Das Buch mit sieben Siegeln (1937/38)

    • Offizieller Beitrag

    Also, mir ist das Werk ein Buch mit sieben Siegeln... *hä*

    jd *shutup*

    Ja, was hat es mit diesem Werk auf sich? Gehört ja auch hier hinein: Geistliche Musik in der musikalischen Moderne und ihre Bedeutung

    Albert Arbeiter: Einführung in das Buch mit sieben Siegeln Selbstverlag, Judenburg 1958 2. Auflage Bregenz

    "Wenn man sich nur das Urteilen abgewöhnen könnte, dieses dilettantische Verfälschen der Dinge! Wir wollen immer verstanden werden und sind selber unerbittlich verständnislos." (Verdi bei Franz Werfel)

  • Eben gerade habe ich es nochmals gehört, diesmal mit Libretto in der Hand. Grundsätzlich ist das ein Sujet, was mir liegt - die Offenbarung des Johannes als musikalisches Oratorium. Jetzt ist es - im Vergleich zu den ersten beiden Hörsitzungen - etwas vertrauter gewesen. Schmidt hat sicherlich alle Register gezogen, die das Genre zuließ und schuf damit sicherlich ein eindruckvolles Werk; und dennoch...

    Ich habe tatsächlich einige Probleme, die das musikalische Idiom betreffen. Es ist spätromantisch angehaucht und wirkt manchmal schwärmerisch - ja, richtig kitschig in einigen Passagen; dann wiederum hat es gelungene Stellen wie das Erbrechen der Siegel 1-4, wenn die apokalyptischen Reiter auftreten. Irgendwie hängt das Ernste zu sehr in Haydn gefangen, obwohl Schönberg passender sein sollte; das Frohlockende ist zu sehr Mozart, wenn es besser Beethoven sein sollte. Auch sind die Texte nicht konsequent nur Bibelzitate, sondern hat auch eigene Zeilen aufzuweisen, was ja nicht ganz unbekannt sind (Brockes macht es vor).

    Ich will nicht unfair sein: ich habe ein Problem mit diesem Werk, was dessen handwerkliche Meisterschaft nicht berührt. Es kommt mir einfach nicht nahe, sowas kommt halt mal vor. Ich habe in Sachen Sakralmusik eine recht genaue Vorstellung davon, was ich wie realisiert hören möchte. Und Das Buch mit sieben Siegeln entspricht nicht meiner Vorstellung davon, wie man so eine Vorlage adäquat vertont.

    Unser *opi* nahm *opi*-um - Bumms! fiel unser *opi* um.