Sinfonie Nr. 4 e-moll op. 98: Einspielungen (omi)

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    Ich beginne heute Abend mit einem Hörmarathon zu dieser wundersamen Sinfonie, die ich in Haitinks Interpretation im Urlaub hörte.

    "Wenn man sich nur das Urteilen abgewöhnen könnte, dieses dilettantische Verfälschen der Dinge! Wir wollen immer verstanden werden und sind selber unerbittlich verständnislos." (Verdi bei Franz Werfel)

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    Dann vernachlässige bitte nicht CK/WP, 1981.

    Ich werde natürlich ganz bewusst nicht mit ihm beginnen; zumal bei T und C schon genug Relativierendes, das auch ich momentan noch unterschreiben würde, dazu gesagt wurde.

    Wiener Philharmoniker, Carlos Kleiber, 1980

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 12:54
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 11:24
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:09
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    9:14

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    CD 4 (42:19)

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 13:20
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 12:12
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:25
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    10:21

    Was hier zuerst auffällt, ist ein so tiefes und breites Bassfundament; das selbst mir Bassfanatiker und Liebhaber dunkler Timbres zu übertrieben erscheint. Ob es daran liegt, dass man hin und wieder wichtige Details vor allem im Kopfsatz nicht wirklich heraushört, vermag ich nicht zu sagen. Insgesamt ist das eine sehr schöne Interpretation ohne Ecken und Kanten vor allem in den drei folgenden Sätzen; ich bin mir so am Anfang noch nicht ganz sicher, was ich davon halten soll.

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    CD 8

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 13:20
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 12:12
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:25
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    10:21

    Mein erster Eindruck war sofort ein positiver, sowohl in interpretatorischer als auch - keineswegs selbstverständlich in dieser Box - in klanglicher Hinsicht! Haitink legt eine durch und durch ausgewogene Deutung vor, schon männlich markant und auch herb; aber nirgendwo in Extreme ausschlagend. Trotz des Alters der Aufnahme überzeugen bei unbedingter Durchhörbarkeit Klarheit und Räumlichkeit sehr.

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    CD 2

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 13:04
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 11:42
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:26
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    10:40

    Karajan hat ja die Brahmssinfonien insgesamt wohl an die fünfmal (viermal CD, einmal DVD) eingespielt mit verschiedenen Orchestern zu verschiedenen Zeiten; das hier ist die letzte aus den 80ern und sie markiert meines Erachtens schon den Übergang von den unzureichenden digitalen Bemühungen Anfang der 80er zum teilweise wirklich bemerkenswerten Alterswerk, wie wir es unter anderem auch bei Bruckner 8 und 9 sehen und hören. Hier geht es bei grandioser Aufnahmequalität längst nicht mehr um Dramatik oder Pathos und schon gar nicht um reinen Schönklang; sondern um eine in sich ruhende, fließende Interpretation; homogen und tief bewegend, wie ich finde. Die langsamen Stellen habe ich wie bei Mahler kaum schöner gehört und ich gestehe den Tränen mal wieder nahe gewesen zu sein. So mancher Brahmine mag das natürlich ganz anders sehen.

    Sinfonien: Gesamteinspielungen (Diskographie)
    Sinfonien: Gesamteinspielungen (Diskographie)
    Sinfonien: Gesamteinspielungen (Diskographie)
    Sinfonien: Gesamteinspielungen (Diskographie)
    Sinfonien: Gesamteinspielungen (Diskographie)

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    Ich werde natürlich ganz bewusst nicht mit ihm beginnen; zumal bei T und C schon genug Relativierendes, das auch ich momentan noch unterschreiben würde, dazu gesagt wurde.

    Da trog mich wohl die Erinnerung; es war im Hifi-Forum vor vielen Jahren, wo ich einst dazu las; bei T und C geht man gar nicht auf CK ein.

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    CD 2

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 12:48
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 11:05
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:04
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    9:57

    Auch wenn man zu Beginn meint, hier unterscheide sich Karajan in seiner letzten analogen kaum von seiner späteren digitalen Einspielung, erkennt man bald seinen Irrtum. Die Anlage des Ganzen ist wesentlich flotter in allen vier Sätzen und tatsächlich insgesamt deutlich dramatischer. Im Kopfsatz etwa sah ich mich im letzten Drittel sogar gezwungen, die Volumes runterzuregeln; weil es derart zur Sache ging. Ganz untypisch und nun völlig verschieden zur späteren Deutung werden auch die langsamen kantablen Stellen etwa im 2. Satz äußerst nüchtern, ja spröde gegeben. Das hat alles eine Schärfe (im 3. Satz) und einen konsequenten Zug zum Tor (4. Satz), wie man das bei HvK vielleicht gar nicht verorten würde. Eine wirklich spannende Interpretation und vielleicht näher an Brahms als die aus den 80ern.

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    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 12:54
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 11:24
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:09
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    9:14

    Zunächst einmal und ganz ohne Zorn: Rein objektiv, also subjektiv von meiner Warte her gesehen, gibt es keinerlei Grund für die nun schon jahrzehntelang währende Behauptung eines absoluten Referenzcharakters; ein Befund, den ich auch für die Beethoven-5 und die Schubert D 759 in Anspruch nehmen würde. Aber ich habe im Laufe meines Lebens vielleicht drei Dutzend Brahms-Vierte gehört, davon die Hälfte gründlicher, und von daher haben wir hier eine gute, wirklich partiell großartige Aufnahme vor uns; aber auf keinen Fall eine, die nicht mindestens von zehn anderen erreicht oder übertroffen wird.

    Leider überzeugt mich schon die Klangqualität nicht wirklich. Stellenweise enger Frequenzbereich bei nuschelnden Orchesterfarben lassen Details und Nebenstimmen zumindest im Kopfsatz nicht deutlich genug hervortreten; von einer transparenten Stringenz vermag ich nichts zu hören. Das ganz starke Schlagwerk kommt nicht direkt genug an den Mann, was ich äußerst schade finde. Interpretatorisch haben wir eine sehr ernste, schnörkellose, zielstrebige und trockene Deutung vor uns; die genau weiß, in welche Richtung die Reise gehen soll. Das stimmt organisch gut zusammen; überzeugt und bewegt. Irgendwie habe ich ständig das Gefühl, dass trotz kleinerer leichterer Momente hier ein heiliger Ernst obwaltet, der eigentlich im völligen Gegensatz zur optisch-visuellen Gestaltung auf dem Pult steht; gut also, dass man Kleiber junior hier nur hört und nicht sieht.

    Die beiden Ecksätze finde ich am Gelungensten; im Kopfsatz vermeidet er allzu große Larmoyanz und geriert sich knochentrocken brahmsscher als Brahms selber; das erste Mal aber hörte ich in den ersten fünf Minuten Anklänge an Beethovens Vierte heraus, was mir bislang so bei anderen Interpretationen noch nicht aufgefallen ist und auch an Hand der Partituren nachzuprüfen wäre. Die anderswo viel gerühmte Schönheit etwa im 2. Satz hört sich für mich eher zurückhaltend und zart an; als wolle man auch hier jeden Schmalz unbedingt vermeiden. Im 3. tänzelt es tatsächlich Zarathustren gleich in schwerer Leichtigkeit zwischen Himmel und Abgrund auf einem Hochseil im Gebirge. Der 4. Satz aber ist dann wirklich ein Meisterstück: Noch nie habe ich so deutlich akzentuiert die vielfältigen musikalischen Ideen herausgearbeitet gehört; noch dazu vorgetragen in einer rhythmischen Finesse, die ihresgleichen sucht.

  • AD 2013

    Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi
    Cond.John Axelrod

    Gekauft wegen den Clara Schumann Liedern !

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

  • *lol*

    Das nenne ich mal eine Empfehlung! 8-) :D :jubel:

    Na klar, die Brahmsen 2 und 4 waren doch nur die Zugabe! *ägy*

    Jetzt aber mal Butter bei die Fische, mit meinem Laienhaften Verständnis beim Johannes seine Sinfonien, sie gefällt mir ganz gut, hat auch einen tollen Sound zu bieten, aber wichtiger ist, das Andante spielen mir viele zu schnell; ich mags halt gern etwas langsamer wie z.B Giulini mit den Wienern und Herr Axelrod macht das auch gut: mit 12.33 ganz mein Geschmack! Berglund z.B ist mir Eindeutig zu schnell, obwohl mir seine 2te ausgesprochen gut gefällt, pssst ganz leise, ich mag die 2te viel lieber! ;)

    LG palestrina

    „ Die einzige Instanz, die ich für mich gelten lasse, ist das Urteil meiner Ohren. "
    Oolong

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    CD 3

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 12:24
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 10:19
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:37
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    9:47

    Zu Klemperer fällt mir nichts ein und das meine ich ganz und gar nicht abwertend. Eine bei guter Klangqualität in allen Belangen ausgewogene Interpretation ohne wirkliche Auffälligkeiten. Eine Deutung für Einsteiger!

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    CD 3

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 13:18
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 12:06
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:42
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    10:23

    Aus dieser Box liebe ich vor allem die 1. Sinfonie, die hat Bums und Drive; ganz vorzüglich; hier bei der 4. glaube ich ein Konzept zu hören, das ganz anders gestaltet wird. Wenn ich jetzt schreibe, diese Aufnahme ist an Harmlosigkeit nicht zu überbieten, meine ich das nicht so negativ, wie das der heutige Sprachgebrauch nahelegen würde. Brahms wird hier entschärft und sozusagen in einer jugendfreien Version präsentiert und auch das geht, wenn vielleicht auch nicht zur Freude eingefleischter Brahminen. Im Kopfsatz höre ich tatsächlich erstmals einen Slang Wiener Walzer heraus; so ziemlich alle sonst verstörenden "Gegenstellen", Schrägen und Dissonanzen werden glänzend nur angedeutet; nicht geglättet oder überspielt, aber eben auch nicht ausdrücklich betont. Im 2. Satz nähert man sich stark Karajanschen Schönheiten, aber nicht bis zum bittersüßen Ende. Erst im 3. gerät der Deutungsansatz an seine Grenzen; das ist kein zynischer Sturm; um dann im 4. vollends zu kollabieren, denn da braucht es schon ein akzentuierenderes Spiel, einen Willen zu stärkeren Konstrasten und Mut zur Force.

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    CD 3

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 12:43
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 11:05
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:22
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    9:34

    Das ist eine ganz und gar außerordentliche Einspielung, die heutzutage im Vergleich durchaus aus dem Rahmen fällt unter all den schlanken, flotten, hellen, strukturbetonenden. Bei ausgezeichneter Klangqualität wird hier auf einem grenzwertig breiten Bassfundament ein enorm schwerblütiger Brahms gegeben; satt, tief und spätherbstlichhonigschwer. Wenn es das Wort Opulenz ohne seinen im Deutschen negativen Beigeschmack gäbe, würde ich es hierhersetzen. Nach meinen letzten etwas ernüchternden Eroica-Erfahrungen mit Thielemann zerstreuten sich meine diesebezüglichen Befürchtungen aber schnell; weil die anfangs zu spürende Trägheit der Deutung eine irrtümliche ist. Die Tempi sind über alle Sätze verhältnismäßig zügig, das Gefühl der Erdenschwere rührt von den grundierenden fetten Bässen her, auf denen sich das Streicherfundament stetig entwickelt.

    Überhaupt fällt in allen Sätzen, besonders jedoch im Kopfsatz, auf, wie der Dirigent auf übertriebene Agogik verzichtet und auf einen kaum merklich anschwellenden musikalischen Fluss setzt, der zum Ende eines jeden Satzes hin breit ausströmt in einer sozusagen inneren Spannung. Das ist wirklich großartig gemacht, weil einem die Stellen gerade im 1. Satz, wenn es hart, dissonant und schräg wird; eigentlich zu zahm erscheinen; aber innerlogisch dann schon stimmen. Im 2. Satz funktioniert das Tempo und die allzu gemächliche Herangehensweise nicht ganz, weil so das wunderschöne Thema im 2. Satz nicht mehr deutlich genug abgesetzt werden kann; aber dennoch gerät man in den klangschönen Sog.

    Nach dem zügigen 3. Satz würde man nun meinen, im 4. müsste Thielemanns Konzept ganz und gar versagen, weil das womöglich wie Bachs Brandenburgischen Konzerte im Furtwängler-Karajan Supermodernesgroßorchester-Sound klänge; aber weit gefehlt: Trotz der musikhistorischen Anleihen ist Brahms ein Komponist der Spätromantik des ausgehenden 19. Jahrhunderts und das hört man hier deutlich, OHNE dass tatsächlich Details oder Akzentuierungen verloren gingen. Eine Aufnahme, die einen nicht beunruhigt oder verzweifelt zurücklässt; sondern irgendwie getröstet und entspannt. Überhaupt obwaltet hier ein gewaltiger Ernst, eine sozusagen gezähmte Konsequenz; der trotz so virtuos wie unsichtbar gehandhabter Klangmagie nicht eine Überwältigungsstrategie à la Wagner fährt, sondern sich auf Brahms selber verlässt. Auch diese Deutung steckt in ihm.

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    CD 7

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 11:50
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 10:46
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:24
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    9:28

    Eine auf's Ganze gesehen, wie ich persönlich finde, doch recht enttäuschende Aufnahme, ohne dass man ihr rein objektiv gesehen die Qualität absprechen könnte, an ihr ist rein musikalisch wenig zu tadeln. Aber bereits der so markante halbtraurige Beginn wird so zügig überspielt, dass man schon den Vorsatz vermuten kann; der Dirigent wolle unbedingt zu viel Romantik und Larmoyanz vermeiden. Eine insgesamt also sehr nüchterne, jedes Ausspielen vermeidende Deutung, die aber auch in keinem Satz wirklich markant ins Gewicht fällt, von der nichts wirklich sofort in Gehörgang und musikalischem Gedächtnis überdauert. Mir bleibt dieser Ansatz fremd. Ob es von Brahms Vierter auch spätere Interpretationen mit den Berlinern oder dem NDR gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

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    CD 24

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 13:06
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 12:10
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:26
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    10:03

    Ein unfassbares Erlebnis! Irgendwo las ich, Abbados Brahms sei oberflächlich, da kann ich nur den Kopf schütteln. Schon der Beginn mit dem so einprägsamen hypnotisierenden abfallenden Thema wird anders als bei allen anderen Aufnahmen leicht ver-rückt gegeben, dass man den Kopf in den Nacken legt, die Nüstern bläht, die Brauen hochzieht und die Stirne kraust - was wird es wohl hier noch geben?! Es gibt die volle Dröhnung und die totale Romantik! Abbado vereint die Wucht und Leidenschaft eines Furtwängler; den düsteren Ernst mit Hang zur dynamischen Abstufung eines Kleiber und die Klangopulenz nach Art der Dresdner Staatskapelle unter Thielemann und anderen. Das Ergebnis ist ein hochspannender Kopfsatz, der in der Coda regelrecht explodiert. Zarteste Lyrismen im 2. Satz fahren eine Überwältigungsstrategie fast wagnerscher Coleur; der 3. irrlichtert, wenn auch zu warm im Timbre; und nur im 4. muss man schlicht sagen, aber das betrifft fast alle Aufnahmen der Vierten, gehen die Strukturen ein wenig im allzu flächigen Orchestersturm unter; da wurde mit zu breitem Pinselstrich hantiert. Im Ganzen aber atemberaubend!

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    Sinfonie Nr. 4 e-moll op. 98: Einspielungen (omi)

    Zunächst einmal und ganz ohne Zorn: Rein objektiv, also subjektiv von meiner Warte her gesehen, gibt es keinerlei Grund für die nun schon jahrzehntelang währende Behauptung eines absoluten Referenzcharakters; ein Befund, den ich auch für die Beethoven-5 und die Schubert D 759 in Anspruch nehmen würde. Aber ich habe im Laufe meines Lebens vielleicht drei Dutzend Brahms-Vierte gehört, davon die Hälfte gründlicher, und von daher haben wir hier eine gute, wirklich partiell großartige Aufnahme vor uns; aber auf keinen Fall eine, die nicht mindestens von zehn anderen erreicht oder übertroffen wird.

    Ich denke, das kann man schon nicht mehr so stehen lassen: CK hat unbedingt eine von drei der besten Brahms-Vierten vorgelegt, vor allem wegen des letzten Satzes.

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    Folgende Aufnahmen werde ich, so ich weiter Lust dazu habe; noch hören:

    - Furtwängler
    - Dohnányi
    - Kempe
    - Celibidache

    Vielleicht will sich ja doch noch jemand anschließen mit einer Einspielung, damit ich nicht nur mit mir selbst rede. :)

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    CD 10

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 12:20
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 11:04
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:33
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    10:03

    Eigentlich wollte ich schreiben, dass Kempe, dessen Beethoven ich eigentlich immer geschätzt habe früher; hier sehr vorsichtig, ja behutsam zu Werke geht; aber das wäre einfach nur die halbe Wahrheit, weil ich diese Interpretation einfach für wirklich langweilig, gewöhnlich und blutarm halte. Hier wird nichts gewagt und daher auch nichts gewonnen; keiner der vier Sätze sticht irgendwie heraus. Mainstream der 70er?