Beiträge von Simone

    Mein Vorschlag wäre ja, daß die Dinger von den Publikationsverbänden kostenlos zur Verfügung gestellt werden - der Leser zahlt nur für den Download eines Buches (oder Artikels). Als repräsentative und frontale Werbung wäre das sicherlich nicht übel, um die Dinger schmackhaft zu machen. Natürlich sollten sie untereinander kompatibel und die eBooks auf weitere Geräte übertragbar sein (wie z.B. mp3-Dateien).


    Amazon scheint dieses Finanzierungs-Modell momentan in den USA zu testen: Dort ist der aktuellste Kindle zu einem reduzierten Preis, allerdings mit werbefinanzierten Screensavern und einem Banner im Homescreen erhältlich:

    Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis ähnliche Angebote auch in Deutschland erhältlich sind.

    Gruß
    Simone

    Hi, ich als Gadget-Kid besitze seit fast zwei Jahren ein eBook (Amazon Kindle II). Ich habe zugeschlagen, kurz nachdem der Vertrieb des Readers in Deutschland startete. Hier ein paar Pros und Cons im Überblick: Pro:

    • Das Lesen auf dem eInk-Display ist sehr angenehm. Da man blättert und nicht scrollt, ist der Lesekomfort mit einem Buch gleichzusetzen.
    • Das Gerät muss nicht booten, es ist immer sofort einssatzbereit.
    • Man kann immer und überall (in Europa) online gehen und Bücher im Amazon Shop kaufen. Der Traffik kostet nichts, die Bücher werden sofort nach den Kauf auf das Gerät übertragen und man kann anfangen zu lesen.
    • Man muss künftig immer nur EIN Buch einpacken und muss ich vor Reiseantritt nicht überlegen, was man alles lesen will. Man hat immer alle gekauften Bücher dabei, und was man nicht bereits auf den Gerät hat, kann man jederzeit kaufen.
    • Der Akku macht erst nach ca. 14 Tagen lesen Schlapp. Sprich: man braucht kein Ladegerät mitschleppen.
    • Man kann gekaufte Bücher nicht nur auf dem Kindle, sondern auch mit Hilfe der Amazon Kindle Apps an einem beliebigen Rechner oder Smartphone lesen. Durch die Online-Verbindung weiß jedes Gerät, wo man zuletzt gelesen hat.
    • Inzwischen gibt es auch einen Deutschen Shop. Meiner bisherigen Erfahrung nach sind die meisten aktuellen Titel erhältlich und i.d.R. auch günstiger als die gedruckten Ausgaben. So z.B. mein jüngster Kauf, den ich auf einer Zugfahrt (!) durch Schweden (!!) online (!!!) erworben habe, nachdem ich durch einen Artikel in einer Tageszeitung darauf aufmerksam wurde:
    • Es ist durchaus möglich, Anmerkungen in Büchern zu notieren, oder Passagen zu markieren. Der Kindle besitzt hierfür eine vollständige Tastatur. Wie das genau funktioniert und wie nützlich das ist, kann ich nicht sagen, da ich das Feature nicht benutze.
    • Es gibt ein paar nette Gimmicks: + Man darf mit dem Kindle jederzeit und überall online gehen und auf Wikipedia zugreifen. + Man kann ein Default-Wörterbuch hinterlegen und erhält damit sofort Erläuterungen oder Übersetzungen zu jedem beliebigen Wort im Text. Das ist toll, wenn man fremdsprachige Bücher liest + Die Text-To-Speech-Funktion funktioniert für englische Bücher sehr gut und verwandelt jedes Buch im Handumdrehen in ein Hörbuch, sofern die Funktion vom Verlag nicht gesperrt wurde.
    • Auch normale TXT-Dateien kann man mit dem Kindle lesen.
    • Man kann von jedem Buch zunächst eine großzügige kostenlose Leseprobe laden, bevor man sich zum Kauf entscheidet.
    • Man kann im Zug 'Die Zeit' lesen, ohne dabei seinen Sitznachbarn zu erschlagen.

    Cons:

    • Man kann nicht auf günstigere second Hand Bücher zurückgreifen
    • Amazon benutzt ein proprietäres Format, welches nur mit dem Kindle oder den Amazon-Apps lesbar ist. Mit anderen eBook-Readern sind die Dateien nicht kompatibel. Ebenso sind Books aus dem Thalia-Shop auf dem Kindle nicht lesbar. Da der Amazon-Shop jedoch alles bietet, was auf dem eBook-Markt an Titeln zur Verfügung steht, sehe ich das eher als geringen Nachteil.
    • Man kann gekaufte Bücher niemandem ausleihen. Es gibt zwar eine Funktion, Bücher vorübergehend auf andere Accounts zu übertragen, diese ist jedoch von den Verlagen meiner Erfahrung nach meistens gesperrt.
    • Manche Titel sind für Kindle nicht erhältlich oder teurer als die gedruckten Ausgaben.
    • Die Auswahl an Titeln in anderen Sprachen als Deutsch und Englisch ist minimal.
    • PDFs kann man zwar mit dem Kindle betrachten, DIN A4-Dokumente sind jedoch auf dem kleinen Kindle nicht zu entziffern. Da bräuchte man den Kindle DX mit dem größeren Display und der ist m.E. extrem teuer.
    • Bei den erhältliche Zeitschriften fehlen meist die Bilder und Grafiken. Dies hat wohl mit den europäischen Mobilfunkanbietern zu tun, mit denen Amazon kooperiert. Man hat sich vermutlich verpflichtet, den Traffik so gering wie möglich zu halten. Amerikanische Kunden erhalten häufig zum gleichen Preis Zeitschriften MIT Bildern.
    • Für Fachbücher, Kochbücher, Bilderbücher und Nachschlagewerke ungeeignet, da man nicht richtig durchblättern kann, sondern nur umblättern.

    Alles in Allem sehe ich die Nachteile von eBooks weniger in dem Medium an sich, als vielmehr in dem zimperlichen Gehabe der Verlage und der Mobilfunk-Provider. In so fern verstehe ich, dass viele noch zögern und erst einmal den Markt weiter beobachten wollen. Ich habe mit meinem Kindle viel Freude und will ihn insbesondere auf Reisen nicht mehr missen. Wer also nicht mehr länger warten will, sollte meiner Meinung nach aufs Amazon-Pferd setzen. Da der Konzern in den USA inzwischen mehr Absatz mit elektronischen als mit gedruckten Büchern macht, gehe ich davon aus, dass hier die Innovation am schnellsten voranschreitet und auch das Angebot am schnellsten wächst. Den Preis für das Gerät finde ich angemessen. Die Verarbeitung ist hochwertig und ich hatte bisher keinerlei technische Probleme. Wer noch kein Smartphone-Besitzt, wird schnell Freude an der Möglichkeit finden, zu jeder Gelegenheit Wikipedia aus der Tasche ziehen zu können und die Umwelt zu beklugscheißern *yepp* Grüße aus dem Maschinenraum Simone