Clavierkonzert Nr. 1 d-moll op. 15: Einspielungen (opi)

  • Johannes Brahms (1833–1897)
    Klavierkonzert Nr. 1 d-moll op. 15

    Hardy Rittner, Hammerflügel Érard 1854
    L'Arte del Mondo
    Werner Erhardt
    (opi)


    Ulli, diese Aufnahme kommt mir gerade Recht...

    NICHT, wie Du mal meintest, dass ich genervt von dieser OPI-Geschichte des EROICA-Forums sei... NEIN, im Gegenteil sie ist ein ideales, ein wunderbares Beispiel dafür, dass es letztendlichdoch in erster Linie NICHT um die Aufführungspraxis geht, SONDERN darum, OB eine Interpretation den Kern eines Werkes trifft ODER NICHT... und diese trifft den Kern auf wunderbare Weise. Ich könnte Dir jetzt etliche Beispiele geben für weniger gelungene Interpretationen dieses Konzertes (OMI).

    ABER was würde das bringen ???

    Wenn ich richtig gezählt habe, besitze ich über 30 verschiedene Aufnahmen dieses Werkes, für mich zählt NUR , dass dieses eine besonders gelungene Aufnahme ist. Meinen Ohren ist da OMI oder OPI >wurstegal<.

    Arnulfus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ich kenne diese Aufnahme (noch) nicht, ich fand sie lediglich bei einer Recherche.

    und diese trifft den Kern auf wunderbare Weise


    Da ist die Rezensentin "Rosalie" (von jpc) etwas anderer Meinung:

    Zitat von Rosalie via jpc

    Erstaunlich schlank klingt das klein besetzte Orchester, partiell beinahe dünn, und damit eher die kompositorischen Strukturen betonend als eine breite Klangfülle ausmalend. Das ist für Brahms erstes Klavierkonzert sicherlich sehr gewöhnungsbedürftig, als die Aufführungspraxis hinterfragendes Konzept aber hochinteressant [...]. Man hätte Rittner allerdings ein mit Romantik erfahreneres Orchester wie Immerseels anmia eterna oder Herreweghes orchestre romantique et revolutionaire gewünscht.


    Mal schauen, wo man das gute Stück zu einem angemessenen Preis erwerben kann.

    :wink:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Mal schauen, wo man das gute Stück zu einem angemessenen Preis erwerben kann.


    Man konnte. Dank dem edlen Spender. :)

    Der Herr Brahms lässt mich, wie eigentlich immer, völlig ratlos zurück: weder Begeisterung noch Abscheu flammen in mir hoch. Gewiss, sein erstes Clavierkonzert hat für mich durchaus sympathische (und) lyrische Züge, die einen Anflug von Glück erregen: zögerliche, aber doch evidente Zuckungen der Mundwinkel bei ansonsten eher geraden und blutleeren Lippen. Die sprühende Freude des Schlusses des Finalsatzes ist bemerkenswert, entflammt mich aber dennoch nicht. Ich komme mir vor wie ein wassergetränkter Docht und ein zeitgenössischer Rezensent. Die Noten rauschen an mir vorüber, hinterlassen viele Fragezeichen: keine (wieder)erkennbaren Melodien, kein Konzept, keine "Linie", kein geordnetes Chaos, sondern orientierungsloses Umherirren pur. Ich fühle mich fremd, allein gelassen, nicht daheim, tapfer, aber doch nicht unwohl.

    Das sind wohl inkompatible Blutgruppen...

    *hä*

  • Naja, die Aufnahme kenne ich (noch) nicht. Ich (miss?)verstehe Ulli aber eher bezogen auf Brahms ansich und nicht speziell auf diese Aufnahme.
    Und da muss ich sagen, Ulli laesst mich eher "völlig ratlos zurück". Ich behaupte nicht alles von B zu kennen, erst recht nicht alle Aufnahmen gar, aber B begeistert mich fast immer. Es muss schon Karajan kommen, eher ich ausschalte. Fuer mich ist B wirklich eine Kategorie fuer sich, nicht nur in seinem zeitlichen Zusammenhang.
    tja

    • Offizieller Beitrag

    Ich (miss?)verstehe Ulli aber eher bezogen auf Brahms ansich und nicht speziell auf diese Aufnahme.


    Ganz richtig. Ich kann die Aufnahme wenig beurteilen, da ich keine Vergleiche habe. Sie klingt natürlich HIP, vibrato- und schnörkellos also. Das Ensemble l'arte del mondo, ein direkter Ableger von Concerto Köln, liegt mir prinzipiell nicht so besonders, ich empfinde deren Einspielungen meistens als ziemlich blutleer und oftmals gefühlskalt im Vergleich zu Concerto Köln, kann das aber nicht speziell auf diese Aufnahme beziehen, da mir - wie erwähnt - ein potentieller Vergleich fehlt. Möglicherweise ist aber diese von mir so empfundene Handhabe auch Absicht Erhardts als gewollter Gegensatz zum Concerto Köln. Diese Aufnahme hat mir Brahms jedenfalls weder schmackhaft gemacht, noch näher gebracht.

    Zitat

    Fuer mich ist B wirklich eine Kategorie fuer sich


    ...und wohl nicht "meine"...

    Ich werde die Aufnahme sicher am Wochenende nochmals hören.

    *hä*

  • Naja, die Aufnahme kenne ich (noch) nicht. Ich (miss?)verstehe Ulli aber eher bezogen auf Brahms ansich und nicht speziell auf diese Aufnahme.
    Und da muss ich sagen, Ulli laesst mich eher "völlig ratlos zurück". Ich behaupte nicht alles von B zu kennen, erst recht nicht alle Aufnahmen gar, aber B begeistert mich fast immer. Es muss schon Karajan kommen, eher ich ausschalte. Fuer mich ist B wirklich eine Kategorie fuer sich, nicht nur in seinem zeitlichen Zusammenhang.
    tja

    Ich möchte mich Bill anschließen in Bezug auf >Das Eigene< was Brahms auszeichnet. Brahms hat eine 1. Sinfonie geschrieben und es ist nicht die >10. Beethoven< wie manche abwertend sagen, sondern in der Tradition der wichtigen Komponisten die Fortsetzung/Weiterentwicklung... hin zum >EIGENEN WEG>.

    • Offizieller Beitrag

    Ich perönlich fand den Hardy Rittner... langweilig. Ich kann das nicht genau umschreiben, aber im Vergleich mit meinen anderen (allerdings non-HIPen Aufnahmen, und daher hier off-topic) hat sie mich eigentümlich kalt gelassen.

    Dem zweiten Konzert, das ich, hier folge ich Arnulfus nach, noch weitaus lieber mag, werde ich noch eine Chance geben, aber ich bin nach diesem Ersten Konzert erstmal skeptisch.

    Lucius Travinius Potellus
    Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety. (B.Franklin)

  •  

    Johannes Brahms (1833-1897)

    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-moll op. 15

    Andras Schiff, Clavier (Blüthner Leipzig c1859)

    Orchestra of the Age of Enlightment


    :jubel::jubel::jubel:

    Siegfried