Ich kann Euch einerseits verstehen. Ist jetzt eine andere Ebene, aber mir kommt auch nichts unter mit diesem schnöseligen Schauspieler italienischer Abstammung namens Leonardo di Caprio, auch wenn es ein oder wie Filme geben soll, die trotz seiner Mitwirkung ansehenswert sind.
Nun aber noch einmal zu Chaplin:
Wenn wir uns einig sind, daß die oben genannten Filme Meisterwerke sind, dann wird es schwierig. Denn neben dem thematischen Inhalt der Filme leben diese Filme in allerhöchstem Maße vom Hauptdarsteller Charles Chaplin. Ihren Status als Meisterwerk erleben sie so halt nun mal durch den Darsteller Chaplin. Außer man blendet den Schauspieler aus und führt nur Thema, Drehbuch, Kameraführung etc. an
Um nun nicht ganz themenfremd zu werden:
Zu den ergreifendsten Szenen der Filmgeschichte gehört für mich der Tanz mit der Weltkugel in "Der große Diktator". Für mich wurde die Hybris und auch eine Selbstverliebtheit im Umgang mit der (um)welt niemals besser und tiefer gestaltet.
Auch das sich immer wieder wegbiegende Mikro bei Winkels Rede ist in seiner subversiven Art so ein unglaublich ergreifender Moment. Nicht nur vor der Lautstärke will es sich schützen, ganz offensichtlich will sich hier ein ganzes Medium der Inanspruchnahme für Populismus und Ideologie verweigern.
Oder das Festessen der Schnürsenkel in "Goldrausch": Kann man ergreifender und intensiver Darstellen als auf diese tragikomische Art, daß die Würde des Menschen auch noch in der aussichtslosesten Art unantastbar ist?
Auch der Brötchentanz ist für mich so eine ergreifende Szene in der sich die Träume, Wünsche und Hoffnungen eines Menschen, eines sozialen Außenseiters in einem fast schon surrealen Moment manifestieren.
Die Intensität dieser Szenen liegt zum größten Teil an der kongenialen Darstellung des Schauspielers Chaplin.