BWV 232 - Messe h-moll: Einspielungen (omi)

  • was macht dich dabei stutzig?


    Ich empfinde die Diskographie Rillings schon seit jeher als relativ unübersichtlich. Aufgrund der vielen Auslandsreisen mit seinen Gächingern und dem Stuttgarter Kammerorchester ist da wohl einiges mitgeschnitten und veröffentlicht worden, ohne dass ich das zur Kenntnis genommen habe. Einiges mag vermutlich auch gar nicht auf dem Deutschen Markt veröffentlicht worden sein. So lese ich von der 3., 4., und 5. Aufnahme des Werkes zum ersten Mal.

    Hier übrigens eine recht interessante Listung entstandener Aufnahmen, die mir gerade aufgefallen ist.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, für uns Statistikfreaks ist das ein Jammer; ich kann das voll und ganz nachvollziehen. Aber mit zwei Aufnahmen bin ich es auch zufrieden ... *yes*

  • Ein Intensivkurs zur Messvertonung in h-Moll mit dem Meister höchstpersönlich - wenn noch nicht bekannt, hier der Link (die Teile 2 bis 4 folgen im Rahmen der Autoplayfunktion):

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    Man möge den Kanal der Bachakademie öffnen. Dort findet man ähnliche Veranstaltungen in Sachen JP (2011) und MP (2013).

    :jubel: :jubel: :jubel:

    • Offizieller Beitrag

    Einzel-CD


    [Es gibt noch mehr Einzelausgaben]

    SACD


    Box

    Otto Klemperer - Sacred Music, 1960-1967
    CD 1 und 2

    Die habe ich ewig nicht gehört, jemand von euch zuletzt? Seine MP ist ja der extreme Wahnsinn schlechthin, ich weiß nicht mehr, ob auch die Große Katholische Messe mehr echte Passion denn Kunst ist!? Allein das Kyrie ist doch schon acht Minuten langsamer als bei der letzten Gardiner-Fassung?

    • Offizieller Beitrag

    CD 1 und 2

    aus:

    Einzelausgaben:

    Ich bin von dieser Version mehr begeistert als von der kürzlich gehörten zweiten Richters von 1985 und zwar insbesondere wegen der Solisten und des obwaltenden emotionalen Ausdrucks. Die Höffgen war ja bei beiden dabei, aber hier machen mich die Schwarzkopf und Gedda völlig fertig; das sind natürlich beides keine genuinen Bach- oder auch nur Barocksänger, aber sie verstehen es einfach sängerisch meisterhaft und vor allem intensiv zu gestalten, dass einem die Gänsehäue im Akkord nur so den Rücken runterlaufen. Bach-Puristen mit sturem Blick auf die historische Aufführungspraxis will und werde ich nicht missionieren; aber unter den omi-Aufnahmen gehört diese hier solistisch zu den Gelungensten; der Chor ist wenigstens gut; und wirklich stark intoniert auch das Orchester, das unter Karajan wirklich immer wieder Erstaunliches leistete in den späten 40ern und frühen 50ern.

    • Offizieller Beitrag

    BWV 232 - Messe h-moll: Einspielungen (omi)

    Lieber JD, ich weiß jetzt nicht; ob du einfach nur innerhalb des Postings zählen wolltest; aber eigentlich ist die hier oben drüber die zweite. :) Du hast zwei verschiedene Aufnahmen bei 1. vermischt. :wink:

    http://www.bach-cantatas.com/Performers/Karajan.htm

    • Offizieller Beitrag

    Das ist die vierte von insgesamt sechs Aufnahmen, von denen die fünfte von 1985 wohl nicht veröffentlicht wurde und die sechste schon von 1961 datiert. Auch hier sind die Solisten singulär, die besten der Zeit; da hatte Karajan einfach mehr Möglichkeiten als heute Thielemann und Co. und auch die historisch Informierten.

  • Ich habe alles nochmals nachgeprüft:

    Lieber JD, ich weiß jetzt nicht; ob du einfach nur innerhalb des Postings zählen wolltest; aber eigentlich ist die hier oben drüber die zweite. :)

    Es ging tatsächlich nur um die Anzahl der Aufnahmen, die ich habe - wobei man sagen muß: es sind beides Studioaufnahmen. Außerdem habe ich bewußt darauf verzichtet, alle Cover-Ausgaben zu posten.

    Du hast zwei verschiedene Aufnahmen bei 1. vermischt. :wink:

    Nein, habe ich nicht.

    CD1 & CD2 Tracks 01-12 ist die Studioaufnahme (rec. 1952/53), CD2 Tracks 13-17 sind Auszüge aus den Proben zur 1950er Live-Aufzeichnung - Kathleen Ferrier ist nur da zu hören:

    Zitat

    In addition, EMI includes five excerpts that were taped by Anthony Griffith during the dress rehearsal for Karajan's live 1950 Vienna Philharmonic B Minor Mass.

    Mit anderen Worten - ich habe alles korrekt verlinkt.


    jd *hä*

    Unser *opi* nahm *opi*-um - Bumms! fiel unser *opi* um.

  • [jpc]7760183 [/jpc]

    Ich bin von dieser Version mehr begeistert als von der kürzlich gehörten zweiten Richters von 1985 und zwar insbesondere wegen der Solisten und des obwaltenden emotionalen Ausdrucks. Die Höffgen war ja bei beiden dabei, aber hier machen mich die Schwarzkopf und Gedda völlig fertig; das sind natürlich beides keine genuinen Bach- oder auch nur Barocksänger, aber sie verstehen es einfach sängerisch meisterhaft und vor allem intensiv zu gestalten, dass einem die Gänsehäue im Akkord nur so den Rücken runterlaufen. Bach-Puristen mit sturem Blick auf die historische Aufführungspraxis will und werde ich nicht missionieren; aber unter den omi-Aufnahmen gehört diese hier solistisch zu den Gelungensten; der Chor ist wenigstens gut; und wirklich stark intoniert auch das Orchester, das unter Karajan wirklich immer wieder Erstaunliches leistete in den späten 40ern und frühen 50ern.


    Lieber Yorick, dem ist wirklich nichts hinzuzufügen. :jubel::jubel:

    Liebe Grüße
    Thies :wink:

    • Offizieller Beitrag

    Bei mir hieraus:
    CD 1 und 2
    aus:

    Mal Hand aufs Herz; diese Interpretation kann doch locker mit jeder späteren hipen mithalten!?

    • Offizieller Beitrag

    aus:
    CD 6 und 7

    Auf CD bleibt das Richters bester Streich, die spätere Aufnahme aus Fernost kann da meines Erachtens nicht mithalten. Seltsam, dass immer gegen Weihnachten hin meine Lust auf Richter unermesslich wird.

  • Hierbei dürfte es sich um einen Livemitschnitt vom 30.11.1956 anlässlich der Münchner Bach-Tage 1956 aus der Lukaskirche handeln (vgl. auch Bach-Cantatas).


    Karl Heinz Ruppel in der SZ vom 05.12.1956:


    Zitat

    ...müsste eine Veranstaltung wie die Münchener Bach-Tage davor bewahrt bleiben, nur eben als traditionell wiederkehrendes Ereignis im Ablauf des Konzertjahres zu figurieren. Hier im besonderen aber bleibt sie noch dank der mitreißenden Lebendigkeit, die ihr durch Karl Richters vitales Musikertum zuteil wird, vor jedem Abgleiten in bloße Traditionsroutine bewahrt. Ob es um den gesellschaftlichen Bach der Orchestersuiten oder den geistlichen der Kantaten, um den Hymniker und Mystiker der h-Moll-Messe oder den Kontrapunktiker der Orgelwerke geht, immer sind es die innersten Kräfte der Musik, die von Richter aufgerufen und in der tönend bewegten Form transparent gemacht werden.

    Im Monumentalbau der Hohen Messe stehen die gewaltigen Chöre, vom Münchener Bach-Chor souverän und deklamatorisch ebenso präzis wie vielstufig im Dynamischen gemeistert, wie die mächtigen Pfeiler einer Sakralarchitektur da, um die sich die zierlichen und festlichen Ornamente der Instrumentalsoli mit dekorativer Pracht ranken.

    Als Bach-Spieler hohen Ranges erwiesen sich dabei Heinz Endres (Violine), Walter Theurer (Flöte), Hans Brückner und Andreas Schwinn (Oboe d’amore) und Georg Donderer (Trompete); und wenn es in den Fundamenten donnert, weiß man, dass sie dennoch nie ins Wanken kommen, denn diesen Donner regiert rhythmisch und klanglich die Meisterhand Ludwig Porths an den Pauken.

    In dem ausgezeichneten Soloquartett der Gesangspartien mit Antonia Fahberg, Gert Lutze und Franz Kelch führte Hertha Töpper; die hervorragende Altistin der Staatsoper ist in wenigen Jahren eine der besten und stilkundigsten Bach-Sängerinnen geworden, die wir heute haben.


    aus: http://karlrichtermunich.blogspot.de/search/label/h-moll-Messe

    Wenn man ein wenig nach unten scrollt, findet man dort auch die Konzertankündigung im Original wiedergegeben (einschließlich der Vokal- und Instrumentalsolisten).

    Hier findet man eine Listung von Livemitschnitten des frühen Karl Richter. Ob das alles plausibel ist, nun, wahrscheinlich nicht. Es sei denn, dass von mir eine Vielzahl von Aufnahmen Richters unbeachtet geblieben wäre, was ich bezweifle.

  • Hier findet man eine Listung von Livemitschnitten des frühen Karl Richter. Ob das alles plausibel ist, nun, wahrscheinlich nicht. Es sei denn, dass von mir eine Vielzahl von Aufnahmen Richters unbeachtet geblieben wäre, was ich bezweifle.


    Soweit ich das mitbekomme, gibt es immer noch einen kleinen Kult um Karl Richter - besonders wachgehalten durch den blogspot karlrichtermunich. Es ist gut möglich, daß da Aufnahmen aufbereitet wurden, die damals live mitgeschnitten wurden, um mal was als Dokumentation zu haben. Das heutzutage auf CD zu packen, ist eigentlich nicht besonders schwierig. Es gibt ohnehin eine Unzahl regionaler Veröffentlichungen ohne EAN, die meistens von Ensembles oder Institutionen angeboten werden.

    Ich bin auch erstaunt, was es da alles geben soll - doch vermutlich durfte es nicht veröffentlicht werden, weil Richter mit der Archiv Produktion einen Vertrag hatte. Aber wer fragt jetzt noch danach... ;)


    jd :wink:

    Unser *opi* nahm *opi*-um - Bumms! fiel unser *opi* um.

  • Gerade noch diese Aufnahme ausschnittweise gehört - muss ich mir demnächst noch einmal (mehrfach) unter Aufbietung von etwas mehr Konzentration anhören. Vorerst drängt sich bei mir der vielleicht etwas naive Eindruck selbstverständlicher vollendeter Schönheit auf, vor allem dieses chorisch sich überwältigend steigernde Dona nobis pacem - großartig.

    Gesamtspieldauer: 127:52 Min, damit auf einer Linie mit Rilling (1977) und Guilini (1994) (langsamer noch Enescu - 1951 -, Scherchen - 1959 - und Klemperer - 1967, wobei Letzterer mit 136 Minuten den Vogel abschießt).

    Ein kleiner technischer Fehler ist den Tontechnikern im Credo in unum deum unterlaufen (etwa nach 22 Sekunden Laufzeit flackert ein unmotiviertes, musikalisch nicht begründbares, technisches Geräusch auf - zu hören hier , CD 2, Track 1).