Barocco Concertato (opi)

  • In der Vergangenheit bin ich selten mal auf Ensembles aus Osteuropa gestoßen, vielleicht habe ich nicht genug gesucht. Letzten Herbst ist mir erstmals eine CD mit eben einem jungen Ensemble aus Russland aufgefallen, das sich Barocco Concertate nennt.

    Auf ihrer Website beschreiben sie sich so:

    Zwei CDs kenne ich derzeit von ihnen, die ich in den folgenden Beiträgen vorstellen möchte.


    lg vom eifelplatz, Chris.
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    Barocco Concertato
    Videos

  • Domenico Dall'Oglio (c1700-1764)
    Sonatas for violin & basso continuo (1738)

    Maria Krestinskaya, (Violine)
    Grigory Krotenko, (Bassetto),
    Imbi Tarum, (Cembalo & Orgel)

    Sonate für Violine und Basso continuo Nr. 1
    Sonate für Violine und Basso continuo Nr. 4
    Sonate für Violine und Basso continuo Nr. 8
    Sonate für Violine und Basso continuo Nr. 9
    Sonate für Violine und Basso continuo Nr. 12

    s.a. Presto

    Rec.: Augustiner Chorherrenstift St. Florian, Sommerrefektorium (Austria) 2-4 May 2017

    [@ Tamas:]
    Recording producer: Gunar Letzbor
    Diese Aufnahme entstand im Zusammenwirken mit dem
    5. Internationalen H.I.F. Biberwettbewerb.
    Wir bedanken uns beim Augustiner Chorherrenstift
    St. Florian für die Unterstützung

    Booklet: Beitrag von Krestinskaya, Biographien D/E

    jpc schreibt dazu:


    Zitat

    Wenig ist nach wie vor bekannt über die Musiktradition in St. Petersburg im 18. Jahrhundert. Dies möchte die russische Geigerin Maria Krestinskaya mit der vorliegenden CD ändern. Zu diesem Zweck wählte sie Violinkonzerte von Domenico Dall’Oglio aus, der als Italiener am Zarenhof einen erheblichen Einfluss auf die Violintradition der damaligen Zeit ausüben konnte.


    Interessantes Programm, gute Zusammenstellung, fabelhaft gespielt - und recht gute Kritiken eingeheimst. Lohnt sich.

    lg vom eifelplatz, Chris.
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    Rezensionen:

    Fono Forum
    CD reviews

    Maria Krestinskaya
    Videos

  • Travels with Goliath
    In the footsteps of Josef Kämpfer

    Zitat


    Josef Kämpfer (1735–?1810) – cavalry officer in the Hungarian army, self-taught double bass virtuoso and double bass designer – led a peripatetic life moving through musical circles at the highest levels in Austria, Germany, Paris, London and St Petersburg. He met Leopold Mozart, the Haydn brothers, Van̆hal, and many of the most famous musicians of the day.


    Grigory Krotenko, double bass
    Maria Krestinskaya, viola d’amore
    Ilya Mazurov, baritone

    Barocco Concertato
    D: Maria Krestinskaya

    Franz Anton Hoffmeister (1754–1812)
    Concerto for Double Bass in E flat
    1. Allegro moderato
    2. Adagio
    3. Adagio – Allegro

    Johann Matthias Sperger (1750–1812)
    Sonata per il Contrabasso e Viola d’amore
    4. Allegro moderato
    5. Adagio
    6. Rondo – Moderato

    Johann Baptist Vaňhal (1739–1813)
    Concerto for Double Bass in E flat
    Cadenzas by Grigory Krotenko after J.M. Sperger sketches
    7. Allegro moderato
    8. Adagio
    9. Allegro

    Wolfgang Amadeus Mozart (1756–91)
    Concert aria for bass voice, double bass and orchestra
    ‘Per questa bella mano’ K612


    rec: Green Chamber of Count Zoubov Manor, St. Isaac’s Square 5, St Petersburg, Russia, 10–12 December 2016
    Booklet: knapp, aber interessant zum Leben Kämpfers D/E


    Eine CD, die nicht nur aus musikalischen Gründen interessant ist, sondern auch wegen der Geschichte, die sie nebenbei erzählt: Da scheidet ein gelangweilter K. K. Hofconcipist aus dem Militärdienst aus, bringt sich in wenigen Jahren selbst das Kontrabasspiel bei und zwar so gut, dass es ihn befähigt, als professioneller Solist aufzutreten, gilt sogar als Mitglied der Wiener Kontrabassschule, reist als solcher durch Europa, bis er schließlich am Hof von St. Petersburg sesshaft wird. Er spielt einen vierseitige Kontrabass von enormer Größe, ein "Goliath" unter den Instrumenten. Und weil man mit einem solchen Ungetüm schlecht reisen kann, lässt er sich für ein Konzert in Paris einen neuen, noch gößeren, zerlegbaren "Goliath anfertigen, dessen Teile von Schrauben zusammengehalten wird!

    An diesen Kontrabassisten Geschichte wollen die Musiker*innen mit der Aufnahme erinnern. Sie haben Konzerte von Zeitgenossen Kämpfers ausgesucht, die er möglicherweise gespielt oder deren Komponisten er vielleicht gekannt hat. Sie spielen frisch, mit einigem Temperament - da gibt es schon mal herrliche schräge Töne - ich find's wunderbar. Sie beschließen die Aufnahme mit einer Mozartarie. Fazit: überraschende Momente, erstaunlich schön und passend. Leider gibt es noch nicht viel über das Ensemble oder Joseph Kämpfer zu dokumentieren, ich bin sicher, dass sich das ändern wird. Hört mal rein!


    lg vom eifelplatz, Chris.
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    Zitate, wenn icht anders angegeben, aus dem Booklet.

    Maria Krestinskaya
    Grigory Krotenko
    Ilya Mazurov


    Josef Kämpfer a Contrabass Virtuoso...
    Klaus Trunmpf: Ein Kontrabass reist um die Welt
    Musikalisches Taschenbuch auf das Jahr 1803