Joseph Bodin de Boismortier wurde am 23. Dezember 1689 in Thionville in Nordfrankreich geboren.
Über seinen Vater weiß man, das er aus der Region Berry stammt und nach seinem Dienst als Soldat seinen Lebensunterhalt als Konditor verdiente. Die Informationen über die Kindheit Boismortiers fließen nur spärlich. Die Familie siedelt wohl um 1691 nach Metz über, wo Boismortier auch seine musikalische Ausbildung erfuhr. Sein Musiklehrer war Joseph Valette de Montigny, ein damals geschätzter Motettenkomponist. Spuren seines Wirkens finden sich in Lunéville und Nancy, wo er unter der Leitung von Henry Desmarest im Orchester des Herzogs Leopold spielte.
1713 folgte er schließlich seinem Lehrer nach Perpginan, wo er zunächst fern seiner eigentlichen Profession als Steuereintreiber der Königlichen Tabak Gesellschaft tätig war. Sein Aufenthalt in Perpignan ist bis 1722 verbürgt. Im Jahre 1720 heiratete er die Nichte seines Lehrers, Marie Valette, Tochter eines wohlhabenden Goldschmiedes, in der Kathedrale Saint Jean von Perpignan. Am 15. November 1822 wurde dem Paar die Tochter Suzanne Bodin de Boismortier geboren. In seiner Zeit in Perpignan sind auch seine ersten Kompositionen, zwei Trinklieder, 1721 erschienen.
Kurz nach der Geburt seiner Tochter hat Joseph Bodin de Boismortier, wohl auf Anraten von Gönnern, seine Anstellung bei der Königlichen Tabak Gesellschaft gekündigt, um sein Glück als Komponist in Paris zu versuchen. Zunächst stand er in Diensten der Herzogin von Maine, das in der Ile-de-France bei Sceaux ca. 10 km nördlich von Paris liegt. Schließlich wohnten er und seine Familie in einem Haus in der Rue Sainte-Antoine, direkt beim dortigen Jesuitenkloster. Finanzielle Sicherheit erlangte er durch die Verleihung des königlichen Druckprivileges für seine Werke im Februar 1724. Er scheint sehr geschäftstüchtig gewesen zu sein, denn zeitgenössischen Berichten zufolge soll er mehr als 50000 ecus mit seinen Kompositionen erwirtschaftet haben, eine Summe, die ihn heute zum Millionär gemacht hätte.
1753 zog er sich schließlich unter dem Einfluß des Buffonistenstreites aus dem Musikleben zurück und starb schließlich 1755 auf dem Anwesen La Gâtinellerie bei Roissy-en-Brie, wo er auch seinen Ruhestand verbracht hatte