06 - Die frühen Streichquartette: Einspielungen (opi)

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    Mir sind zwei Einspielungen des ersten Quartettzyklus auf historischen Instrumenten sehr ans Ohr gewachsen. Zum einen die neuere Einspielung des Quatuor Mosaïques, welches die Quartette in drei Alben zu zwei Werken publizierte:


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    Das Ensemble setzt sich zusammen aus Erich Hörbarth (Violine 1), Andrea Bischof (Violine 2), Anita Mitterer (Viola) und Christophe Coin (Violoncello). Die Quartette op. 18 Nrn. 5 und 6 wurden 1994 in Grafenegg (Österreich) im Schloss "Alte Reitschule", die Nrn. 1 und 4 im September 2004 ebenda und die Nrn. 2 und 3 im März 2005 ebendort eingespielt. Zwischen der Aufnahme aus den 1990ern und jenen nach der Jahrtausendwende sind leichte klangliche Unterschiede zu vermelden.

    Außerdem schätze ich die Einspielung des Smithson Quartetts, seit März 2010 in einer preislich attraktiven Neuauflage zu haben:

    Jaap Schröder (Violine 1, Cappa 1684), Marylin McDonald (Violine 2, Stainer 1665), Judson Griffin (Viola, Alban 1710) und Kenneth Slowik (Violoncello, Grosset 1748 ).

    • Offizieller Beitrag

    Besonders HIP ist die Einspielung der Quartette op. 18 Nr. 4 in c-moll und op. 59 Nr. 3 C-Dur durch das Schuppanzigh-Quartett:

    Leider ist die CD bei jpc gestrichen und beim Amazon nicht gerade mit einem zum Kauf anreizenden Preis etikettiert. Dennoch (und gerade deswegen) gehört diese exklusive Einspielung zu meinen geschätztesten: Das Schuppanzigh-Quartett, bestehend aus Anton Steck (Violine), Christoph Mayers (Violine), Jane Oldham (Viola) und Antje Geusen (Violoncello) spielt auf den Streichquartettinstrumenten, welche sich ausstellungshalber im Bonner Beethovengeburtshaus befinden:

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    Die Instrumente stammen angeblich aus Beethovens Privatbesitz und gelangten via einer Schenkung durch den Beethoven-Förderer Moritz Graf von Lichnowsky in das Eigentum des Komponisten. Dieser verfügte darüber in seinem an die beiden Brüder Carl und Johann gerichteten Testament vom 6. Oktober 1802: Die Instrumente von Fürst L. wünsche ich, daß sie doch mögen aufbewahrt werden bey einem von euch, doch entstehe deswegen kein Streit unter euch, sobald sie euch aber zu was nützlicherem dienen können, so verkauft sie nur, wie froh bin ich, wenn ich auch noch unter meinem Grabe euch nützen kann...

    Für die vorliegende Einspielung wurden die Instrumente exklusiv hergerichtet und es wird wohl bei dieser einmaligen Gelegenheit bleiben, daß die Instrumente in neuerer Zeit je bespielt wurden und werden, da sie doch über die Jahre hinweg sehr gelitten haben, was allerdings bei der Einspielung in keiner Weise zu hören ist, im Gegenteil. Ein kostbares Geschenk also.