Liszt - Der Übermensch?

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    Was ist von ihm geblieben?

    Gestern (22. Oktober 2011) jährte sich der Geburtstag des Komponisten zum 201. Male. Das (richtig gewählte) Radioprogramm ist derzeit voll von der Musik Liszts, es werden amüsante und weniger amüsante Anekdoten und schriftliche Überlieferungen durch den Äther gejagt. Das Interesse wird auf den Komponisten gelenkt - m. E. mit relativ wenig Erfolg.

    Wenn ich bei Wikipedia lese, daß Liszt gut 800 Kompositionen der Nachwelt vermachte, daneben über 6.000 Briefe und unzählige musik(philosophische) Schriften verfasste, einen gewissen Frauenpool, etliche Schüler und Schülerinnen und zudem ein rasendes Publikum bediente... und wohl auch irgendwann alles mal erlernt haben muss... dann Frage ich mich: hat der Mann überhaupt je geschlafen? Und wenn ja: wann?

    Gibt es überhaupt jemanden, der Liszt in seiner gesamten Bandbreite kennt und schätzt?

    :wink:

  • Ich muss zugeben, dass ich von Liszt fast überhaupt nichts kenne, abgesehen von den Klavier-Mainstream-Schmankerln wie den Ungarischen Rhapsodien oder der Rigoletto-Paraphrase... obwohl ich kaum glaube dass man damit seinem Stil gerecht wird... Ein Freund von mir hat seine Facharbeit fürs Abitur letztes Jahr über Liszt's Spätwerk geschrieben, die hab ich leider nicht gelesen... Ferner habe ich dann noch Le Vallée d'Obermann und sowas wie St irgendwer marchant sur les flots gehört, und es hat mir gut gefallen, aber näher habe ich mich damit nicht beschäftigt, wohl auch deshalb weil ich Klavier allein wenig abgewinnen kann...

    Allerdings habe ich entdeckt dass ich die drei Petrarca-Sonnette von ihm auf CD habe, die höre ich gerade wieder einmal. Das sind drei epische, sehr expressionistische und klanglich opulente Gesangssücke mit - natürlich - prominenter Klavierstimme. Meine Aufnahme ist diese hier:

    Es singt Bruce Ford, Tenor, und begleitet wird er von David Harper. Ford singt hier wieder einmal so, dass er für mich bestätigt, dass er der beste Tenor der Welt ist - eine exquisite, markante, aber trotzdem samtige Stimme mit heldischen Fähigkeiten, aber auch - und das ist fast das beste - mit einer so dermaßen exquisiten Pianotechnik, v.a. in höchster Höhe, dass es einem fast den Atem verschlägt. So lasse ich mir Liszt (und natürlich auch anderes) gerne gefallen!

    Edit: Hier ist eine Kostprobe...

    "Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger."
    Max Bruch (1838-1920)

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss zugeben, dass ich von Liszt fast überhaupt nichts kenne,


    Dabei gibt es neben einigen Werken für Klavier und Violine auch ein unvollendetes Violinkonzert (1860), S692. Ich konnte allerdings nirgends einen Hinweis auf eine Einspielung des Fragments resp. einer Ergänzung finden. Und das im Liszt-Jahr...

    *hä*

  • Dabei gibt es neben einigen Werken für Klavier und Violine auch ein unvollendetes Violinkonzert (1860), S692.

    Aha, höchst interessant... Woher stammt diese Info?

    "Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger."
    Max Bruch (1838-1920)

  • Wenn Du Dich für die HIPpe Ersteinspielung zur Verfügung stellst, bestimmt *flirt*

    Aber das Liszt-Jahr ist nicht mehr so ewig lang, also halt Dich ran. :wink:


    Hast Du die Noten? Dann mach ich's... *flirt*

    Hab gerad eine Freundin angeheuert danach zu suchen, die studiert Musikwissenschaften in Weimar... also an der Quelle... morgen kann ich berichten! *wirds*

    "Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger."
    Max Bruch (1838-1920)