- Offizieller Beitrag
Ursprünglich als Offline-Sammlung des essentiellen Teils meiner über 16.000-Beiträge bei TAMINO gedacht, habe ich mir zunächst eine heimische „Ullipedia“ mit der Woltlab-Software eingerichtet. Als Ersatz für mein überfordertes Hirn mit entsprechender Suchfunktion.
Dummer Weise gab ich Matthias („der Lullist“) dereinst den Zugang zu meinem elektronischen Homesklaven und kurzerhand entstand die Idee, das Forum online zu stellen; als Bedingung setzte ich voraus, daß die grundlegenden Threads bestückt sind (Okay, das ist Ansichtssache). Das übernahmen – in den jeweils ihr eigenen Fachgebieten: der Lullist, Deio und unser Biberino in penibler, akribischer und faszinierender Detailarbeit, wobei Peter in Kooperation mit Simone, meiner langanhaltenden WG-Mitbweohnerin, die technischen Kompetenzen feilboten, die mir trotz allen Dazulernens noch immer fremd geblieben sind... Wie sich unser Kind nennen sollte, war damals noch gar nicht das Thema...
Aus meiner privaten Lexikothek wurde ein VIP-Club, der auf meinem privaten Rechner Herzensblut verteilte – ohne zu wissen, was je sein wird. Irgendwann im April fanden wir, daß wir nie unseren Anforderungen gerecht werden – und gingen einfach mal online. Mit dem vorhandenen Material, das natürlich keine Sau interessierte, das ich aber nach wie vor mit ganzem Bewusstsein pflege. Wir haben keine große Aufmerksamkeit erregt, denn der Klassikforen gibt es genug. Jedes ist für sich einmalig und hat eine ureigene – z.T. schmerzliche – Vorgeschichte. Nach diversen Crashs bei TAMINO entstanden unter anderem das-klassikforum.de, das capriccio-kulturforum.de und daraus wiederum das alte-musik-forum.de, dessen Mitglied ich war und nachwievor bin und das ich sehr schätze. Leider habe ich Anfangs die Kompetenz von Michael Weill deutlich unterschätzt und bin lediglich des originären Betreibers wegen (Ex-Pius aus Tamino) beigetreten; auch dort gab es natürlich Machtkämpfe, die letztlich zum Erliegen des Forenbetriebs führten. Allmählich hat sich aber auch dieses Kleinod erholt und wartet mit fachlich versierten Informationen auf, insbesondere jenen von Michael Weil, der sich dort als „Aficionado“ präsentiert.
Leider kann ich nicht auf allen Hochzeiten tanzen und die Geister, die ich rief, wissen mich vollumfänglich zu beschäftigen. Also schreibe ich dort nur hin und wieder und kümmere mich insbesondere um „meinen Kram“.
Durch einen glücklichen Zufall lernte ich über meinen allerbesten Freund aus Wien, so called „Observator“ (Obis) aus Wien Arthur Schoonderword persönlich kennen und schätzen (er kannte ihn vorher selbst nicht persönlich, hatte aber Vitamin B und organisierte Pressekarten!). Die Begegnung 2008 in Hall/Tirol sollte mein Leben nachhaltig verändern. Wer kann es schon für sich verbuchen, einen von ganzem Herzen verehrten Künstler als einen guten Freund schätzen zu dürfen? Als Arthur Wind von EROICA bekam, bot er uns (also speziell mir und Peter als Vertreter) an, seine bislang unveröffentlichten Mozart-Sonaten (komplett) bei EROICA erstmals zu veröffentlichen: ein Projekt, das finanziell nicht den Erwartungen entsprach, aber von der Sache her einfach geil war: ich schrieb Booklets zu den Sonaten, Peter und ich arbeiteten bis zur letzten entscheidenden Sekunde an der Veröffentlichung, die beinahe aufgrund eines technischen Defekts gescheitert wäre; wir arbeiteten mit dem Tonmeister zusammen und alle schwebten auf Wolke 7. Das Projekt war züchtigend, erhellend und hat Spaß gemacht... inzwischen haben wir die Rechte an das Label ACCENT abgetreten und ich hatte Folgeaufträge vom diesem Label (Booklets, keine lebenserhaltende Maßnahme, aber ich mache das um der Sache Willen) und die Zusammenarbeit mit Arhur hat auch die Rekonstruktion der Flötenstimme für Mozarts erstes Clavierkonzert KV 175 zutage gefördert (erschienen beim Label ACCENT). Arthurs Anmerkung: „Sag mal, hast Du mit Mozart telefoniert?“ hat mich doch sehr geehrt. Nach dem schier bahnbrechenden Erfolg häufen sich die für mich zeitlich unerfüllbaren Anfragen nach Rekonstruktionen Mozart'scher unvollendeter Werke...
Die Diskussion darum, wie unser online-Forum heißen sollte, wäre einen Roman wert und ich würde dies gerne hier darstellen – allein: die Informationen sind leider verloren gegangen. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch daran und kann diese hier preisgeben? Ich denke aber, mit EROICA haben wir den Nerv getroffen – wenn der Name auch gelegentlich (bei nicht musikaffinen) zu unfreiwilligen Umdeutugungen führt
Allmählich gesellten sich bekannte Gesichter (besser: Schriftbilder) zu den Forengeistern; zunächst unsicher und mit dem schwebenden Damoklesschwert, bei Tamino gesperrt zu werden. Das Schwert kannte keine Gnade, da, wie ich (als Sperrgrund für die betreffenden Konvertiten) zu lesen bekam, ein „Näheverhältnis zu Ulli“ bestand; sicher, das kann ich bestätigen, Grund genug, für alle Zeit in der Hölle zu schmoren. Ein weiterer Erfolg meines Daseins. Ich habe Alfred wirklich sehr gemocht und seine Art genossen. Aber da gab es ein entscheidendes Telefonat, das (zufällig zeitgleich mit dem Austritt des Lullisten) meine Ansichten grundlegend änderte. Ohne dieses erhellende Telefonat hätte es EROICA niemals gegeben.
Und nun sind 5 JAHRE vergangen, in denen auch ich so einiges durchgemacht und grundlegend verändert habe. Ich bin freier geworden in dem, was ich tue, denke und lasse. Einige Beziehungen sind gekommen und – lautlos – gegangen; ich hänge das nicht an die große Glocke – es sind einige Klassikbekanntheiten dabei, mehr wird aber sicher nicht verraten.
Nunja, was soll ich sagen? Ich bin begeistert und erstaunt über die Treue, die mache Mitglieder, die durch Alfreds Verhalten (ich bin sicher nicht einfacher) gebeutelt wurden, an den Tag legen. Allen voran sicher unser aller Arnulfus, den ich als persönichen Freund und Mentor sehr schätze, wenn das auch im Forum nicht immer so herüberkommt.
Ich DANKE EUCH ALLEN, besonders Yorick für seine Unbeirrbarkeit, Travinius für seine Emotionalität und Objektivierungen, dem Lullisten für seine Loyalität, Tscha für seine fachlich versierten und kenntnisreichen Kommentare und Beiträge, Dieo als „ROLO of EROICA“ (wir sollten uns mal wieder treffen!), Archäopteryx für seine gelegentlichen Auftrtitte, Peter für seine Zagfhaftigkeit und allem trotzende Freundschaft, Arnulfus für sein Durchsetzungsvermögen als „opi of omi“ (seine und dessen Lebensgafährten Freundschaft, Beistand, psychologische Hilfe etc. pp.), JD, Hermann und bigalglia ebenfalls für deren wunderbare Offenbarungen und exklusive Beiträge, Melina für ihre realtitätsnahen Zurechtrückungen, allen versuchten Quertreibern für deren gescheiterte Versuche, hier Fuß zu fassen oder den nicht enden wollenden Forenfrieden zu zerstören, und überhaupt allen anderen, die mein zu kleines Hirn gerade nicht erfasst und die mich ganz nebenbei ertragen können.
DANKE - ihr seid großartig! Frei nach Mozart: Ohne Musik EUCH wäre alles nichts! Ihr seid einfach die allerbesten, die man sich träumen kann (auch die nichtgenannten)...
Die Prinzessin hat gesprochen; jetzt seid ihr dran