12 Études d’exécution transcendante S139 (1837/1851): Einspielungen (omi)

    • Offizieller Beitrag

    Daniil Trifonov, 2016

    Also ich bin gespannt, würde vorher aber gerne noch Tipps zu den Vorläufern überprüfen!

    "Wenn man sich nur das Urteilen abgewöhnen könnte, dieses dilettantische Verfälschen der Dinge! Wir wollen immer verstanden werden und sind selber unerbittlich verständnislos." (Verdi bei Franz Werfel)

  • Trifonov, den ich im Frühjahr in Hamburg erlebt habe und von dem ich wirklich hin- und hergerissen war, kenne ich mit den 12 Etüden noch nicht. Gehört habe ich bislang nur Berman, der mit einer geradezu selbstverständlichen Virtuosität (ich müsste Cziffra diesbezüglich vergleichen) und gleichzeitiger genauen Auslotung an die Etüden herangeht.

    Liebe Grüße
    Thies :wink:

  • Dies wäre der Cziffra. Was mich bei ihm immer ein wenig, wirklich nur ein wenig, stört, ist, dass er meistens ein Tick zu virtuos ist, sich zu sehr auf seine überragende Technik verlässt. Berman finde ich da intensiver und in die einzelnen Stücke tiefer eintauchend.

    Liebe Grüße
    Thies :wink:

    • Offizieller Beitrag

    Vergesst mir die jungen Pianist(inn)en nicht. Das erste Mal richtig begeistert von den Études war ich von
    Alice Sara Ott, DGG 2008

    • Offizieller Beitrag

    Vergesst mir die jungen Pianist(inn)en nicht. Das erste Mal richtig begeistert von den Études war ich von
    Alice Sara Ott, DGG 2008

    Hamwa doch jar nich ... :)

    12 Études d’exécution transcendante S139 (1837/1851): Einspielungen (omi)

    • Offizieller Beitrag

    SRF 2 Kultur "Diskothek": Franz Liszt: Etudes d'exécution transcendante

    Aufnahme 1:
    Gorge Bolet, 1986

    Aufnahme 2:
    Claudio Arrau, 1974/ 1977

    Aufnahme 3:
    Miroslav Kultyshev, 2008

    Aufnahme 4:
    Alice Sara Ott, Klavier, 2008

    Aufnahme 5:
    Vesselin Stanev, 2010

    Surprise 1:
    Ferruccio Busoni (1900/1987)

    Surprise 2:
    György Cziffra, 1954&1956/2002

    "Gewonnen" haben Stanev und Cziffra.

    • Offizieller Beitrag

    Vergiss den Berman nicht. :D

    Der war doch gar nicht in der Sendung! 8-)

    Lazar Berman (Klavier), 1963

    Kenne ich leider nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Dies wäre der Cziffra. Was mich bei ihm immer ein wenig, wirklich nur ein wenig, stört, ist, dass er meistens ein Tick zu virtuos ist, sich zu sehr auf seine überragende Technik verlässt. Berman finde ich da intensiver und in die einzelnen Stücke tiefer eintauchend.


    Ich hieraus:
    CD 8

    Ich kann das, glaube ich, unterschreiben; möchte aber noch anmerken, dass ich mir hier nicht wirklich sicher bin, inwieweit das virtuose Element bei diesen Stücken nicht derart substantiell ist, dass Cziffra vielleicht näher dran ist an Liszt und an der "Wahrheit" als der "hineingeheimnissende" und doch auch romantisierende Berman, der mehr Schubert und Schumann im Sinn hat denn den ollen Franz.

    P.S. Ich habe opi nicht vergessen; aber meines Wissens gibt es von Liszts Klavierwerken solo nur sehr wenige Aufnahmen bislang; ich weiß nur von der von Ulli verlinkten h-Moll.

  • Ich kann das, glaube ich, unterschreiben; möchte aber noch anmerken, dass ich mir hier nicht wirklich sicher bin, inwieweit das virtuose Element bei diesen Stücken nicht derart substantiell ist, dass Cziffra vielleicht näher dran ist an Liszt und an der "Wahrheit" als der "hineingeheimnissende" und doch auch romantisierende Berman, der mehr Schubert und Schumann im Sinn hat denn den ollen Franz.

    Ich befürchte, genau an diesem Punkt geht das mit dem Geschmack, also mit dem, was man liebt oder sucht, los. Persönlich denke ich nicht, das die 'Etudes d'exécution transcendante' eher auf der Virtuosenseite ihre Bestimmung finden. Aber man kann sie sicherlich so sehen. Und Virtuosentum gehört zweifelsohne dazu. In welchem Grad - eben da kommt der eigene Geschmack mit hinein.

    Ich hörte heute noch einmal das 1. und 2. KK mit Cziffra. Das ist schlichtweg überwältigend. Und gerade auch die Partnerschaft mit seinem Sohn als Dirigent macht die Aufnahme besonders intensiv. Und trotzdem... Irgendwie habe ich das Gefühl, dass da ein Hauch fehlt. Wirklich nicht viel. Nur etwas, was auch tiefer dringt. Egal, ob nun Schubert oder Schumann oder andere da Paten standen. Dies 'Bedienen' bei anderen Komponisten finde ich durchaus legitim, wenn es dann andere Einsichten zu Tage fördert.

    Liebe Grüße
    Thies :wink:

    • Offizieller Beitrag

    Nur sechs Jahre nach der letzten Sendung schon wieder eine, wahrscheinlich wegen der neueren Aufnahmen:

    SRF 2 Kultur "Diskothek": Franz Liszt: Etudes d'exécution transcendante

    Zitat

    Wie ein Spuk mutet er an, der Satz «feux follets» aus dem Klavierzyklus von Franz Liszt, in dem die Taktstriche zur Farce verkommen und die Harmonik verwirrend kühn ist.

    Liszt zeigte mit diesen Etüden, die er oft selber vorspielte, halsbrecherische Virtuosität, aber eben auch rhapsodische und atmosphärische Genialität, die noch heute eine grosse Herausforderung ist für jeden Pianisten. Drei der 12 Sätze werden in der Diskothek in verschiedenen Interpretationen kritisch angehört.

    Gäste von Annelis Berger sind der Pianist Oliver Schnyder und der Musikredaktor Valerio Benz.

    Aufnahme 1:
    Daniil Trifonov, 2016

    Aufnahme 2:
    Alice Sara Ott, Klavier, 2008

    Aufnahme 3:
    Freddy Kempf, Klavier, 2001

    Aufnahme 4:
    Boris Berezovsky (Klavier), 2005

    Aufnahme 5:
    Dinara Klinton (Klavier), 2015

    "Gewinner": Boris Berezovsky (Klavier)

    Zitat

    Was für ein Titel: Etudes d’éxecution transcendante! So heissen die mörderisch virtuosen zwölf Stücke, die Franz Liszt in drei Etappen komponierte. Und für die man einen starken Daumen und viel Geduld braucht als Pianistin oder Pianist. Es gibt einige neuere Aufnahmen von diesen Stücken, und fünf davon wurden in der Diskothek verglichen. Der Russe Boris Berezovsky schnitt bis am Schluss am besten ab: Er scheint ein Liszt-Gen zu haben, ihm gelingt nicht nur das Technische spielend, sondern auch die Atmosphären der einzelnen Etüden bringt er betörend und verstörend auf den Punkt. Auch der Brite Freddy Kempf hat mit seiner Power überzeugt, allerdings verschiesst er das Pulver oft etwas schnell. Der junge Daniil Trifonov spielt toll, aber zu konkret, zu wenig dämonisch und irrlichternd, während der deutschen Pianistin Alice Sara Ott zu wenig Kraft attestiert wurde und bei der sehr jungen Dinara Klinton zu viel Technik hörbar ist, will heissen, zu wenig Transzendenz.

    • Offizieller Beitrag

    Franz Liszt

    Etudes d'execution transcendante

    Boris Giltburg (Klavier)

    2018

    Nachschub aus dem Jetzt: Nach seinen Schostakowitschkonzerten und selbst nach Rachmaninow bin ich hier nun wirklich sehr, sehr gespannt.

    "Wenn man sich nur das Urteilen abgewöhnen könnte, dieses dilettantische Verfälschen der Dinge! Wir wollen immer verstanden werden und sind selber unerbittlich verständnislos." (Verdi bei Franz Werfel)