Niemandem sollen hier seine Lieblinge, seine Hörgewohnheiten und -Vorlieben madig gemacht werden, niemandem wird hier etwas weiß gemacht. Ich habe z. B. nur dazu aufgefordert, sich mal die alten Aufnahmen mit der Partitur in der Hand anzuhören und mal zu vergleichen, was von dem in den Noten Stehenden in der Interpretation Einfluß findet. Dann soll man eben seine Schlüsse bezüglich der Umgang mit der Partitur ziehen.
Und das ist absolut in Ordnung, ich bin froh über diese Anregung! Wobei man sicher berücksichtigen sollte, dass die wenigsten Klassikhörer seit ihrer Kindheit und Jugend mit Partitur Musik hören. Die Art, wie wir Laien meist Klassik von CD genießen, ist eine völlig andere.
Bezüglich solcher Begriffe wie seelenlos, fehlende Struktur und fehlende Substanz bin ich immer wieder vorsichtig: welche Seele fehlt, welche Substanz fehlt? Die, die man hören möchte? Die möglicherweise von Komponisten in den vorliegenden Noten abgebildetes?
Das alte Problem der Musikschriftstellerei, damit werden wir leben müssen:
Vom Sinn und Unsinn über das Schreiben über Musik und deren Aufnahmen
Musikwissenschaftliche Laien ohne Beherrschung eines Instruments und das Schreiben über Klassische Musik
Gelenktes Musikhören? Wie beeinflussen Texte über Musik und Einspielungen unsere Hörpraxis?
Wenn man Järvis Eroica-Interpretation aber stumpf als plakativ davongelaufener abledert, dann sollte man doch Ross und Reiter nennen. Denn sonst kommt man ganz schnell selbst in den Verdacht, einfach nur schnell etwas ohne Sinn und Verstand dahinzuludern.
Ich habe es zumindest versucht, [url='http://www.eroica-klassikforum.de/index.php?page=Thread&postID=38540#post38540']01 - Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55: Einspielungen (omi), auch wenn es sicher nicht deinen Ansprüchen genügt.