Mitsuko Uchida, Cleveland Orchestra, 2012
"Zweitplatzierte" hier: SRF 2 Kultur "Diskothek": W.A. Mozart: Klavierkonzert Nr.9 Es-Dur KV 271 «Jeunehomme»
Mitsuko Uchida, Cleveland Orchestra, 2012
"Zweitplatzierte" hier: SRF 2 Kultur "Diskothek": W.A. Mozart: Klavierkonzert Nr.9 Es-Dur KV 271 «Jeunehomme»
"Gewinner" hier: SRF 2 Kultur "Diskothek": W.A. Mozart: Klavierkonzert Nr.9 Es-Dur KV 271 «Jeunehomme»
ZitatGanze 27 Klavierkonzerte hat Wolfgang Amadeus Mozart in seinem kurzen Leben komponiert - und das 9. ist eines der beliebtesten. Es ist an eine mysteriöse französische Pianistin mit dem Nachnamen «Jeunehomme» adressiert.
Erst vor einigen Jahren fand man heraus, dass «Jeunehomme» vermutlich ein Lesefehler war, und dass Mozart das Konzert Louise Victoire Jenamy gewidmet hat - einer wahren Virtuosin auf dem Klavier, was man dem anspruchsvollen Werk in jeder Note anmerkt. Mozart-Forscher Alfred Einstein entdeckte darin sogar Mozarts originellstes und kühnstes Konzert. Es sei «die Eroica Mozarts», schrieb er.
Wie gut sich Virtuosität, Anmut und originelle Wendungen in der Interpretation dieses Werkes miteinander verbinden lassen, das diskutiert Jenny Berg mit der Musikwissenschaftlerin Silke Leopold und dem Pianisten Oliver Schnyder.
omi-Aufnahmen:
Aufnahme 1
Martin Stadtfeld, Mozarteum Orchester Salzburg, Ivor Bolton, 2014
Aufnahme 2
Mitsuko Uchida, Cleveland Orchestra, 2012
Aufnahme 3
David Greilsammer, Lawrence Zazzo, Orchestre de Chambre de Geneve, David Greilsammer, 2011
Eine verständige Expertenrunde war ernsthaft bei der Sache; eine Wissenschaftlerin, ein ausführender Pianist und eine moderierende Rundfunkjournalistin - besser geht es nicht. Stadtfeld konnte mich bislang wenig überzeugen, weder mit Bachs GBV noch mit Schubert, Beethoven oder Chopin - hier dagegen war ich überrascht, wie gut mir sein Spiel gefallen hat; weit entfernt von Albernheiten á la LangLang oder zu schwerem Ansatz früherer Zeiten. Uchida gewohnt klangmagisch und brillant; hier aber vielleicht doch einen Tick zu wenig virtuos und langsam, wenn es darauf ankam; ich hätte sie ehrlich gesagt als "schlechteste" Aufnahme der Runde eingeschätzt. Ganz stark in meinen Ohren der mir bis dahin unbekannte Greilsammer, dessen Eigenmächtigkeiten von den Kritikern betont wurden, obwohl ihnen das Spiel schon auch gefiel, besonders Oliver Schnyder. Mich beeindruckten gerade diese Extravaganzen und ich halte sie bei Mozart auch nicht für verfehlt. Insgesamt fällt schon auf, wie sehr sich die Mozartinterpretation auch auf dem modernen Klavier gegenüber Haskil, Brendel und Co. verändert hat und zwar zum Positiven; die historische Aufführungspraxis wirkt auch über das interpretatorische Element.