BWV 248 - Weihnachtsoratorium: Einspielungen (omi)

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    Übrigens gibst Du da dem Tonträgermarkt eine essentielle Anregung. Man sollte CDs von vornherein im Geschenkpack mit den passenden geistigen Getränken verkaufen. Mit ausreichend altem, sherrybetontem Single Malt von Glenfarclas im Glas, kriegt mich auch Tristan mit seiner Isolde nicht klein... *hide*

    Einen eigenen Thread wert, lange überfällig - Musikhören mit Alkohol ... *yes*

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    Ich weiß nun nicht, wie das vor dem Remastering geklungen hat, kann daher das Lob JDs weiter oben nicht hinterfragen; aber fest steht, dass der Chor zuweilen etwas mulmig und dumpfer rüberkommt in den tieferen Stellen; aber insgesamt lässt sich das klanglich durchaus genießen. Stark auf jeden Fall die Interpretation, die einmal mehr beweist, dass im Jubel und in der Freude über die Geburt des Heilands die neueren opi-Aufnahmen diesen älteren deutlich unterlegen sind; wozu sich hier noch zusätzlich eine verhältnismäßig schlanke Diktion gesellt. Großartig!



  • Richters zweite Aufnahme von 1965 ist der Klassiker der traditionellen Aufführungspraxis: festlich, freudig, mit Leichtigkeit erfüllt und handwerklich glänzend umgesetzt. Der Charme ist immer noch da, wenn das Ganze auch recht pompös klingt. :thumbup:
    jd :wink:


    Ja der Charme ist noch da, pompös würde ich nicht sagen, es ist ein Kind seiner Zeit, bei mir kam und kommt das immer sehr romantisiert rüber, was eben auch der Zeit geschuldet ist, beim Weihnachtsoratorium stört mich das am wenigsten, bei den Passionen erheblich mehr.
    Die Sänger sind allesamt ganz hervorragend, jeder für sich ohne Ausnahme, allen voran Wunderlich als Evangelist und Sänger der Tenor Arien, des weiteren die Janowitz mit ihrem sehr vibratoarmen singen und eine glänzenden Diktion, was den Chor betrifft, verstehe ich dann auch was Mordent hier meint ...

    Zitat

    habe ich Gardiner und Jacobs deshalb schon mal ausgelassen, weil mir dieses Abhacken der Silben inzwischen sehr auf die Nerven geht.

    hier ist alles im Fluss und bei Gardiner, ich würde da nicht abgehackt sagen, es ist mMn eher eine Frage des Rhythmus und der Zügigkeit der Interpretation.

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

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    Sehr lange Zeit Kopf an Kopf mit Richter und Flämig meine Lieblingsinterpretation; bis, ja, bis die erste Harnoncourt mit den Knaben kam und schließlich Herreweghe.

  • Man kann es übrigens auch vornehmer und googletauglicher formulieren, wie Martin Elste, der in seinen Meilensteinen von einem starken Skandieren im Nachgang zu Schmidt-Gaden und Harnoncourt schreibt.

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    Auch hier:

    CD 6-8

    Johann Sebastian Bach

    Weihnachtsoratorium BWV 248

    Gundula Janowitz

    Christa Ludwig

    Fritz Wunderlich

    Franz Crass

    Münchener Bach-Chor

    Münchener Bach-Orchester

    Karl Richter

    1964

    Gibt es einen Gott? Hören und bejahen ...

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    Interessant in der Kopplung mit dem Gespräch zwischen Ludwig Güttler & Peter Gülke:

    Hier im Paket:

    Zitat

    (Weihnachtsoratorium BWV 248). In einem spannenden Dialog erörtern Ludwig Güttler und Peter Gülke ganz unterschiedliche Aspekte dieses vielschichtigen Werks. Laien wie Musikern werden Bachs Botschaften und Verfahrensweisen verständlich gemacht und anhand zahlreicher Musikbeispiele verdeutlicht.


  • EAN: 4015245408036

    (P) 1973 FSM 33 108/110 (3 LPs) [163:43]
    rec. September 1972 (Martin-Luther-Kirche, Böblingen/Baden-Württemberg)

    Maria Friesenhausen (s)
    Hildegard Laurich (a)
    Peter Wetzler (t)
    Bruce Abel (b)
    Schwäbischer Singkreis Stuttgart
    Stuttgarter Bachorchester [Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim]
    D: Hans Grischkat

    Im Jahr 1972 unternahm Grischkat die letzten Aufnahmesitzungen, um Bachs Musik auf Platte zu bannen - neben einigen Kantaten war es dieses WO, mit Kräften aus dem Stuttgarter Umfeld.

    Die Solisten sind jener letzten Generation entsprungen, die Bach noch mit Vibrato und großer Geste erlernt haben; allerdings wirkt ihr Vortrag nicht überfrachtet, sondern bleibt zurückhaltend und würdig. Der Chor ist groß, aber gut positioniert; die Deklamation ist erstaunlich deutlich, die Intonation ordentlich. Das Orchester spielt sehr fein abgestimmt und mit würdiger Artikulation.

    Hans Grischkat wählt ein mittleres Tempo mit stetigem Duktus und feinem Ausdruck. Temporückungen treten kaum auf, große Dynamiksprünge kommen auch kaum vor. Insgesamt ist es eine Interpretation mit würdiger Abgeklärtheit - vielleicht nicht besonders eigenwillig oder wuchtig, doch von jener Professionalität, für die fähige Dirigenten immer garantieren können.

    Klanglich ist das Ganze gut eingefangen worden: sehr nah abgenommen, dennoch gut aufeinander abgestimmt, recht füllig mit geringem Hallanteil. Gute deutsche Wertarbeit, wie man so sagt.

    Fazit: fein... *yepp*

    Unser *opi* nahm *opi*-um - Bumms! fiel unser *opi* um.

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    Johann Sebastian Bach

    Weihnachtsoratorium BWV 248

    (Deluxe-Edition in Buchformat, 72 Seiten. Mit einem Essay über die Rhetorik der wortgebundenen Musik Bachs von Boris Kehrmann und einem Aufsatz über den liturgischen Kontext der sechs Kantaten von dem renommierten Bach-Forscher Robin A. Leaver. Die Fotos des reich illustrierten Bandes stammen von Eddy Posthuma de Boer und gehen dem Thema Mutter und Kind rund um den Erdball nach.)

    Malin Hartelius

    Kristina Hammarström

    Jörg Dürmüller

    Detlef Roth

    Capella Amsterdam

    Combattimento Consort Amsterdam

    Jan Willem de Vriend

    Das wundert mich nun aber doch, dass bislang niemand diese spektakulär liebevoll aufgemachte Einspielung erwähnt hat.

  • Das wundert mich nun aber doch, dass bislang niemand diese spektakulär liebevoll aufgemachte Einspielung erwähnt hat.

    vielleicht weil sie omi sind?

    "Combattimento speelt op moderne instrumenten, in de overtuiging dat de klankintensiteit hiervan beter aansluit bij de luisterpraktijk van de hedendaagse concertbezoeker. We kijken door een moderne bril naar barokmuziek en doen dan nieuwe ontdekkingen. Dat is vooral een experimentele aangelegenheid die tijdens de repetities vorm krijgt."

    https://www.combattimento.nl/combattimento

  • Und? Hast Du als Historiker daraus etwas gelernt?

    Richtig, erst gilt es zu recherchieren (zu erforschen), ob eine Behauptung tatsächlich richtig ist, wenn man sich nicht sicher ist oder nur Vermutungen anstellt. Der nächste Schritt wäre übrigens, dass Du Deinen Beitrag an den rihtigen Ort verschiebst.

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    Und? Hast Du als Historiker daraus etwas gelernt?

    Den gesperrten Historiker verbitte ich mir ... :):wink:

    Der nächste Schritt wäre übrigens, dass Du Deinen Beitrag an den rihtigen Ort verschiebst.

    Habe ich doch heute früh schon verschoben.

    • Offizieller Beitrag



    Richters zweite Aufnahme von 1965 ist der Klassiker der traditionellen Aufführungspraxis: festlich, freudig, mit Leichtigkeit erfüllt und handwerklich glänzend umgesetzt. Der Charme ist immer noch da, wenn das Ganze auch recht pompös klingt. :thumbup:

    Johann Sebastian Bach

    Weihnachtsoratorium BWV 248

    Gundula Janowitz

    Christa Ludwig

    Fritz Wunderlich

    Franz Crass

    Münchener Bach-Chor

    Münchener Bach-Orchester

    Karl Richter

    Februar-März und Juni 1965

    Da kann man JD nur zustimmen und lediglich ergänzen, dass hier auch die drei besten Gesangssolisten (wenn auch keine Bachsänger) der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts überhaupt beteiligt sind; so etwas wird es heutzutage nur noch selten geben.

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    Richters erste Aufnahme von 1955: eher besonnen als aufregend musiziert, mit einer spirituellen Note versehen. Der Gesamtklang ist geschlossen, aber nicht pompös. *yepp*

    Johann Sebastian Bach

    Weihnachtsoratorium BWV 248

    Gert Lutze

    Chloe Owen

    Hertha Töpper

    Horst Günter

    Kieth Engen

    Münchener Bach-Chor

    Münchener Bach-Orchester

    Karl Richter
    1955

    Diese Aufnahme, muss ich zu meiner Schande gestehen, kenne ich noch gar nicht.