01 - Requiem: Einspielungen (opi)

  • (P) 2000 Sony Classical "Vivarte" SK 60764 [43:53]
    rec. 09.-10. September 1999 (Gemeindekirche Bad Tölz, Bayern)
    ed. H.C. Robbins Landon

    Marina Ulewicz (s)
    Barbara Hölzl (ms)
    Jörg Hering (t)
    Harry van der Kamp (b)
    Tölzer Knabenchor
    Tafelmusik
    D: Bruno Weil

    Das hat schon ein anderes Format als bisher: transparent, durchhörbar, intim, verinnerlicht und manchmal auch energisch. Da ist kein langsames Tempo und keine überschwengliche Würde, sondern der Blick auf das Wesentliche konzentriert. Das Lacrymosa z.B. beginnt so still und wirkt umso mehr, wenn es zum Tutti kommt; und auch die anderen Teile sind stets wendig, dynamisch und von befreiender Klarheit. Ich bin sehr angetan von Tafelmusiks Spiel, von den feinen Knabenstimmen, von den Solisten. Die ganze Pracht des Requiems wird gebührend realisiert, ohne daß man dicke Lackfarbe auftragen muß. Dazu eine exzellente Klangqualität. Kurz: richtig toll... :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    Unser *opi* nahm *opi*-um - Bumms! fiel unser *opi* um.

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    Gesualdo Consort Amsterdam, Cristofori, Arthur Schoonderwoerd, 2017

    (Mozarts Requiem als Rekonstruktion einer Totenmesse mit gregorianischen Gesängen und einer Amen-Fuge zum Abschluss der Sequentia von Arthur Schoonderwoerd)

    01 - Requiem: Die Fassungen und ihre Einspielungen

    Eine völlig andere als gewohnte Herangehensweise; die das forciert "Musikalische" etwa eines TC beiseitelässt und sich wieder dem Kultus zuwendet im Rahmen der Möglichkeiten. Mit Ungeduld darf man hier nicht ran.

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    8-)*hide*

    Aber ehrlich: Das kann es doch nicht sein. Hat das noch jemand anderes gehört als wir beide?


    Ja: ich. Gefiel nicht. Der liturgische Kram geht mir auf den Senkel, ich bevorzuge immer noch Suzuki.


  • Das kommt wohl noch; ich kann damit auch nichts anfangen ...


    Ja: ich. Gefiel nicht. Der liturgische Kram geht mir auf den Senkel, ich bevorzuge immer noch Suzuki.

    Mir gefällt die falsche Liturgie auch nicht, besonders wenn sie auch noch mit Glockenläuten und Glöckchengeklingel daherkommt. Ich habe die Aufnahme noch nicht gehört und hoffe, dass sie bald bei Qobuz eintrifft. In diesem Fall bin ich jedoch an den gregorianischen Einschüben interessiert, weil ich gerade beim Requiem schon interessiert bin an der "Vorlage", die ich als Kind im Gottesdienst häufig singen musste, wenn der Organist nach seinen vorabendlichen Männerchorproben keine Stimme mehr hatte ...


    lg vom eifelplatz, Chris.

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    In diesem Fall bin ich jedoch an den gregorianischen Einschüben interessiert


    Ich glaube, die kannste knicken ... ich kann schon objektiv sein, aber hier: ein endloses Gejaule ...

    Ich schätze, ich muß doch meine - seit nunmehr 15 Jahren unveränderte - Kopffassung mal notieren (auch, wenn ich offiziell nicht Hand an dieses Werk legen würde ...), wenn mal Zeit dafür da wäre ... dies wäre ultimativ und zu max. 1-2% angreifbar ... :sleeping:

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    Den kann man ausblenden; und dann?


    Dann bliebt immer noch ein KV 626, das mich merkwürdigerweise gar nicht berührt.

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    Eben. Mir fehlt auch „das Gefühl" - ich mag nicht unterstellen, daß keines hineingelegt wurde, aber es kommt - zumindest bei mir - nicht an. Das klingt alles sich „hingeklatscht", lieblos. Dazu die grauenhaften Solisten und der unzureichende, unausgewogene „Chor" ... (solistische oder 2er-Besetzung gerne, aber das klingt alles mistig); ich glaube, da muß ich doch zum Dunedin-Ensemble greifen ...

    Möglich, daß ich auch gerade nicht aufnahmefähig bin und - nebenbei - eine Aversion gegen Kirchenmusik habe. Das Requiem ist auch m. E. nicht so typisch Mozart - könnte man es ihm (ohne zu wissen, von wem es stammt) anhand stilistischer Kriterien zuordnen? Ich glaube: nein - was eben auch jedwede von seinem Tod zu weit entfernte Rekonstruktion/Vervollständigung völlig unmöglich macht (es sei denn, man telefoniert täglich mit Mozart, wie Arthur mir dies dereinst unterstellt hat).

    Die Aufnahmetechnik war diesmal auch nicht ideal ... Notre Dame de Besançon ist viel zu groß und verursacht zu viel Hall (auch hier: der große Fehler bei der Grossmann-Eroica aus dem Eroica-Saal: das Publikum fehlt; dies konnte jüngst Haselböck korrigieren, war aber live besser als auf CD) für die drei Hanseln, die da spielen und jodeln (auch schon bei anderen Aufnahmen, z.B. #175). In der Kirche klingt nur das Pieseln an die Mauer geil ... aber Arthur ist davon nicht abzubringen, der wollte das Teil schon kaufen und als HeadQuarter einrichten ... Gott bewahre! Der akustisch beste Aufnahmeort ist immer noch das Theâtre im Grand Kursall oder im nahen Gray ...

    Alles natürlich eine Frage des lieben (?) Geldes ... das (Mozart)-Clavierkonzerte-Projekt ist derzeit definitiv mangels Sponsoren eingestampft; dabei wären gerade 503 und 537 für mich so wichtig ... und eine endlich richtige 551 ...

    Ich hätte von Arthur eine hammerclavierbegleitete Version erwartet; historisch völlig unbegründet, aber egal: DIE hätte es gerissen! Da bin ich ganz sicher ... (falls jemand die Idee künftig umsetzt: mein Copyright! - und die Amen-Fuge erst *yes* ).

  • Ich höre es mir am Wochenende an. Was Ihr über die liturgischen Einschübe sagt, lässt vermuten, dass es mir durchaus gefallen könnte... *shutup*

    Ich sitze hier und trinke mein gutes Wittenbergisch Bier und das Reich Gottes kommt von ganz alleine.

    Dr. Martin Luther

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    Ich höre es mir am Wochenende an. Was Ihr über die liturgischen Einschübe sagt, lässt vermuten, dass es mir durchaus gefallen könnte... *shutup*


    Das war ja auch meine Kaufmotivation und ich bin guten Willens herangegangen, aber das völlige Fehlen dynamischer, expressiver Elemente - eigentlich vorauszusehen bei der Anlage - hat mich dann doch in Morpheus Arme überführt, was selten genug geschieht. Vielleicht prinzipiell eine Fehlentscheidung, die Musik wieder in den Kultus einzubinden; dafür war es einfach schon zu spät, die Musik zu emanzipiert, zumindest in unseren Ohren. Man stelle sich Beethovens Missa Solemnis im Rahmen eines Gottesdienstes vor, eingebettet in die Liturgie.

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    Keine Ahnung, ob das was taugt; angesichts der Besetzung aber durchaus nicht gänzlich auszuschließen:

    Sandrine Piau, Sara Mingardo,

    Werner Güra, Christopher Purves

    Accentus

    Insula Orchestra

    Laurence Equilbey

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    Wolfgang Amadeus Mozart

    Requiem KV 626

    (in der vervollständigten und editierten Fassung von Masato Suzuki auf Basis des Mozart'schen Autographs sowie Ergänzungen von Franz Xaver Süßmayr und Joseph Eybler)
    +Alternativ-Fassung des "Tuba mirum"; Vesperae solennes de confessore KV 339

    Carolyn Sampson (soprano)

    Marianne Beate Kielland (mezzo-soprano)

    Makoto Sakurada (tenor)

    Christian Immler (baritone)

    Bach Collegium Japan

    Masaaki Suzuki

    Dezember 2013 (Kobe Shoin Women's University Chapel, Japan)

    Tracklist

    Suzuki ist doch tatsächlich an mir vorbeigegangen. Kennt jemand diese Aufnahme?

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    Offenbar ebenfalls neu:

    Wolfgang Amadeus MozartRequiem KV 626 (Pariser Version 1804)

    Sandrine Piau (soprano)
    Chantal Santon Jeffery (soprano)
    Éléonore Pancrazi (mezzo-soprano)
    Mathias Vidal (tenor)
    Thomas Dolié (baritone)

    Le Concert de La Loge

    Julien Chauvin

    2022

    "Wenn man sich nur das Urteilen abgewöhnen könnte, dieses dilettantische Verfälschen der Dinge! Wir wollen immer verstanden werden und sind selber unerbittlich verständnislos." (Verdi bei Franz Werfel)