Corelli's Legacy
Musica Antiqua Roma:
Ricardo Minasi
violin, D. Tecchler Roma 1730
Marco Ceccato
cello, D. Tecchler Roma 1705
Margret Köll
triple harp, S. Capp 1999
Giulia Nuti
harpsichord, C. Bom Utrecht 1997
organ, G. Carli, Pescantina 1989
Rec: Auditorium M. Costa, Sezze Roma TI, Italy 2-5 of March 2007
Booklet: 35 S., Beitr. von R. Minasi zu Komponiaten und Werken E/F/D/I
Inhalt:
Arcangelo Corelli (1653-1713)
Sonata op.5 n.9 A-Dur
Ornamented version ba Francesco Saverio Geminiani (c1740)
and anonymus (Manchester c1740)
Preludio Largo - Giga Allegro - Andante - Aria
Giovanni Stefano Carbonelli (c1690-1792)
Sonata op.1 n.2 d-moll
Adagio, Allegro - Allegro - Andante - Aria
Giovanni Mossi (1680-1742)
Sonata op.1 n.5 h-moll
Adagio - Allegro - Adagio - Allegro - Allagro moderato
Gasparo Visconti (1683-1713)
Sonata op.2 n.5 e-moll
Grave - Allegro - Grave - Allegro
Prospero Castrucci (first half 18c)
Sonata op.1 n.4 g-moll
Largo - Allegro ma nin troppo
Pietro Antonio Locatelli (1695-1764)
Sonata op.8 n.10 A-Dur
Cantabili - Allegro - Vivace
Antonio Maria Montanari (1676-1737)
from Sonata in d-mpll (ms. Dresden)
Giga senza basso
Minasi schreibt im Booklet:
ZitatDie Veröffentlichung des Opus 5, für die absichtlich Il primo gennaro 1700, also der Beginn eines neuen Jahrhunderts gewählt wurde, war die endgültige und bewusste Sanktionierung Arcangelo Corellis als allgemeingültiges musikalisches Vorbild. [...]
Der beispiellose Ruhm des Werkes und ganz allgemein der stilistischen Lehre Corellis beruht auf einer glücklichen Fügung von Faktoren und außerordentlich günstigen Umständen, die dessen Entstehung und
Entwicklung begleiteten. In erster Linie trugen die prachtvollen Aufführungen von Corelli selbst direkt dazu bei, dass Rom seine Bedeutung als kulturelle und religiöse Hauptstadt des Kirchenstaates zurückgewinnen konnte, zumal die klare und geordnete Ausgewogenheit seiner Kompositionen eine perfekte musikalische Analogie zu den ästhetischen Prinzipien der klassizistischen Restauration von Papst Clemens IX Albani darstellte.
Minasi führt weiter aus, dass Schlüsselemente für die zunehmende Verbreitung der Stilmerkmale Corellis durch seine vielen direkten oder indirekten Schüler sowie auch der positiven Aufnahme einer ästhetischen Auffassung durch zahlreiche Komponisten.
Einer dieser Schüler war Giovanni Stefano Carbonelli über dessen Biographie wenig bekannt ist. Er wurde von vermutlich von Händel als erster Geiger an die italienische Oper der Royal Academy of Music berufen und folgte ihm an das Drury Lane Theater, wo er an der Aufführung seiner Oratorien beteiligt war. Später nahm er eine
gewinnbringende Tätigkeit als Weinhändler auf. Er hinterließ nur diese eine Sammlung von 12 Violinsonaten mit Generalbass.
Aus dieser Sammlung ist die hier aufgenommene Sonate op. 1 n.5 e-moll. Minasi bezeichnet sie als Genremischung:
ZitatSie beginnt mit einem Einleitungsteil, in dem sich zwei Adagio ungewöhnlicher Harmonien mit einem Allegro abwechseln, das durch einen unaufhörlichen Lauf in Sechzehntelnoten gekennzeichnet ist. Diese Alternanz lässt an eine Ouvertüre denken, erfüllt jedoch die Mindestanforderungen nicht, um als solche gelten zu können ('französiche' punktierte Rythmen und ein Allegro legato). Der zweite Satz ist eine Fuge evidenter Corellischer Prägung, gefolgt von einem einnehmenden, vivaldisch anmutenden Andante, dem sich zum Abschluss ein Tanz archaischen Charakters, genannt 'Aria', mit kraftvoller Rhythmik entgegensetzt.
Das Ensemble spielt auf einem sehr hohen Niveau, was angesichts der erfahrenen und anerkannten Interpret*innen auch nicht verwunderlich ist. Die Rezensionen tragen diesem Umstand Rechnung und bewerten die Aufnahme weitgehend positiv.
lg vom eifelplatz, Chris
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Die Angaben sind dem Booklet und der de.Wikipedia entnommen.
Hoasm
(die Dicographie ist ein wenig unvollständig,
die wohl älteste und die jüngste CD sind nicht verzeichnet)
Rezensionen: