Christoph Graupner zählt zu den produktivsten Komponisten der Musikgeschichte. Von ihm sind allein ca. 1400 Kantaten in der Darmstädter Landes- und Hofbibliothek überliefert. Während die Wiederentdeckung seines Werks gerade erst begonnen zu haben scheint, (Ich hoffe sehr, dass sie zügig voranschreitet.) finden sich einzelne Einspielungen von Kantaten in gemischten CDs mit Instrumentalstücken, aber es gibt auch Einspielungen, die sich ganz den Kantaten widmen. Umfangreichere Einspielungsprojekte fehlen leider bis heute. Ich nenne hier ein paar Beispiele, die mir bisher bekannt sind und werde das in Zukunft ergänzen.
Das Ensemble des Idees heureuses mit Geneviève Soly am Cembalo beginnt diese CD (eine von bisher zweien) zur Instrumental- und Vokalmusik Graupners mit der Kantate für Sopran (Ingrid Schmithüsen) "Ach Gott und Herr" für den 3. Sonntag nach Trinitatis in einer sehr ansprechenden Aufnahme.
Die Aufnahme von Klaus Mertens (Bass), Shalev Ad-El, Accademia Daniel widmet dich sechs Bass-Kantaten Graupners mit einer ebenfalls sehr engagierten Leistung von Orchester und Solist. Klaus Mertens singt einen klangvollen, aber nicht opernhaft schwergewichtigen Bass, der mit den Kantaten sehr gut harmoniert.
Barbara Schlick (Sopran), Hein Meens (Tenor), Stephen Varcoe (Bass) singen auf der Einspielung des Kleinen Konzerts unter Hermann Max eine wunderbar berührende Kantate "Es begab sich, dass Jesus in eine Stadt mit Namen Nain ging". Die Kantate zum 16. Sonntag nach Trinitatis behandelt eine Episode aus Lukas 7, eine Auferweckungsgeschichte. Sie beginnt mit einer Trauermusik und dem Dictum des Evangelientextes. Es folgen Rezitative und Arien, darunter ist die virtuose Sopranarie besonders hervorzuheben. Den Abschluss bildet ein Choral mit einem wundeschönen versetzten Einsatz der Stimmen. Auch die Besetzung dieser Kantate mit 2 Chalmeaux trägt zur besonderen Wirkung bei.