• In meiner Hausbibliothek war bis vor Kurzem Monteverdi ziemlich unterrepräsentiert, obwohl es sich bei ihm um einen meinen Lieblingskomponisten handelt. Lediglich 3 Bücher hatte ich auf den Regalen über ihn: den rororo-Band von Ralf Kunold, die ungarische Ausgabe der Monteverdischen Briefen (eines der ersten Gebursttagsgeschenke von meiner Lieben) und die alte und im Stil auch arg überholte Darstellung von Marianne Pándi in einer sonst hübsch aufgemachten alten ungarischen Komponistenkurzbiographien-Reihe. Das ist nicht viel.

    Daher habe ich mich entschlossen, endlich mal diesen Schandenfleck auszubessern, und einiges bestellt.


    Und später muss natürlich noch auch die neue Biographie von Silke Leopold her, und wer weiß, was noch (wenn ich eine erschwingliche Kopie der englischen Fassung der Biographie von Paolo Fabbri auftreiben kann, natürlich auch die, aber 100 Teuros sind mir einfeutig zu viel dafür).

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    Gerade lese ich das oben angeführte frühere Buch von Silke Leopold (in der älteren Ausgabe). Einige Gedanken dazu:

    Der Titel ist Claudio Monteverdi und seine Zeit. Nun, bei diesem Buch würde es besser passen, wenn es umbetitelt werden könnte in:

    Die Zeit und sein Claudio Monteverdi.

    Der Lebenslauf von Monteverdi wird in einem knappen aber infobeladenen Zeittafel abgehackt, das würde mir so eigentlich passen. Aber auch eine Gesamtdarstellung des Schaffens fehlt eigentlich: stattdessen werden einige zentrale Konzepte der musikalischen Umbruchszeit am Beispiel von Monteverdi untersucht. Man versteht immer mehr über die musikalischen Probleme der Zeit, aber die Werke Monteverdis, die sich diesen Konzepten nicht fügen, werden schlicht übergangen, und nicht erörtert. Der Blick auf unseren Komponisten ist damit etwas verzerrt.

    Es ist ohne Frage eine äußerst spannende und interessante Lektüre, aber als Nachschlage werk zum Leben und Schaffen Monteverdis funktioniert sie nicht. War womöglich auch kein Ziel, aber das ist einmal gut zu wissen, wenn man plant das Buch zur Heimbibliothek hinzuzufügen.

    LG
    Tamás
    *castor*

    Alle Wege führen zum Bach,
    .................................... wo der kleine Biber lebt!