BWV 1080 - Die Kunst der Fuge: Einspielungen für Orgel

  • Hier werden Einspielungen nur für Orgel aufgelistet. Eine Unterscheidung nach omi oder opi gibt es nicht.

    Keine anderen Tasteninstrumente (omi oder opi), keine Bearbeitungen für andere Besetzungen!

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    Ich habe eine Diskographie für die Orgeleinspielungen gefunden: Birolius Editions


    jd :wink:

    Unser *opi* nahm *opi*-um - Bumms! fiel unser *opi* um.

  • Der Überlieferung nach sollen die Mikrophone seinerzeit extrem nahe an den Öffnungen der Orgelpfeifen aufgestellt worden sein, um eben den "Kirchenraum zu reduzieren", bzw. eine ausgeprägte Form der Transparenz oder eben eine gesteigerte Verdeutlichung der Stimmführung zu erzeugen.


    Zitat

    »Goulds Auseinandersetzung mit diesem Werk ist schlichtweg unmusikalisch und erinnert mich an die Vorführung eines dressierten Seehunds, der auf einer Reihe von Autohupen God Save the Queen spielt.« Die vernichtende Kritik seines Studienfreundes John Beckwith über die ersten neun Kontrapunkte aus Bachs Kunst der Fuge war wohl einer der Hauptgründe dafür, dass Gould nur diese eine Orgel-Aufnahme hinterlassen hat; weder die fehlenden Kontrapunkte noch eine geplante Gesamtaufnahme der Orgelsonaten von Mendelssohn, »die ein Schock für die gesamte Musikwelt sein wird«, kamen zustande. Andererseits war er überzeugt, dass sein frühes Orgel-Studium prägend für sein Klavierspiel war – auch wenn sein Orgelspiel (mit dem typisch abgesetzten Non legato und fast ohne Registrierung) dem Wesen des Instruments zutiefst widersprach.

    http://www.glenngould.com/de/glenn-gould…el-stegemann/o/

    Hier ein Bildchen:

    verfügbar auch in diversen anderen Editionen

    Dispositives war leider nicht aufzufinden (auch das Beiheft schweigt sich dazu aus).

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe hier noch andere CD-Ausgaben von Goulds Orgelaufnahme gefunden:


    jd :wink:


    Die linke habe ich, lausige Klangqualität; ganz übler Sound und irgendwie schräg.

    "Wenn man sich nur das Urteilen abgewöhnen könnte, dieses dilettantische Verfälschen der Dinge! Wir wollen immer verstanden werden und sind selber unerbittlich verständnislos." (Verdi bei Franz Werfel)

  • Seit drei Wochen bei mir und noch nicht gehört, :-| , Johannes-Ernst Köhler, der in der ehemaligen DDR über ein gewisses Ansehen als Bachinterpret verfügte. Zur Disposition geht es hier entlang. Als Interpret ist mir Köhler aus der Berlin Classics Box (gesammelte Orgelwerke mit Silbermannorgeln) als spieltechnisch zuverlässiger Sachwalter des Bachschen Orgelwerkes bekannt (vielleicht vergleichbar mit Walcha) - mal hören.


  • Der Interpret ist allgemein bekannt, nehme ich an.

    rec. 1977, Dispositives hier.

    Recht nüchterne Betrachtungsweise des Zyklus'. Keine großen Crescendi oder Decrescendi, kein dichtes Legato - Subjektivismen jedweder Art sind natürlich auch Teufelszeug im Sinne eines sog. streng historisch informierten Musizierstils - begünstigt durch das Instrument (Stand: 1966 - 1996 erfolgte eine Überarbeitung), dessen dispositive Möglichkeiten jedenfalls zum Zeitpunkt der Aufnahme eher eingeschränkt waren (siehe oben).

    Tachezi hat übrigens auch bei Scherchens 1965er Kammerorchestereinspielung als Cembalist mitgewirkt (erschienen bei Westminster).

  • Dass man da im Web aber wirklich gar nichts findet - nicht zu fassen.

    Eigentlich ungewöhnlich - aber wer weiß, vielleicht gibt es doch irgendwann die richtige Seite, die das Geheimnis lüftet.


    jd :wink:

    Unser *opi* nahm *opi*-um - Bumms! fiel unser *opi* um.

  • Ein Dankeschön an JD, dass er eine Reihe von Threads zu dem Thema "Kunst der Fuge" bezogen auf unterschiedliche Instrumentationen eingestellt hat.

    Isoir an seiner bevorzugten Orgel Saint-Cyrpien-en-Perigord mit Bachs Apotheose des Kontrapunkts, rec. 1999, urspr. Calliope - fesselnde Kontrolle von Dynamik und Tempo zur Darstellung musikalischer Strukturen, ohne mechanisch zu wirken, noch dazu außerordentlich klangschön mit kernigem Baßfundament.


    Bei mir in dieser Neuauflage des Labels La dolce Volta:

    Zur Disposition, hier.

    Und ja, die gesammelten Werke des Thomaskantors in der Einspielung Isoirs sind vor einiger Zeit gleichfalls neu erschienen.

    Die Aufnahmen (insgesamt 15 CDs) sind zwischen 1975 und 1991 an insgesamt sechs verschiedenen Orgeln ursprünglich bei Calliope erschienen und nun dankenswerterweise neu bei La dolce volta, einer Unterabteilung von HMF, aufgelegt worden. Natürlich konnte ich nicht widerstehen. Die Darstellung würde ich nach meinem Eindruck im Allgemeinen als sehr durchsichtig und agogisch außerordentlich differenziert bezeichnen wollen. Dies korrespondiert mit einem exzellenten Klang, jedenfalls für meinen Geschmack; bisweilen meint man im Kirchenraum sitzend, den wundersamen Kreationen des Thomaskantors zu lauschen, so nachhörbar dramatisch und vital geht es manchmal zu. Herausragende Beispiele sind bislang nach meiner Einschätzung die Triosonaten und die kanonischen Variationen über das Weihnachtslied "Vom Himmel hoch ..." (beide Werke habe ich wieder und wieder gehört). Isoir experimentiert nicht à la Ton Koopman, will nicht mit eigenwilligen Spieldetails überzeugen, was man nicht unbedingt als Vorteil empfinden muss aber darf.

    Kleiner Nachteil am Rande: einige Schlachtrösser, wie BWV 548, 541, 544, 545, 547, 536, 546 (allesamt Präludien & Fugen) sind in jeweils einem Track zusammengefasst.


  • SEBASTIAN BACH
    KUNST DER FUGE, BWV 1080
    LUDWIG KAISER
    an der Schuke - Orgel der Dorfkirche Bochum Stiepel, MDG 1992 (das Instrument wurde 2004 von Kirschner grundlegend umgestaltet).


    Hier geht es zur Webseite des Künstlers und hier zur Disposition des Instruments. Vielleicht sollte ich hinzufügen, dass Contrapunktus XI eine Zusammenfassung einer aller in den vorangegangenen Fugen kontrapunktischen Verfahrensweisen darstellt, sozusagen die schwarze Perle dieses Zyklus', die Kaiser auf 10:30 Minuten ausdehnt, ähnlich wie Zoltan Kocsis - 11:51 Min. - (Klavier), der unendlich schön langsam den Anforderungen dieses Werkes aus meiner persönlichen Sicht gerecht wird.

  • Bach / Fagius / KudFu / Kastens-Olsen-Starup-Lund / København, Danmark (Hovedstaden) - Garnisonskirke (Den Herre Zebaoths Kirke) / III/45:

    rec. 03/1999

    Booklet einschließlich Registrierungen

    Schon gestern eingetrudelt.

    Die Orgeleinspielungen der Bachschen Fugenkunst sind ja inzwischen kaum noch zu zählen. Die Besonderheiten dieser Aufnahme liegen nicht nur im klaren Spiel, der guten Tempowahl und einem feinst ausgeprägten Artikulationskönnen des Interpreten, sondern auch darin, dass Fagius die klangfarblichen Möglichkeiten des Instruments durch eine sehr abwechslungsreiche Registrierung kantabel und sehr transparent darzustellen versteht, was dem kontrapunktischen Charakter des Werkes sehr entgegen kommt. Allein wie Fagius den Canon alla Decima in contrapunkto alla Terza (Track 17) durch zarte Flötenregister zum Aufblühen bringt, klingt schon phänomenal. Der Tonmeister der Aufnahme hat zudem ganze Arbeit geleistet, indem er den Klang recht direkt aufgenommen hat, ohne die Möglichkeiten des Raumes zu vernachlässigen. Das Booklet, das die Registrierungen der einzelnen Contrapunkte aufführt (beileibe keine Selbstverständlichkeit; viele Interpreten hüten ihre Kochrezepte, wie ihre Augäpfel), rundet die insgesamt sehr schöne Aufnahme ab.

    Die Aufnahme wäre aus meiner persönlichen Sicht noch besser geworden, wenn Hans Fagius die Schlussfuge zu ende improvisiert hätte, wie es z.B. Lionel Rogg aber auch Helmut Walcha vorgemacht haben. Aber man kann nicht alles haben.

    • Offizieller Beitrag

    Einige Einschätzungen zu dieser Aufnahme, hier.


    Ich denke, lieber Max, andersherum wäre es sinnvoller, oder? Also deine längere Analyse im Sachthread und nicht im flüchtigen zum eben Gehörten? :)