- Offizieller Beitrag
Ich habe mal bei Travinius geklaut: 1787 - Don Giovanni: Einspielungen (opi)
Alles anzeigenIch habe da ein Problem: ich komme nur äußerst selten dazu, Opern zu hören.
Ich glaube, den Don Giovanni habe ich vielleicht dreimal in meinem Leben gehört, vielleicht viermal (eine m.E. ziemlich missratene Aufführung in Köln mit einem rotzenden und schniefenden Zuschauer neben mir in den 90ern mal nicht gerechnet).
Und dazwischen liegen bei mir gefühlt Äonen.
Ich besitze Einspielungen von Mackerras und Gardiner — und hatte jetzt die Gelegenheit, Currentzis zu hören.
Einen direkten Vergleich konnte ich nicht anstellen.Und — was soll ich sagen: wenn man nichts erwartet, weil man die Oper kaum kennt.... naja.. gefällt der Currentzis.
Ich finde ihn energetisch, fetzig, spannend...
Tut mir leid...
Mir geht es ja beim konkreten Beispiel genauso, aber mir kam auch gleich der Gedanke; wie unterschiedlich wohl Vielopernhörer und gelegentliche die gleichen Werke hören; wie viel Hör-Erfahrung über Jahre und Jahrzehnte den Geschmack verfeinern und wie aber auch eine gewisse Unerfahrenheit oder "Naivität" für besondere Erlebnisse sorgen kann.
In Sachen Opern gab es für mich immer nur entweder-oder, schwarz oder weiß, nie einen Mittelweg: Entweder mir gefiel eine Oper sofort oder ich musste später ungeheuer viel Aufwand betreiben, um mich ihr zu nähern. Dazwischen gab es nichts; ein Phänomen, das bei mir in dieser Ausprägung nur bei Opern vorkommt. Und da rede ich jetzt von der Oper seit Gluck, für den Barock haben wir schon Threads.