• Offizieller Beitrag

    Darm-Saiten

    Eigentlich doppeltgemoppelt, denn das Wort Saite bedeutet ursprünglich "feiner Darm". Mitunter (später) auch Strick, Schlinge, Fessel. Jüngst las ich (zugegeben, mit Verwunderung) auf einer Speisekarte "Kartoffelsalat mit (wohl gefüllten, Anm. d.A.) Saiten" - wenn das nicht mal HIP ist.

    Stahl-Saiten ergeben daher (für mich) noch weniger Sinn. Das Wort Saite wird dann wohl hier im übertragenen Sinne verwendet. Wie eine Stahlwurst wohl schmeckt?

    :wink:

  • Mit Verwunderung?
    Hierzulande sind die ganz klar Saitenwuerste = Saaitêwôrscht, meist schlicht Saaitê, die man natuerlich auch nur paarweise kauft; a paar Saaitê.

    Die anderen (wichtigen) europaeischen Sprachen kennen das Problem nicht: chord, chorda, string - wenngleich string = chord |(auch im Englischen) eben auch was gedrehtes ist, eine Schnur eben. Also auch hier nicht wortlich zu nehmen. Aber wiederum, neben der natuerlich gedrehten (verdrillten) Darmsaite ja auch die wie eine Schnur aus Straengen verdrillte catline Saite und auch die aus 2 oder 3 Messingdraehten verdrillte Saite die zumindest bei Zupfinstrumente wohl vorkam.
    Die Stiche in Praetorius zeigen bei den Grossinstrumenten ganz klar verdrillte Saiten. Bei der Violone und der Grossbassgeig sicher catlines.

  • Die anderen (wichtigen) europaeischen Sprachen kennen das Problem nicht: chord, chorda, string


    Ich vermisse "húr" ;) ... (bedeutet übrigens ursprünglich auch Darm)

    ^^

    LG
    Tamás
    :wink:

    Alle Wege führen zum Bach,
    .................................... wo der kleine Biber lebt!

  • :D So ist die Oper hoffentlich auch kürzer... *hide*

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    • Offizieller Beitrag

    Auf jeden Fall lustiger, denn eigentlich trinken die da ja Vodka... :huh:

    Und man sollte stets ein As im Ärmel haben - aber ein richtiges:

    Oder man verwirrt das Publikum durch enharmonische Verwechslung:

    Und für Cosí-Fans gibt's jetzt brandneu die Cosí-Fan-Tüte:

    *hüpf*

  • *lol**hüpf**lol*
    Da ist jemand jetzt definitiv nicht OneGin... *lol*;)

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    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    wer kennt das nicht? Das dröhnende Martinshorn, das einem nicht nur den Genuß von Musik verleidet, sei es im privaten Hörbereich oder sogar im Konzert oder während einer Aufnahme? Auch im unmusikalischen Alltag sorgen diese Klänge bei mir für halbseitige Gesichtslähmung, Abfallen der Ohren und weitere schreckliche Reaktionen - im Regelfall reagiere ich mit dem Zuhalten meiner sensiblen Ohren.

    Doch, ach, ganz selten hört man überraschender Weise auch sehr harmonische Klänge, wenn die Martinshörner erklingen. Ich habe nach einem speziellen Phönomen recherchiert und zumindest eine Halbantwort erhalten: Wikipedia berichtet, der Klang der Martinshörner sei gemäß DIN 14610 genormt (genauer: Artikel 5.1.4). Demnach habe die Tonfolge d' - a" zu erklingen. Zudem gäbe es zwischen Stadt- und Landbereich bewußte Unterschiede im Frequenzbereich. Dies führt offenbar zu folgender, relativ seltener, Hörerfahrung im Falle Stadtfahrzeug meets Landfahrzeug, was in Karlsruhe bei Großeinsätzen gelegentlich vorkommen kann:

    Dies waren übrigens die ersten Harmonien, die ich als Komponist in spe meinem ersten Klavier entlockte - damals allerdings um einen Ganzton höher (h'/f" - c"/e").

    :wink:

  • Guten Abend

    Doch, ach, ganz selten hört man überraschender Weise auch sehr harmonische Klänge, wenn die Martinshörner erklingen

    Die Firma Max Martin baut ja auch 4-tönige MARTIN-Trompeten ;)

    Demnach habe die Tonfolge d' - a" zu erklingen.

    Siehe/höre auch mal hier außer unseren Tönen verschiedene Signaltöne anderer Länder.
    Ich habe übrigens zu Martinhörnern eine etwas differenzierte Meinung :D*yepp*


    Gruß :wink:

    aus der Kurpfalz

    Bernhard

    «Es ist wurscht, ob das jemand versteht, aber es muss gesagt werden» (Samuel Beckett)

    • Offizieller Beitrag

    Die Firma Max Martin baut ja auch 4-tönige MARTIN-Trompeten


    Lustig. In dem Falle waren es aber eindeutig wie oben beschrieben zwei Fahrzeuge, weil die Töne später wieder auseinanderdrifteten und sich nur alle soundsoviel Takte trafen ;)

    MARTIN Trompete für Doppelton-Begleitung b' es'' - b' d'' - für meine Ohren ganz, ganz, ganz fürchterlich... 8|:wacko: - da müsste schon das erste b' ein a' sein, dann wäre ich glücklich :love:

    Hat schonmal ein Komponist eine Serenade für verschiedene Martinshörner komponiert? :D

  • Die University of Oxford hat Franz Joseph Haydn (1732-1809) posthum am Donnerstagabend seinen Ehren-Doktortitel aberkannt. Haydn habe "to a considerable extent" gegen Zitierpflichten verstoßen, hieß es zur Begründung. Die Oxford-University hatte im Jahre 36 nach Mozart dem Komponisten (wie auch später Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch) den Ehrendoktotitel verliehen. An dieses Ereignis erinnert der heutige Werkbeiname der Sinfonie G-Dur Hob. I:92 als "Oxford"-Sinfonie. Haydn, der zu den Vorwürfen umständehalber keine Stellung mehr beziehen kann, wird vorgeworfen, gegenüber seinem ersten Biografen Georg August Griesinger (Biographische Notizen über Joseph Haydn, Leipzig 1810) beim Durchgehen des Werkkataloges auf die Frage "Haydn or not Haydn?" in den meisten Fällen abgenickt zu haben, wohlwissend, daß es sich nicht um seine eigenen Werke handelte. Daneben soll Haydn musikalische Motive anderer Komponisten in eigenen Werken verwendet haben, ohne diese besonders zu kennzeichnen. Auch die unterschobene Urheberschaft der "Cassatio ex G", besser bekannt als "Kindersinfonie", dementierte Haydn nicht.

    "We must adapt to the new legal opinion", ließ Chris Patten, amtierender Kanzler der Universität, verlauten und meinte, daß aufgrund der aktuellen Doktortitelfragen, die Deutschland zunehmend mehr beschäftigen, auch im Land des ewigen Nebels über derlei Fragen diskutiert werden müsse. Zunächst sollte diesbezüglich die Vergangenheit aufgearbeitet werden, bevor in den eigenen Reihen "tabula rasa" gemacht werde. Haydn fiel hier evident auf und werde sofort genauer unter die Lupe genommen. Das Komitee unter Leitung von Vizekanzler Andrew D. Hamilton beschloss somit am Freitag vergangener Woche, dem berühmten Komponisten den Ehrendoktortitel zu entziehen, zumal es sich bei der Oxford-Sinfonie abermals um Betrug handele: die Sinfonie sei von vorneherein nicht für Oxford komponiert worden, sondern für den Comte d´Ogny als Folgebestellung nach den erfolgreichen Sinfonien Nrn. 82-87, die Haydn für die Pariser Konzertreihe der Freimaurer-Loge "Olympique“ komponiert hatte.

    Das Komitee der University zeigte sich beleidigt und möchte mit dieser Aberkennung erstmals ein Exempel statuieren: "Also well known and already dead were not immune from review and adaptation to the new law". Georg Friedrich Händel sei - einem Wunder gleich - einer näheren Untersuchung durch das Komitee entkommen: seinerzeit wurde auch diesem Komponisten die Ehrendoktorwürde zugestanden; der Komponist jedoch lehnte diese aus unbekannten Gründen ab. ER wird sie gekannt haben... *flöt*

    Diggi, daggi, schurry, murry, forum, farum, lirum, larum, raudi, gaudi,
    giri, gari, posito, besti, basti, saron froh, fatto, matto, quid pro quo.

  • Dieser Plunger-Dämpfer:

    ist derzeit bei Amazon im Angebot: Das Model "Pinocchio" gibt es bereits ab 7,99 € (neu)

    :beatnik:

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    • Offizieller Beitrag

    Worüber man alles nachdenkt, wenn man mal Zeit hat...

    • Schwarze farbige dunkle Tasten
    • Zauberflöte: "Und ich soll die Liebe meiden, weil ein Schwarzer Farb'ger hässlich ist."
    • Claude Debussy: The little negro colored

    *flöt*

    • Offizieller Beitrag

    ...die Satzbezeichnungen:

    I - Adagio al forno - Vivace alla calabrese
    II - Sostenuto cotto alla milanese
    III - Menuetto gratinato fritto
    IV - Larghetto ai funghi
    V - Presto misto di cozze

    Besetzung: Limoncello, Panforte, due Gamberetti é Violino Valtellinese

    *yorick**cat*

    • Offizieller Beitrag

    Spontan für Facebook kreiert - aber gerne auch hier:

    Am Anfang schuf Gott sich selbst; aber IHM war irgendwie langweilig und ER dachte: So ein bissl Tschakka-Tschakka wär ned schlecht. Da sprach Gott: Es werde Musik. Und es wurde Musik. Gott sah, daß die Musik gut war, doch... ER konnte nicht komponieren. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: erster Tag.

    Dann sprach Gott: Es sollen Leute entstehen, die Musik komponieren können. So geschah es und Gott nannte diese Leute Komponisten und sorgte dafür, daß die besten möglichst früh starben; das als egoistisch zu betrachten, wäre vielleicht etwas zu bleesphemisch... Es wurde Abend, und es wurde Morgen: zweiter Tag.

    Dann sprach Gott: die Komponisten sollen komponieren! Und so geschah es. Gott gab den Komponisten viele verschiedene Namen, deren Aufzählung den Rahmen dieses Essays sprengen würden; die Liste würde endlos. ER trennte die guten von den schlechten und sah, daß es gut war. Die guten nannte ER „göttlich“ und die schlechten bedachte er mit einem Pups (ER hatte doch gar keine Zwiebeln zum Schnitzel bestellt...?) Jedenfalls: es wurde Abend, und es wurde Morgen: dritter Tag.

    Dann sprach Gott: Die Musik soll erklingen; doch nichts tat sich. Gott fummelte an seinem CD-Player herum und verfluchte den Tag. ER grübelte eine Weile, aß erneut ein Schnitzel (diesmal explizit ohne Zwiebeln), trank eine halbe Flasche Whiskey und es wurde ein langer Abend, und es wurde ein grauenhafter Morgen: vierter Tag.

    Gott hatte eine Idee und sprach: Musiker sollen werden! Und so geschah es. ER gestaltete Streicher, Bläser, fingerfertige Tastenlöwen, Stimmakrobaten und Typen, die auf alles Mögliche einschlugen, daß enormen Krach machte oder seltsame Klänge infolge physikalischer Eigenschaften von sich gab. Und es wurde Abend und es wurde Morgen: fünfter Tag.

    Dann sprach Gott: die Musiker sollen viele verschiedene Instrumente spielen. Und so geschah es. Gott hatte Spaß daran, möglichst viele Instrumente zu erfinden, mit denen die Musiker erstmal viel zu tun und nicht so viel Spaß hatten (aber Spaß war ja eh Chefsache): Stimmen, Intonieren, Üben... Darüber wurde es Abend, und es wurde Morgen: sechster Tag.

    Dann sprach Gott: Jetzt sollen die Musiker aber endlich die komponierte Musik auf meinen Instrumenten spielen. Und so geschah es. Gott kam darauf, daß noch irgendwas fehlte, weil ein heilloses Tohuwabohu erklang und spontan erfand ER noch schnell den Dirigenten und ER sah, daß es gut war. So wurde es Abend und es wurde Morgen: siebenter Tag.

    Und jetzt kommt der Clou – die Woche reicht nämlich garnicht aus. Erst am achten Tag war Gott soweit, daß ER die Musik überhaupt hören und genießen konnte, seine Musiker um sich versammelte, die Noten aufgelegt wurden, die seine Komponisten verfasst hatten, die Instrumente ausgepackt wurden, die er sorgsam und detailversessen erfunden hatte... und dann ging es los:

    Tatatataaaaa.... (Shit happens: Kerzen und Kaminfeuer noch nicht erfunden...)

    Gott fand das trotzdem irgendwie geil und dachte: wenn ich jetzt noch verstehen könnte, was die Sänger singen... und sprach kurzerhand: Es werden Dichter! Die Geschichte ist - ehrlich gesagt - ziemlich lang und wird an dieser Stelle unterbrochen. Und wenn ER nicht gestorben ist, dann erfindet ER noch heute...

    © 4,5 Mrd. Jahre vor Chr. - in æternum, Amen by me, myself & moi.