- Offizieller Beitrag
Das Oratorium Elias ist neben Paulus das reifere, ausdrucksvollere Oratorium Mendelssohns.
Ich muß gestehen, daß ich mit dem Elias noch nie so richtig warm geworden bin. Vielleicht ist das Oratorium auch überreif (sozusagen, wie Haydns 104te Sinfonie oder dessen Schöpfung oder Jahreszeiten, um beim Thema zu bleiben), denn die Zeit der großen Oratorien war 1846 m. E. vorbei. Ich empfinde das Werk als ziemlich sinfonisch, weshalb mir natürlich die Fugato-Ouvertüre am besten gefällt. Natürlich hat das Werk auch für mich schöne Stellen (Chor Baal, erhöre uns oder die Knabensoli), aber insgesamt ist mir das Werk zu 'mächtig' - zu dick aufgetragen. Nun, das ist mein persönliches empfinden. Ich kann mir allerdings vorstellen, daß solch ein Werk für Chöre und Solisten unglaubliche Freude bereitet, weshalb es ja auch jahraus, jahrein erklingt.
Ich besitze auch momentan nur eine Aufnahme eines Konzertes, bei dem ich damals selbst anwesend war. Es sang der Philharmonische Chor der Stadt Bonn, begleitet vom Philharmonischen Orchester der Stadt Bonn, Solisten waren: Julia Borchert (Sopran), Elisabeth Graf (Alt), Markus Schäfer (Tenor) und Klaus Mertens (Baß), die Leitung hatte Thomas Neuhoff. Die Besetzung ist sicher sehr ansprechend gewesen, das Konzert war am 27./28. Februar 1993 in der St. Maria-Magdalena-Kirche, Bonn-Endenich (zwischen dem Schumannhaus und meiner damaligen Wohnung). Die Aufnahme ist (vermutlich) käuflich nicht mehr erwerbbar: