Das wohltemperierte Clavier in der Bearbeitung für Orgel



  • Für mich eine Sensation, eine riesige Freude beim Hören !
    Ich habe zwar erst vor 1/2 Std den Trailer auf JPC durchgehört....aber mir sofort die 4 CD-Gesamtausgabe von Buch 1 und Buch 2 bestellt.
    Damit die Interessierten sich ein eigenes Bild von dieser Aufnahme machen können habe ich den Trailer hier gepostet.


    Ich glaube diese Orgel-Version wird eine große Bereicherung für mich werden bei einem meiner liebsten Werke überhaupt.


    Arnulfus

  • Die höre ich auch gerade... *yes*


    Obwohl im Booklet davon gesprochen wird, daß der Term "Clavier" im 18. Jahrhundert wohl ein Sammelbegriff für alle Tasteninstrumente war, so ist es doch erstaunlich, wie wenige Einspielungen es gibt, die auf der Orgel gemacht wurden. Ich habe Klavier, Cembalo, Klavichord, Fortepiano oder zweimanualiges Klavier gefunden (sogar Gitarre!), aber bei insgesamt 170 Einspielungen für Buch 1 und 125 für Buch 2 gibt es auf der Orgel nur diese neun Künstler, die es auf der Orgel versucht haben:



    Louis Thiry (rec. 1972 & 1975)


    Daniel Chorzempa (rec. 1982)*


    John Wells (rec. 1991/1998 & 1998/2002)


    Bernard Lagacé (rec. 1996)



    Frédéric Desenclos (rec. 1998/1999 & 2001)


    nur Buch 2
    Christoph Bossert (rec. 1999)


    Robert Levin (rec. 2000)*


    Pascal Vigneron [& Christine Auger / Dimitri Vassilakis] (rec. 2006 & 2007)*


    nur Buch 1
    Philip Goeth (rec. 2012)


    *Nicht alle Stücke sind mit Orgel eingespielt.


    -----


    Es gibt also vier Einspielungen, die alle 96 Stücke durchgängig mit Orgel realisieren: Louis Thiry, John Wells, Bernard Lagacé und Frédéric Desenclos. Der Letztere ist z.Z. die einzige bezahlbare Einspielung, die man sich zulegen kann.



    jd :wink:

  • Virtuelle Klänge mit Philip Goeth, *hide* :


    http://www.bach-cantatas.com/NVD/BWV846-869-Rec8.htm


    Zitat

    The recordings were made by playing a two manual keyboard, which is connected to a PC. The PC runs Hauptwerk software as a sample-organizer, and loads digital organ samples into its RAM. Use samples provided by Sonus Paradisi (SP) and Milan Digital Audio (MDA). The organs that are used in my recordings are the Silbermann organ at the Petri Church in Freiberg / Germany (SP), the Silbermann organ at the Georgen Church in Rötha / Germany (MDA), as well as the Velesovo Church in Slovenia (SP).


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  • daß der Term "Clavier" im 18. Jahrhundert wohl ein Sammelbegriff für alle Tasteninstrumente war, so ist es doch erstaunlich, wie wenige Einspielungen es gibt, die auf der Orgel gemacht wurden.


    Das finde ich allerdings auch erstaunlich. Trotz des Umstandes, dass Bach keine Pedalstimme notiert hat, hat er doch aber eine Baßstimme aufgezeichnet, so dass noch nicht einmal bearbeitende Eingriffe in den Notentext notwendig erscheinen, sondern lediglich eine Umverteilung der Stimmen vorgenommen werden müsste. Das "lediglich" mag möglicherweise etwas anmaßend sein, da mir die technischen Schwierigkeiten einer Umverteilung der Stimmen momentan nicht so ganz klar sind. Da müsste ich einmal den Organisten meines Vertrauens befragen.

  • Ich hatte gestern Desenclos' Einspielung gehört, und mir erschien es nicht so, daß er groß bearbeiten mußte - wie du sagst, mehr als eine Umverteilung scheint gar nicht nöig zu sein. Vielleicht noch nicht einmal das, wenn man die Noten vor sich hat und es überprüfen kann.



    jd :wink:

  • Meine ich auch - wobei ich eher den Eindruck habe, daß Desenclos es möglicherweise mit dem Pedal gar nicht übertrieben hat.


    Ich gebe aber zu, daß ich mit den Registern fürs Pedal bzw. ans Pedal gekoppelt keine große Ahnung habe.



    jd :wink:

  • wie oft die Zanin-Orgel schon im Einsatz war: Orgelwerk Buxtehudes (Stella), Bach auf Orgel (Boccaccio) - an der hat Brilliant Classics einen Narren gefressen...

    Und offenbar nicht nur daran, sondern auch an italienischen Organisten. Neben den bereits erwähnten Stella, Boccaccio auch Molardi mit der nicht unwesentlichen Aufnahme der gesammelten Orgelwerke des Thomaskantors.

  • nur Buch 2
    Christoph Bossert (rec. 1999)


    Kurz zur Richtigstellung: die Aufnahme ist ausweislich des Begleitheftes, das im übrigen Registrierungsangaben enthält, in dem Zeitraum vom 23.08. bis 26.08.1998 entstanden.


    Darüber hinaus ist es natürlich bedauerlich, dass Bossert den 1. Teil des WTK nicht aufgenommen hat. Dem Vernehmen nach war wohl ursprünglich von Ars Musici geplant, dass der Interpret den 1. Teil am frisch restaurierten (Fertigstellung 1996 anlässlich des 250. Jahrestages des Instruments) Rückpositiv (Hildebrandt) der St. Wenzel-Kirche in Naumburg aufnimmt. Letztlich ist dies nicht zustande gekommen, da wohl der Klang des Rückpositivs allein nicht zufriedenstellend war (die vollständige Restaurierung des Instruments wurde im Jahr 2000 abgeschlossen).


    Zur Geschichte des Instruments vgl. hier --> klick.