- Offizieller Beitrag
Die Sinfonien Es-Dur Wq 179 H654, e-moll Wq 178 H653 und G-Dur Wq 173 H648 hat die Akademie für Alte Musik Berlin in einer sehr mitreißenden Interpretation vorgelegt. Besonders ekstatisch kommt hier die e-moll-Sinfonie in der bläserverstärkten Fassung zur Geltung (auf der CD ist auch das Concerto pour violoncelle a-moll Wq 170 H432 enthalten, das den Hörer ebenso in einen Strudel zu reißen vermag).
Die vier Hamburger (Orchester-) Sinfonien hat jüngst (2010) das Ensemble Solamente Naturali neu aufgelegt:
Eine ebenfalls sehr empfehlenswerte Einspielung, die zwar nicht ganz das überhitzte Feuer der Einspielungen der Akademie für Alte Musik Berlin mit sich bringt, aber es handelt sich ja auch um völlig andere Sinfonien, weshalb ein Vergleich hier nicht wirklich gut tut. Sehr schön ist hier die Schroffheit in der Struktur Carl Philipp Emanuel Bachs herausgearbeitet. Hier ist besonders das Cembalo-Continuo zu loben mit diversen (leider kaum hörbaren) Auszierungen und Imitationen (die vermutlich so nicht im Notentext stehen?). Außerdem verfügt das ohnehin sehr lobenswerte Ensemble über zwei extrem gute Cornisten (Rudolf Linner und Viliam Vojcik), die in besonderem Maße in der G-Dur-Sinfonie Wq 183.4 (H666) in Erscheinung treten, primär im Stirnsatz. Bei aller Fröhlichkeit der durgeschlechtlichen Ecksätze schwemmt doch immer wieder dieses 'Mozartige' als leichte Trübung hervor, was ich sehr mag (wobei ich die Musik als solche mit Mozart nicht in Konkurrenz stellen möchte - im positiven Sinne, bezogen auf beide Komponisten - dazu sind beide zu individuell). Außerdem stört bei dieser Aufnahme kein übermäßiger Hall, sie ist aber auch nicht zu trocken, sondern gerade so, als ob sie hier direkt neben mir spielen würden.