Die Diskussion fand ich so interessant, dass ich sie aus dem Thread über OPI-Einspielungen von Brahms 1.Symphonie herauslösen wollte.
Wir diskutieren oft über HIP versus HUP und die Großeltern, also OPI vs. OMI.
Aber selbst innerhalb der jeweiligen, nennen wir es, Schulen gibt es signifikante Entwicklungen. Ein Chailly mit seinen Brahms-Sinfonien ist überhaupt nicht OPI, und auch nicht wirklich HIP, klingt aber dennoch ganz anders als vor dreißig, vierzig oder fünfzig Jahren. Es gibt Dirigenten, die versuchen, den Großen um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts nachzueifern und wirken ein wenig aus der Zeit genommen.
Daraus ergibt sich eine Fragestellung: was für eine Bedeutung haben die alten Einspielungen dann noch? Dem einen oder anderen liegen sie aufgrund der Hörerfahrungen am Herzen, andere wiederum finden in Einspielungen eines Dausgaard, Manacorda, Petrenko oder wie sie alle heißen eine persönliche Erfüllung. Haben die "Alten Meister" dann nur noch musealen Wert? Verstauben sie in Archiven und werden zu Vergleichen herangezogen? Oder sind Referenzen wirklich zeitlos und niemand der neuen wird sie je übertreffen können? Warum?
Ich wünsche mir eine offene, respektvolle und kontroverse Diskussion.
Natürlich nicht, aber ich fürchte; dann hat kaum noch ein Stück des klassischen Repertoires eine Chance ...
Du weißt, Yorick, dass mir das einerlei ist.
Ich höre eh nur Aufnahmen, die mir gefallen, gleich welche Namen dahinter stehen.
Von daher kommt meine Sammlung fast ohne "alte Meister" aus.
Das ist eben meine Hörgewohnheit.
Bei Brahms hat bei mir noch Solti "überlebt", ansonsten habe ich Rattle, Gardiner, Dausgaard, Chailly (neu) u.ä.