Zunächst jene außerhalb der Gesamteinspielungen:
Patrick Cohen, Hammerklavier Christopher Clarke nach Anton Walter (beledert)
Ensemble Baroque de Limoges
Christophe Coin
Paul Badura-Skoda, Hammerklavier Paul McNulty nach Walter & Sohn c1802 (beledert)
Musica Florea
Robert Levin, Hammerflügel Claude Kelecom, Brüssel, nach Johann Andreas Stein von (beledert)
The Academy of Ancient Music
Christopher Hogwood
01 - (PC) 10:46 | (BS) 10:05 | (RL) 10:29
02 - (PC) 10:49 | (BS) 10:52 | (RL) 10:04
03 - (PC) 11:29 | (BS) 09:58 | (RL) 10:12
Patrick Cohen | Ensemble Baroque de Limoges | Christophe Coin
Durchsichtiges, klangschönes Kammerensemble, sehr direkt aufgenommen und extrem ausgewogen im Klang. Der Flügel ist knackig, erdig und klar im Bass (1. Satz, Übergriffe!). Insgesamt die eher lyrische und oft ernste Einspielung mit gewissem Hang zur Transzendenz, die ich sehr mag. In den ersten beiden Sätzen erklingen Mozarts Cadenzen; im Finale spielt Cohen eigene Übergänge, der langsame Mittelteil nimmt inkl. der Übergänge exakt 5 Minuten in Anspruch! Der Flügelklang ist weder klimpring noch dünn: diese Aufnahme könnte also durchaus auch reizvoll für noch nicht zur HIP konvertierte sein; das C-Dur-Konzert KV 467 wird mitgeliefert.
Paul Badura-Skoda | Musica Florea
Diese Aufnahme ist deutlich räumlicher, einen Tick zügiger im Grundtempo des Kopfsatzes und damit von frühlingshafter Wirkung. Das Wechselspiel zwischen Solist und Orchester ist, wie auch bei Cohen/Coin, sehr schön herausgearbeitet. Der Bass des McNulty-Walters wirkt bei den Übergriffen im ersten Satz leicht undeutlicher und verschwommener als der des Christopher-Clarke-Facsimiles. Wer damit klarkommt, daß Badura-Skoda manchmal nicht ganz so exakt spielt (insbesondere im 3. Satz holpert es arg; hinzu kommt beim Hören mit Kopfhörern ein unüberhörbares Schnauben und Grunzen Badura-Skodas?), dem wird diese Einspielung sicherlich ein fröhliches Zucken auf die Lippen und ein Blitzen in die Augen zaubern. Die Unsauberkeiten im Fortepianospiel müssen nicht unbedingt Badura-Skodas Unvermögen sein, sie sind m. E. auf die Fragilität der Technik im Clavier zurückzuführen. Das Zeitdelta von anderthalb Minuten im Finalsatz ist auf den hier weniger gedehnten Mittelteil mit etwas mehr als dreieinhalb Minuten zurückzuführen; eingerahmt von eigenen Übergängen Badura-Skodas, die sehr gelungen sind. KV 414 A-Dur ist mit drauf.
Robert Levin | The Academy of Ancient Music | Christopher Hogwood
Ähnlich federnd dargeboten wie Badura-Skoda, jedoch mit kräftigerem Orchesterapparat, der vor allem im Mittelsatz mit erhöhter Dramatik punkten kann. Der Stein-Nachbau liegt klanglich etwa zwischen den beiden oben genannten Instrumenten, scheint aber in jedem Fall weniger Anfällig zu sein als McNultys Walter & Sohn. Levin spielt in allen Sätzen eigene (stilgerechte) Cadenzen und Übergänge; auch hier gibt es KV 414 mit dazu.
Leider ist in allen drei Einspielungen der kurze Vorschlag des Hauptmotivs im Kopfsatz ignoriert worden