Sinfonie Nr. 4 e-moll op. 98: Einspielungen (omi)

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    CD 3

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 12:59
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 12:13
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:08
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    10:44

    Eine starke Einspielung: ungeheuer kraftvoll, wuchtig, männlich, markant, im positiven Sinne schwer und vollmundig-trocken. Von der ersten Sekunde an mit konsequentem Willen zur deutlichen Formsprache, auch wenn nicht immer so artikuliert wird, wie wir uns das heute wünschen. Aber die nüchterne Gestaltung im Zusammenspiel mit den niemals aufbrausenden, aber dennoch stark akzentuierten Steigerungen läuft nur selten Gefahr, als monotones Einerlei aufgefasst zu werden. Auffällig unter anderem etwa im 2. Satz die deutlicher als anderswo herauszuhörenden Solostellen, lieblich und schlicht, ohne zu romantisieren oder ins Sentiment abzugleiten. Bei guter Klangqualität wirklich toll!

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    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 13:00
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 12:15
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:12
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    10:09

    Auf jeden Fall nicht so gelungen wie die 1. Sinfonie, möchte ich meinen. Zum einen klingt auch hier die Aufnahme rein klanglich arg begrenzt und eng, was der Interpretation prinzipiell schon nicht guttut. Zum anderen arbeitet Dohnanyi doch zuweilen mit sehr eigenwilligen Rückungen und baut so oft genau da Spannung ab, wo er sicher solche erzeugen wollte. Eine sehr uneinheitliche Deutung, die im Meer audiotechnisch und interpretatorisch guter bis sehr guter Vergleichsaufnahmen sicher wenig Chancen hat, noch wahrgenommen zu werden. Alleinstellungsmerkmal wären lediglich die Pauken, die zum Beispiel am Ende des 1. Satzes unglaublich trocken und prägnant klingen, so noch nicht gehört anderswo.

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    CD 3

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 12:39
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 12:08
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:27
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    10:22

    Hier kann ich es kurz machen und Teleton, der mir die Aufnahme vermacht hat, beipflichten: Hände weg, das ist ähnlich schlecht wie Kempe, nur bei besserer Klanqualität.

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    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 12:44
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 12:20
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:27
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll)
    9:49

    [Zeiten über Rip bei itunes gewonnen; da CD nur die Gesamtzeit gibt!!!]

    Habe so etwas auch bei historischen Aufnahmen noch nicht erlebt; dumpf, zuweilen kaum hörbar, mulmig; stellenweise gar nichts mehr zu verstehen, wie ein stockendes Band, ein verheddertes Tape. Unerträglich und damit nicht auf eine Interpretation hin zu befragen. Schade.

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    CD 12

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 14:08
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 14:02
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:59
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll) 11:15

    Eine interessante Aufnahme und wie schon die 1. Sinfonie überraschend gut. Angesichts der Satzzeiten - die längste Vierte überhaupt? - gewärtigt man unerträgliche Langeweile, aber weit gefehlt. Bei guter Klangqualität strömt die Musik von Beginn an anders als in anderen Aufnahmen; so werden die für die Sinfonie doch so typischen Abwärtsbewegungen zu Beginn früher aufgefangen und in eine schwebende schwirrende Horizontale überführt, was den Charakter des Stücks schon stark verändert, hin ins Tröstlichere, Transzendente. So gewinnen die Kantilenen im 2. Satz luftige Schwere und über Karajan hinaus schöne und fast Brucknersche Dimensionen und man glaubt gar nicht recht, dass Celi im 3. dann doch nicht überzieht. Im Schlusssatz dann lässt er es mit den Münchnern so walzenartig richtig krachen und erstmals höre ich stellenweise Wagner heraus. Sicher nicht die erste Wahl, um Brahms Vierte kennenzulernen; aber eine eigenwillige Deutung mit eigenem Recht.

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    Auch wenn Furtwänglers Kriesgaufnahme, die mich sicher nicht unbeeindruckt lassen wird, noch aussteht; lässt sich das Resümee leicht ziehen; hier also meine Favoriten, ohne Rangfolge und als Querschnitt ganz verschiedener Ansätze:

    Wiener Philharmoniker, Carlos Kleiber, 1980
    Christian Thielemann, Staatskapelle Dresden, 2013
    Berliner Philharmoniker, Claudio Abbado, 1991

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    Wir haben wirklich einen sehr unterschiedlichen Hörgeschmack... wenn schon omi, dann bei mir Solti oder Chailly.

    Rattle war nicht übel, fiel gegen die beiden aber schon ab.

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    Wir haben wirklich einen sehr unterschiedlichen Hörgeschmack...

    Na Gott sei Dank. :)

    Chailly steht auf meiner Liste; ich hörte ihn über Spotify; aber der Ton des GWOs ist mir hier ein wenig zu hell. Soltis Brahms kenne ich nicht.

    Überdies: Obiges ist das Ergebnis meines eben (fast) beendeten Hörvergleichs, das sah Jahre vorher anders aus und wird sich sicher später wieder ändern. *yes*

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    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 12:35
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 11:47
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 5:50
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll) 10:43

    Eine ganz starke Interpretation, die mir ausnehmend gut gefällt und ein typischer Bernstein der New Yorker Phase ist! Schnelligkeit, rasche Entscheidungen, kraftvoll, dynamisch, rhythmisch akzentuiert trotz vollmundigem Klang, herzhaft und leidenschaftlich. Hin und wieder für Details natürlich zu rasch musiziert, aber doch so zielführend musikalisch, dass das Hören Spaß macht und man nicht ruhig sitzenbleiben kann. Platz 4 in meiner derzeitigen Rangliste, vor allem, weil im Klang Reserven bestehen; aber ich jammere auf hohem Niveau.

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    CD 4

    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 13:17
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 12:41
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:12
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll) 11:35

    Diese Aufnahme wollte ich nach dem ersten Hören verreißen, aber ich schob die New Yorker dazwischen und überprüfte danach zweimal neu. Und siehe da, so viel schlechter ist Bernstein wirklich nicht bei zudem besserer Klangqualität. Natürlich haben wir das alte Leiden, dass die früheren CBS-Scheiben oft frischer, halbgenial eigenwilliger klingen und die späteren der DG aus Wien stärker reflektiert, gebändigt, ja sogar übertrieben gedehnt und übersubjektiviert. Und auch Brahmsens Vierte erscheint nun langsamer, dafür aber doch auch stellenweise detaillierter und einen Tick transzendenter als im fleischenen Atheistencorpus amerikanischer Vorurteilsfreiheit und ehrlicher Naivität. Nur im Andante übertreibt es Lenny, das ist zu viel Honig auf eine Stulle; da hätte man ruhig sparsamer umgehen können mit den Gaben. Dennoch, eine schöne Scheibe!

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    Recht kräftig in den Tuttis, gutes Tempo ohne Durchhängen, klasse Orchesterspiel, für das Alter sehr gute Klangqualität. Klingt recht lebendig.

    Danke, JD. :jubel:

    P.S. Jetzt im Ohr (2016)

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    1. Satz: Allegro non troppo (e-moll) 12:01
    2. Satz: Andante moderato (E-Dur) 12:15
    3. Satz: Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I (C-Dur) 6:11
    4. Satz: Allegro energico e passionato – Più Allegro (e-moll) 9:12

    Hierzu sage ich kein Wort, das muss man einfach gehört haben; sonst heißt es noch, der Yorick spintisiert sich was zusammen in einer Art Fu-Kult. In diesem Tempo eine derartige Spannung zu erzeugen; dann den Kontrast zu schaffen und auszuhalten; um dann weiter moderater zum Ende hin zu funkeln; das alles scheint mir schier unmenschlich. Die beste Brahms-Vierte ever! Der Klang ist verhältnismäßig gut!

    "Wenn man sich nur das Urteilen abgewöhnen könnte, dieses dilettantische Verfälschen der Dinge! Wir wollen immer verstanden werden und sind selber unerbittlich verständnislos." (Verdi bei Franz Werfel)

  • (P) 2010 SWR Music / Hänssler Classic SACD 93.267 (3 Hybrid-SACDs) [39:04]
    rec. 04.-06. Juli 2005 (Beethovensaal, Liederhalle Stuttgart) live

    Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
    D: Roger Norrington

    Norrington präsentiert einen eleganten Brahms ohne große Gesten. Hier wird mit klanglicher Präzision musiziert, in einer unaufgeregten Atmosphäre, die die Details klar darstellt und die Partitur gut ausleuchtet. Sehr gut... *yepp*

    Unser *opi* nahm *opi*-um - Bumms! fiel unser *opi* um.