Ich bezweifle sehr stark, daß diese
mit der EMI-Einspielung zu tun hat, weil die eine Studioaufnahme ist (rec. 31. Oktober & 21.-23. November 1957). Bei Testament steht ja deutlich drauf, wann sie entstanden ist.
Ich bezweifle sehr stark, daß diese
mit der EMI-Einspielung zu tun hat, weil die eine Studioaufnahme ist (rec. 31. Oktober & 21.-23. November 1957). Bei Testament steht ja deutlich drauf, wann sie entstanden ist.
Der 15. liegt ja quasi in der Spanne ...
Muss mal schauen, wo die Klemperer-Diskografie ist.
Muss mal schauen, wo die Klemperer-Diskografie ist.
Also Old Klemp hat die Neunte neunmal aufgenommen:
1. Aufnahme
Gre Brouwenstijn
Annie Hermes
Ernst Haefliger
Hans Wilbrink
Concertgebouw Orchestra
Otto Klemperer
17. Mai 1956
2. Aufnahme
Auch hier:
Christa Ludwig
Hans Hotter
Waldemar Kmentt
Aase Nordmo Lövberg
Philharmonia Chorus
Philharmonia Orchestra
New Philharmonia Orchestra
Otto Klemperer
30. Oktober 1957 (Warner; EMI u.a.)
3. Aufnahme
Aase Nordmo-Lovberg
Christa Ludwig
Waldemar Kmentt
Hans Hotter
Philharmonia Orchestra
Otto Klemperer
15. November 1957 (Testament)
4. Aufnahme
Maria Stader
Grace Hoffman
Waldemar Kmentt
Hans Hotter
Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester
Otto Klemperer
6. januar 1958
5. Aufnahme
Wilma Lipp
Ursula Boese
Fritz Wunderlich
Franz Crass
Philharmonia Orchestra
Otto Klemperer
7. Juni 1960
6. Aufnahme
Agnes Giebel
Christa Ludwig
Richard Lewis
Walter Berry
Philharmonia Orchestra
Otto Klemperer
27. November 1961
7. Aufnahme
Auf den Labeln archiphon und Memories, finde ich aber nicht.
AGNES GIEBEL
AAFJE HEYNIS
ERNST HAEFLIGER
HERMANN SCHEY
CONCERTGEBOUWORKEST &
TOONKUNSTKOOR
COLLEGIUM MUSICUM
AMSTELODAMENSE
Otto Klemperer
9. Juli 1964
8. Aufnahme (bislang nicht auf CD veröffentlicht)
Das dortige Datum 8. November 1964 ist falsch.
AGNES GIEBEL
MARGA HÖFFGEN
ERNST HAEFLIGER
GUSTAV NEIDLINGER
NEW PHILHARMONIA
ORCHESTRA & CHORUS
Otto Klemperer
27. Oktober 1964
9. Aufnahme (bislang nicht auf CD veröffentlicht)
30. Juni 1970
7. Aufnahme
Auf den Labeln archiphon und Memories, finde ich aber nicht.
Die Live-Aufnahme aus 1964 mit dem Concertgebouw-Orchester ist in dieser Box enthalten (Memories Reverence):
Ansonsten bestellbar auch bei archiphon (private edition).
Ich hieraus:
CD 5
01 - Die Sinfonien: Gesamteinspielungen (Diskographie)
Ludwig van Beethoven
9. Sinfonie d-Moll op. 125 mit Schlusschor über Friedrich Schillers Gedicht Ode An die Freude (1815–1824)
Alison Hargan
Ute Walther
Eberhard Büchner
Kolos Kovats
Rundfunkchor Berlin
Rundfunkchor Leipzig
Dresdner Philharmonie
Herbert Kegel
1982/1983
Fettes Brot, das mundet/
das opi-Herz verwundet/
das omi-Herz schlägt hart/
den Ahnungslosen zart
Krassimira Stoyanova
Lioba Braun
Michael Schade
Michael Volle
Chor des Bayerischen Rundfunks
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Mariss Jansons
2007
ZitatMit dieser Einspielung gelingt Mariss Jansons und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ein Meisterwerk zurückhaltender Intensität mit selten so gehörten Details und Nuancen. Der symphonische Prozess ist perfekt ausbalanciert und steigert sich bis zu einem atemberaubenden, komplexen Schlusssatz, auch dank der makellosen Solisten Krassimira Stoyanova, Lioba Braun, Michael Schade und Michael Volle und dem prächtigen Chor des BR. Jansons' Interpretation ist sorgfältig und intellektuell -- im besten Sinne "modern" (im Gegensatz zu anderen zeitgenössischen Dirigenten, die die Neunte mit unverständlich hoher Geschwindigkeit und im Klangbild unpräzise durchdirigieren).
Der Vatikan, in dem die Liveaufnahme 2007 zu Ehren des Papstes stattfand, kann dem akustischen Vergleich mit idealen Konzerthäusern eigentlich nicht standhalten. Dennoch fällt das vorliegende Ergebnis unter anderem dank einer feinfühligen Tontechnik außergewöhnlich präzise, detailliert und voluminös aus.
Mit dieser Einspielung liegt meines Erachtens eine neue Referenz der Neunten vor, die jeglichen "Pomp" und überflüssige Ausschmückungen ablehnt und stattdessen eine bisher selten gehörte, überraschende Klarheit und instrumentale Ausdifferenzierung dieses Werks bietet. Insbesondere das chorale Finale vermeidet die Interpretationsfalle einer oberflächlichen "Orgie des Jubelns", sondern ist hier ein elektrisierender, dramaturgisch ideal nuancierter Höhepunkt, der Gänsehaut erzeugen kann.
Jansons' Version würde ich in einer Liste der "Non-Plus-Ultra-Neunten" neben der sagenhaften Einspielung von Ferenc Fricsay und dem 1962er Dirigat von Karajan ganz oben einsortieren.
auch hier: 01 - Die Sinfonien: Gesamteinspielungen (Diskographie)
Christiane Karg
Mihoko Fujimura
Michael Schade
Michael Volle
Chor des Bayerischen Rundfunks
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Mariss Jansons
2012ältere
Zitat»Man hört, dass ein großes Sinfonieorchester am Werk ist. Was den klanglichen Auftritt des formidablen Klangkörpers kennzeichnet, ist Substanz, die schiere Fülle des Wohllauts, die von Jansons nicht dem rhetorischen Prinzip geopfert wird.« (Fono Forum, Februar 2016)
Jansons hat die Neunte in letzter Zeit zweimal aufgenommen. das FF zur jüngeren mit dem schönsten subversivem Antitext seit langem; die ältere mit niedlicher Amazon-Rezension.
[sicher auch einzeln]
CD 2
Ludwig van Beethoven
9. Sinfonie d-Moll op. 125 mit Schlusschor über Friedrich Schillers Gedicht Ode An die Freude (1815–1824)
Agnes Davis
Ruth Cathcart
Robert Betts
Eugene Loewenthal
Philadelphia Orchestra
Leopold Stokowski
30. April 1934
Eine brutal spannende Interpretation ohne endzeitlich zu furtwänglern und das alles in einer für 1934 beinahe überragenden Tonqualität.
[Augaben in vinyl bei Amazon]
Ludwig van Beethoven
9. Sinfonie d-Moll op. 125 mit Schlusschor über Friedrich Schillers Gedicht Ode An die Freude (1815–1824)
Helen Watts
Heather Harper
Alexander Young
Donald McIntyre
London Symphony Chorus
London Symphony Orchestra
Leopold Stokowski
1970 (erschienen, aufgenommen sicher früher)
Von Stokowski gibt es noch diese spätere Aufnahme, die mir nicht bekannt ist.
Von Stokowski gibt es noch diese spätere Aufnahme, die mir nicht bekannt ist.
rec. 20.-21. September 1967 (Kingsway Hall, London)
erschien 1969 bei Decca in der Phase 4 Stereo-Reihe
Es gibt aber auch einen Mitschnitt vom 23. September in gleicher Besetzung (von Music & Arts auf CD herausgebracht).
LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770-1827) Sinfonie Nr. 9 d-Moll, op. 125
Wohl nur im Gewandhausshop ist dieses Schmuckstück erhältlich; vier Klassiker der Interpretation, alle mit Leipzig verbunden.
ZitatAlles anzeigen4 CDs mit der 9. Sinfonie,
277 Seiten Partitur,
Text der "Oder an die Freude",
kurzes Portrait der Dirigenten: Abendroth, Konwitschny, Blomstedt, Masur
Ludwig van Beethoven - Sinfonie Nr. 9
Die 9. Sinfonie mit dem großen Chorfinale zu Schillers Ode „An die Freude“ ist nicht nur das bekannteste Werk Ludwig van Beethovens, sondern ein herausragender Meilenstein der gesamten Musikgeschichte.
Dieses earBOOK bietet die einmalige Möglichkeit einer unkomplizierten und zugleich vielseitigen Annäherung: Es enthält die die gesamte Orchesterpartitur inklusive einer Anleitung zum Partiturlesen sowie vier verschiedene, hochkarätige Interpretationen auf CDs zum Hören, Lesen und Vergleichen.
Ein einleitender Text von Konrad Beikircher wirft einen unkonventionellen Einblick in die Werkstatt des Komponisten und führt in die Besonderheiten dieses Werkes ein.
Musik-CDs: Vier verschiedene Einspielungen der Neunten Sinfonie mit namhaften Dirigenten wie Kurt Masur, Hermann Abendroth, Franz Konwitschny und Herbert Blomstedt.
CD 1
Edith Laux • Diana Eustrati • Ludwig Suthaus • Karl Paul
Rundfunkchor Leipzig • Universitätschor Leipzig
Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig
HERMANN ABENDROTH
CD 2
Ingeborg Wenglor • Ursula Zollenkopf • Hans-Joachim Rotzsch • Theo Adam
Rundfunkchor Leipzig
Gewandhausorchester Leipzig
FRANZ KONWITSCHNY
CD 3
Helena Doese • Marga Schiml • Peter Schreier • Theo Adam
Rundfunkchor Leipzig • Chor der Staatsoper Dresden
Staatskapelle Dresden
HERBERT BLOMSTEDT
CD 4
Edda Moser • Rosemarie Lang • Peter Schreier • Theo Adam
Gewandhauschor • Gewandhaus-Kinderchor
Thomanerchor Leipzig • Rundfunkchor Leipzig
Gewandhausorchester Leipzig
KURT MASUR
Nichts Neues unter der Sonne:
Hat ja auch niemand behauptet; die Aufnahmen sind schließlich historisch. Aber die Aufmachung als LP-Box mit Partitur und weiteren Gimmicks kann sich für den Preis sehen lassen. Zudem sind wenigstens drei der vier Interpretationen richtig gut im omi-Sektor.
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 9 d-moll, op. 125
22.03.1942:
Tilla Briem, Elisabeth Hängen, Peter Anders, Rudolf Watzke
Bruno Kittel-Chor
Berliner Philharmoniker
19.04.1942:
Erna Berger, Gertrude Pitzinger, Helge Rosvaenge, Rudolf Watzke
Bruno Kittel-Chor
Berliner Philharmoniker
Wilhelm Furtwängler
Furtwängler versucht hier Beethovens 9. Im Sinne der goebbelsschen Naziästhetik wiederzugeben und scheitert dabei grandios.
Die ganzen Spannungen, Verwerfungen, Übersteigerungen, die schon fast wie Karikatur wirken, entspringen nicht irgendwelchen Seelenzuständen des Dirigenten sondern dem Widerstand der Komposition, sich in diese Richtung uminterpretieren zu lassen. "Alle Menschen werden Brüder" ist eine, wenn nicht die Antithese zur Naziideologie.
Nichtsdestotrotz sind diese beiden Aufnahmen absolut hörenswert, auf keinen Fall jedoch maßstäblich.
Siegfried
1. Furtwängler versucht hier Beethovens 9. Im Sinne der goebbelsschen Naziästhetik wiederzugeben und scheitert dabei grandios.
2. Die ganzen Spannungen, Verwerfungen, Übersteigerungen, die schon fast wie Karikatur wirken, entspringen nicht irgendwelchen Seelenzuständen des Dirigenten sondern dem Widerstand der Komposition, sich in diese Richtung uminterpretieren zu lassen. "Alle Menschen werden Brüder" ist eine, wenn nicht die Antithese zur Naziideologie.
1. Auf keinen Fall!
2. Zum Teil.
Diese biografistischen Deutungen sind wie auch bei DS einfach nur entbehrlich. Grober Unfug ...
01 - Sinfonie Nr. 9 d-moll op. 125: Einspielungen (omi)
Ich habe die beiden hier drüber stehenden Postings von hier und hier rüberkopiert, damit sie nicht verloren gehen, und meine ältere Stellungnahme zu einer der Kriegsaufnahmen an den Anfang gestellt. Die Diskussion ist ja uralt und wurde in anderen Foren schon mehrfach durchexerziert, zumindest was Furtwänglers Verstrickung ins NS-System angeht. Darum geht es mir aber gar nicht. mir ist es darum zu tun, die eigenartige Faszination dieses "Jahrhundertkonzertes" zu ergründen, OHNE zu politiseren oder zu ideologiesieren; wohl aber zeitgeschichtlich kontextuiert.
Wilhelm Furtwängler war ein übergroßer Künstler, hochsensibel und unberechenbar in der Ausübung seiner Kunst; das macht, glaube ich, bis heute die Faszination seiner überlieferten Aufnahmen aus in aller Welt. Er stand dem nationalsozialistischen System skeptisch gegenüber, würde aber für sein Orchester so ziemlich jeden Kompromiss geschlossen haben, um weiter dirigieren zu können. Und ihn konnte der Wahnsinn des Großen Krieges natürlich nicht kaltlassen; es ist vollkommen klar, dass sich seine Künstlerseele in dieser grausigen Wirklichkeit auch Abhilfe schafft in der Art und Weise, die fast alle Aufnahmen aus der Kriegszeit auszeichnet.
Ich behaupte in diesem Zusammenhang:
1. Was WF da musizierte, war nicht vorsätzlich so geplant, sondern tatsächlich Ausfluss seines inneren künstlerischen Ringens, das halb unbewusst die gesellschaftliche Grenzsituation widerspiegelt.
2. WF hat NIEMALS versucht, eine wie auch immer geartete "Naziästhetik" musikalisch ins Werk zu setzen, konnte damit also auch nicht scheitern, nicht mal großartig.
3. Das Spannungsvolle, Disparate, Hysterische, Hypertrophe, "Wahnsinnige" dieser Kriegsneunten ist schon in Beethovens Schöpfung selbst angelegt; WF kitzelt es lediglich als erster ganz heraus und notschlachtet es.
4. Eine vorsätzliche Karikatur oder Persiflage der NS-Ideologie hatte WF nicht intendiert.
5. WFs einzige Sprache ist die der Musik und ihrer Gestaltungsmittel und sie soll auch nur so verstanden werden und nicht platt alltagspolitisch oder gar weltanschaulich.
3. Das Spannungsvolle, Disparate, Hysterische, Hypertrophe, "Wahnsinnige" dieser Kriegsneunten ist schon in Beethovens Schöpfung selbst angelegt; WF kitzelt es lediglich als erster ganz heraus und notschlachtet es.
Ich behaupte sogar, daß bestimmte Aspekte dieses Wahnsinns immer von ihm so umgesetzt wurden, auch in anderen Zeiten - wir kennen allerdings nur die späteren, nach dem Krieg entstandenen Lesarten. D.h. sie wurden im Moment des Krieges nochmals verstärkt, waren aber vorher/nachher immer noch (wenn auch gemildert) vorhanden.
Jahrtausendkonzert
Das ist jene vom 19. April 1942 (nicht zu verwechseln mit jener vom 22.-24. März 1942), vom Vorabend des Führergeburtstags, ausgestrahlt über den Rundfunk (und das Fernsehen?) in alle Welt. Es gibt wohl nicht so viele Ausgaben, ich habe diese und kenne eigentlich auch nur die. Die März-Einspielung muss in dutzenden Ausgaben erhältlich sein.
Wo stammt das eigentlich her - Jahrtausendkonzert bzw. Jahrtausendaufnahme? Das ist doch schon etwas älter, diese Benennung, oder? Zumal sie eigentlich nicht auf jene vom 19. April 1942 gemünzt sein kann, die vor der CD-Veröffentlichung von Archipel (rel. September 2004) doch gar nicht verbreitet war; es war die vom März 1942, die es seit den 1950er Jahren auf LP gab (Melodiya müßte es zuerst herausgebracht haben). Oder ist diese Verehrung tatsächlich erst ab 2004 entstanden - dabei dachte ich, das ist schon deutlich früher vertreten worden.