00/14 - Claviersonate cis-moll op. 27 Nr. 2 (Sonata quasi una Fantasia; „Mondscheinsonate“)

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    Ich will den Thread hier nicht mit einer trockenen Werkbeschreibung beginnen; ein weniges steht bei Wikipedia zu lesen und auch sonst ist die Sonate anderswo gut dokumentiert, wenn sie nicht gar heiß diskutiert wurde und wird. Mir ist seinerzeit bei der Veranstaltung "Alles nur geklaut - Plagiate der Musikgeschichte" mit Felix Reuter "http://www.felixreuter.de/tourplan.php" erst aufgegangen und schmerzlich bewusst geworden, wie ich das Werk kennengelernt habe - nämlich wie so viele andere wahrscheinlich auch in der "Interpretation" von Richard Clayderman. Daran musste ich mich erinnern, als ich die damalige Vorschau in der Diskothek las.

    Zitat

    Der erste Satz der Sonate Nr.14 op.27 von Beethoven ist einer der berühmtesten Klavierstücke überhaupt. Mit Mondschein und Romantik hat er aber genau so wenig zu tun wie mit einer geheimnisvollen Geliebten und technisch ist das Stück eins der einfachsten von Beethoven. Ist diese Musik so berühmt, weil sie so genial ist oder im Gegenteil, weil sie simpler Kitsch ist? Und: wer spielt sie so, dass mans noch hören mag? Darüber spricht Annelis Berger mit ihren Gästen Michael Thalmann und Franziska Weber.

    Keine Frage für mich; ich höre sie selten und wenn; dann am Liebsten in Einspielungen, die sachlich und nüchtern herangehen; der unsentimentale Backhaus fällt mir ein, aber auch der herbe Gilels.

    "Wenn man sich nur das Urteilen abgewöhnen könnte, dieses dilettantische Verfälschen der Dinge! Wir wollen immer verstanden werden und sind selber unerbittlich verständnislos." (Verdi bei Franz Werfel)

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    Auch hier bewährt sich einmal mehr die historische Aufführungspraxis; hier: Verwendung historischer Instrumente, die das Werk wieder hörenswert machen; gehört es doch ansonsten (leider) in die Kategorie der abgenudelten Werke wie Mozarts „Kleine Nacht-Musick", Beethovens „für Elise" (die es wohl nie gab) und viele andere ... ich mag das Stück schon sehr gerne, besonders, wenn man nicht bloß den destillierten ersten Satz verkonsumiert, sondern alle Sätze gleichwertig ...

    Der Kopfsatz ist halt auch - im Gegensatz zum Finalsatz - relativ leicht zu spielen und wird daher jedem Klavierschüler (verständlicher Weise) recht bald aufgezwungen. Das macht diese Sonate nicht unbedingt bequemer.

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    Auf jeden Fall. Überdies werden diese "leichten" Sonaten ja oft zu wahren Prüfsteinen für die ganz Großen. Wobei ich jetzt keinen kenne, der ausgerechnet diese besonders schätzte. Oder gibt es da andere Informationen?

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    „Leicht" (zu spielen) ist - wie gesagt - lediglich der erste Satz.

    Aber ich fand beispielsweise die Beigabe zu den Clavierkonzerten mit Hogwood/Steven Lubin (in der jüngeren Auflage; in der alten nicht enthalten!) sehr hörenswert:

    Ob Lubin die Sonate besonders schätzt? Frag' ihn ... er hat sie jedenfalls eingespielt, offenbar feiwillig, m. E. gibt es keine integrale Sonatenausgabe von Lubin ...