibratöses Gejodel dermaßen auf den Sack (nota bene: auf allerhöchstem Niveau! Aber alle menschlichen Glieder leiern offenbar irgendwann einmal aus...), daß ich fand, daß er die „schlechteste“ Nummer des Abends war; gleichwohl Protagonist und - neuerdings - Inszentator der gesamten Performance, die mir insgesamt recht gut gefallen hat. Allein, alle drei Augen blieben trocken - emotional hat mich so gut wie nichts berührt, wobei ich wohlgemerkt den heimlichen Hauptakteur Vince Yi aus Korea als Sigismondo, den ich tatsächlich zu 100% als Frau eingestuft hätte, was meine Stimmung leicht trübte aber im Nachhinein auf 250% turnt, als Highlight des Abends betrachte (egal, ob es nun Mann oder Frau war). Er hat Cencic definitiv für mich die Show gestohlen. Da hab' ich mich von Hermann entgegen meiner 1000%igen Überzeugung in die Irre führen lassen - es war doch ein Countertenor - und was für ein Hammer!

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    Hier in einer Rockrolle in Vincis Catone...

    :love:

    Ich muß sofort zurück , ich will den heiraten. Im Ernst. Es gab nur einen winzigen Moment im 2. oder 3. Akt, wo ich mich für einen flüchtigen Moment an eine Counterstimme erinnert fühlte; ansonsten: 250% Frau, keine Sigismonda also (wie vermutet), sondern ein echter Sigismondo (anders hätte das, ehrlich gesagt, auch gar nicht sein können) ... aber: jeder verrät sich mir gegenüber irgendwann *yorick*

    Alle, wirklich alle (!), waren auf höchstem Niveau aktiv, nicht zu vergessen das feurige Ensemble Armonia Atenea.

    Die Couture hat mir auch extrem zugesagt. Wenn Cencic, was ich jetzt ad hoc nicht weiß, auch dafür verantwortlich zeichnet: ich wäre sein bester Kunde! Vom perfekten Marie-Antoinette-Stil bis Jack Sprarrow war alles dabei.

    Das Bühnenbild empfand ich ingesamt als nicht langweilig - aber gewöhnbar, ein Wort, daß es nicht offiziell gibt. Cencic sollte sich m. E. noch ein wenig intensiver damit befassen und dann komplett umsteigen: seine herausragenden Qualitäten als Regisseur sind im Proben-Video w.u. in Beitrag 72 dokumentiert. Was mich leicht gestört hat, daß Cencics Konterfei ständig in Form eines Barockgemäldes im Vordergrund stand... aber ich hätte es auch nicht anders gemacht :D Etwas nervig waren unter anderem die plakativen Bravorufe von Groupies nach Arien von Cencic; die waren ja nicht schlecht gesungen, aber Vince Yi und seine Kollegen waren deutlich besser.

    Als Continuo fungierte der Digirent George Petrou bei den Seccorezitativen an einem von zwei Cembali, im übrigen accompganierte eine hervorragende Cembaslistin in Coworking mit einer Theorbe. Sigismondos Bravourarie im mittleren Akt mit obligater Oboe war einfach nur schön... himmlisch... die Tempowahl Petrous war überaus angenehm und abwechslungsreich. Langeweile kam da nicht im Entferntesten auf :)

    Mehr Text ist gerade nicht drin... my Whisky is empty... was Mäxl Cencic auf die Beine gestellt hat, hat insgesamt meine (positiven wie negativen) Erwartungen erfüllt.

    Immer wieder bin ich aufs Neue überrascht, wie leise so ein Ensemble auch von Reihe 4 aus ist... die erste Reaktion nach den ersten Tönen der Ouvertüre war die Suchbewegung nach dem Lautstärkedrehknopf...

    Das Thema „Barockoper“ war für Händel offenbar längst passée - ein Duett gleich zu Beginn nach der Ouvertüre ist in der Barockoper formal ein NoGo... je nach Anzahl der Akte frühestens am Ende des zweiten Aktes (extrem selten auch mal ein Terzett). Nichtsdestotrotz nähert sich Händel der Höhe seines Könnens, wie es Winton Dean in: Handel’s Operas meint. Evidente Anklänge an den Messiah sind schon überdeutlich hörbar, besonders bei den abgehackten Bassarien und insbesondere bei „Vado a morir“ (Arminio) vs. „He was despised“...


  • Ich kann nur ergänzen, dass ich die Aufführung wirklich sehr genossen habe, auch wenn mein Stehplatz nicht die bequemste Form eines Opernbesuchs darstellt, waren Sicht und Akustik dennoch hervorragend. Es war meine erste Händel-Opern-Aufführung und ich bin froh, dass ich mir das nicht mit einem klassischen Orchester und romantisch geschulten Sängern angetan habe. Da es mir hier etwas an Erfahrung gebricht, habe ich auch Cencics Vortrag ohne Schwierigkeiten genießen können. Ich habe schon wesentlich schlechtere Sänger gehört, allerdings live bisher nur selten Counter. Insofern war ich von den hohen männlichen Stimmlagen, besonders in Kombination mit dem männlichen Charakter der Rolle des Arminio durchaus fasziniert. Ja, dass ich Sigismondus (Vince Yi) verweiblicht habe tut mir natürlich wahnsinnig ;( ;( ;( leid. Hätte ich doch nur den Mund gehalten *stumm* statt von dem Trailer zu berichten, auf dem ich eine weibliche Asiatin wahrgenommen zu haben glaubte... Sigismondus kam mir auch von der Statur her sehr weiblich vor, ojeojeoje, alles geht durcheinander in diesen Barockopern, die ich allerdings durch diese Aufführung bei den Händel-Festspielen nachhaltig schätzen gelernt habe. Die Inszenierung fand ich in Verbindung mit Cencics Text im Nachhinein um so überzeugender, da er sich inhaltlich, ich finde durchaus tiefschürfend mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Der "Verräter" Segeste, der laut Libretto begnadigt, dem verziehen wird, wird in der Inszenierung dennoch hingerichtet, was im Zusammenhang mit der gut begründeten Ironie, die die Aufführung im Sinne eines Hoghartschen Konservationsstücks durchzieht, mir nun vollkommen gerechtfertigt erscheint, obwohl es mich zunächst irritiert hatte.

    • Offizieller Beitrag

    Sigismondus kam mir auch von der Statur her sehr weiblich vor, ojeojeoje, alles geht durcheinander in diesen Barockopern


    Ja, natürlich. Ich zweifelte auch kaum einen echten Moment daran, nachdem Du auch noch meinen Irrglauben bestätigt hattest... Gangart, Vorbau... :D *motz*

    Aber schau(t) selbst, wie echt das wirkt (hier allerdings in Vincis Catone in einer - neuerfundenen? - Rockrolle...). Der Typ ist schon fern ab von nur androgyn.

    Und klar; hab ich den Abend auch sehr genossen; bloß der Rotwein war grässlich - da brauchte ich etliche Schluck Whisky, um den loszuwerden :D

    • Offizieller Beitrag

    im übrigen accompganierte eine hervorragende Cembaslistin in Coworking mit einer Theorbe.


    Ich hab da gerade so ein koooomisches Gefühl, daß das Emelyanychev gewesen sein könnte...

    • Offizieller Beitrag

    Und hier noch der aktuelle Trailer vom staatlichen Badtheater, der mich daran erinnert, wie geil auch die dauerbesoffene Tusnelda (die rote Zora) war:

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    Toll übrigens, daß die gleich mit einem Festmahl beginnen und mir der Magen auf to do stand...

    ...und Proben dazu:

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    *lol* :love: - das hätte ich dem auch beibringen können :D

    Angeblich, wie ich aufgeschnappt habe, soll es von der Carlsruher Produktion auch eine DVD geben... :beatnik: - es sind noch zwei weitere Videos (Teil II und III) bei Youtube verlinkt, das dritte auch mit Regienaweisungen in deutsch.

    • Offizieller Beitrag

    Da wir keinen Theater-Thread haben:

    Jetzt auf den Augen - Filme (2016)

    War deutlich besser als erwartet und in den Medien beurteilt; aber ich schlief dennoch bald ein und machte schlapp. Ich war nach harter Arbeistwoche hundemüde und bin einfach zu alt für abendliche Ausflüge.

    Zudem, ich wusste es schon, kann man Faust 2 nicht auf der Bühne zeigen. Ich als Literaturbesessener habe ihn erst mit über 30 verstanden. Das Werk ist kein Drama, sondern ein Weltgedicht, ein philosophisches Rätselspiel außerhalb aller Genregrenzen. Warum also auf Aufführungen verzichten? So ist zum einen Goethe kein genuiner Dramatiker wie Schiller oder Shakespare. Ihm fehlt das dramaturgische Talent. Zum anderen muss man im Grunde über jede fünfte Zeile lange nachsinnen, so tief ist das gedacht; aber das geht nicht, wenn es vorne weitergeht. Und ich wüsste weitere Gründe, aber genug.

    P.S. Warum ich wieder zwei Penisse sehen musste, weiß ich nicht. Ich mag nur meinen und auch der hat es zuweilen schwer mit meiner Anerkennung. Ich mag keine fremden Schwänze in deutscher Klassik!

  • Ich war gestern in einer Vorführung von "Isbé" von Jean-Joseph Mondonville.

    Gespielt haben das Orfeo Orchester und der Purcell Chor unter György Vashegyi.

    Die Aufführung war vom Chor und Orchester her mittelmäßig (am Anfang) bis sehr gut (später). Die SangerInnen waren ehhr nur mittelmäßig bis gut, herausragen gut war niemand, und nur eine Sängerin war hörbar schwach.

    Die Oper selbst... nun... man hat überhaupt keine Kürzungen vorgenommen, und das wirkte so doch etwas viel und überladen. Das Orchestermaterial wirkte von Anfang bis Ende erstklassig, obwohl es gab vielleicht für meinen Geschmack zu viel Unisono-Streicher-Begleitfiguren.

    Auf mich wirkte stellenweise das italienisch gefärbte Orchestermaterial zusammen mit dem in langen Sätzen deklamierenden französischen Gesang unpassend - "wie der Hose auf der Kuh" sagt man im Ungarischen.

    Es gab dann aber 2-3 klasse italienisch gefärbte Arien, einige schöne langsame Stellen, schöne Chorpassagen, und einfallsreiche Baletti.

    Der Höhepunkt kam aber erst mit Ende des Fünften Aktes, nachdem ich nach 4 Stunden langsam aber sicher dem Reich des Schlafes mich Nahe wähnte, das Finalstück, ein Liebesduett mit Chor und italienischer Streicherbegleitung, eingeleitet von einem motivisch auf das Duett hinarbeitender Duett für Oboe und Fagott. Ich war plötzlich ach und munter, so wunderbar war die musik. Die ganzen 4 Stunden haben sich gelohnt nur für diese 10 Minuten. Das war ein Meisterwerk an Kontrapunkt, Melodieführung und Dramatik! Mit leichtigkeit auf Augenhöhe mit den zeitgenossen Rameau, Händel oder Bach!

    LG
    Tamás
    *castor*

    Alle Wege führen zum Bach,
    .................................... wo der kleine Biber lebt!

    • Offizieller Beitrag

    Wenn's nicht so teuer wäre... wär's interessant für mich :D

    Pornos gibt's gratis... so what...

    Aber davon ab, ganz im Ernste meiner Verzeiflung: ich sehne mich nach einer genialen Marionettenverfilmung von Faust I und II... das kann man ja sooft sehen, wie man es benötigt, wenn man nach jeder 5. Zeile einen Therapeuten benötigt...

    *frog*

    Faust à la Peter Lustig:

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    P.S. Warum ich wieder zwei Penisse sehen musste, weiß ich nicht. Ich mag nur meinen und auch der hat es zuweilen schwer mit meiner Anerkennung. Ich mag keine fremden Schwänze in deutscher Klassik!


    Das schaut schon ziemlich verkifft aus:

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    Vielleicht nehm ich mir demnächst mal die 8 Stunden Zeit... man braucht sieben Leben; drei habe ich bereits verspielt - aber unnachahmlich grandios :P

    • Offizieller Beitrag


    Also, Yorick - was willst du uns damit sagen? :boese:

    Das 13. Gebot: Du sollst keinen anderen S...z neben mir haben.


    jd *deibel*


    Ich mag nicht nur keine männlichen Gliede auf der Bühne, sondern auch keine Vaginen und Vulven! Es herrschen Gleichheit und Gerechtigkeit bei meinen Abneigungen. Wenn ich primäre Geschlechtsteile bei der Arbeit sehen will, schaue ich mir einen Porno an. Im Faust haben die nichts zu suchen!

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    Vielleicht nehm ich mir demnächst mal die 8 Stunden Zeit... man braucht sieben Leben; drei habe ich bereits verspielt - aber unnachahmlich grandios :P

    Es lohnt sich definitiv, ein Leben dranzugeben! Der Stein ist sonst ein Arsch, aber das hier ist groß! Aber man sollte vorher noch einmal lesen ...