Die Unterschiede sind meines Erachtens schon eklatant und nicht allein aus dem Instrumentarium zu erklären.
Binsenweisheit...
Ein Herreweghe ist der Gegenpol zu Toscanini, ein Reuss anders als Klemperer. Unabhängig davon, daß zwischen diesen Aufnahmen Jahrzehnte liegen, ist natürlich auch die Interpretation eine andere, nicht nur das Instrumentarium. Die Spielweise kann sich unterscheiden, der ästhetische Anspruch kann anders sein, die Notenedition kann eine andere sein...
Von der Aufnahmetechnik ganz zu schweigen...
Ich kenne ja auch ältere Aufnahmen (Beecham 1937, Böhm 1975) und kann einigermaßen nachvollziehen, was du meinst - aber ich sehe weder bei omi noch bei opi, daß Aufnahmen zu finden sind, die sich gegenseitig ausstechen. Das ist praktisch wie bei den Symphonien: da gibt es auf beiden Seiten tolle Aufnahmen, so daß man die grundsätzliche Vergleiche zwischen omi/opi sich sparen kann. Warum? Beides funktioniert, und der Hörer bevorzugt, was ihm das Liebste ist.
Gerade hier bei E ist die Trennung so konsequent, weil die Erkenntnis da ist, daß beide Aufführungspraxen [korrekt dekliniert... ] einen Vergleich miteinander nicht mehr benötigen (HIP und HAP lassen wir mal außen vor). Allein von den Instrumenten her ist eine grundsätzlich andere Interpretation möglich, die eine eigene Klangästhetik aufweist und andere Varianten ermöglicht; da geht es zuletzt doch nur darum, ob man lieber omi oder opi hören möchte - und erst dann kommt die eigentliche Beurteilung der jeweiligen Interpretation.