Wenn man sich ein wenig mit dem deutschen Kunstlied beschäftigt, hört man oft die Meinung, dass sich schlechtere poetische Texte besser vertonen ließen. Natürlich fällt auf, dass viele unserer großen Liedkomponisten wie etwa Schubert auch zahlreiche Autoren vertont haben, die heute kein Mensch mehr und selbst der Belesenste kaum noch kennt. Was also ist dran an dem Befund? Lässt ein schwacher Text mehr Spielraum für kompositorische Feinheiten? Sind zu perfekte Texte vertonbar, ohne sie ihres Ranges zu berauben? Muss man, wenn man hunderte Lieder komponiert, notgedrungen auch auf schwaches Material zurückgreifen, wiel es nicht so viele gute Gedichte gibt? Gerne auch auf Liedkomponisten anderer Länder ausweitbar.
P.S. Ist ein uralter Thread, den ich einst bei Tamino aufmachte. Hat aber noch immer noch Potenzial.