01 - Sonate D845 a-moll: Allgemeiner Thread

    • Offizieller Beitrag

    Wikipedia: Piano Sonata in A minor, D 845 (Schubert)

    Tamino: Schubert: Klaviersonate a-moll, op.42 d.845  (mit einem gewissen Ulli... :love:)

    Capriccio: Franz Schubert: Klaviersonate a-moll, D 845

    Sonate a-moll D845 (1825)

    • Moderato
    • Andante, poco mosso
    • Scherzo: Allegro vivace
    • Rondo: Allegro vivace


    Diese Sonate gehört für mich zu den "schwierigsten" und traurigsten Schöpfungen Schuberts; für mich subsumiert sie sich als Kunstwerk im Kampf gegen die Gravitation, als Ringen des Menschen mit der Schwerkraft. Mehr noch als die berühmteren letzten drei Sonaten tritt hier Schubert auf der Stelle, gewinnen Agonie und Verzweifelung Boden und nichts bewegt sich mehr, es gibt keinen Fortschritt, es sei denn im Leiden. Dass der Komponist ausgerechnet zum Zeitpunkt der Niederschrift in verhältnismäßig guter physischer und psychischer Verfassung war, möchte man nicht glauben. Was Wendell Kretzschmar im "Dr. Faustus" über Beethovens op. 111 doziert, hätte sich meines Erachtens bei D845 noch erhellender ausgenommen. Der Sieg der Floskel über die Tiefe, des Banalen über das Komplizierte; die übesteigerte Subjektivität als die eigentliche Objektivität; die Rückkehr der Kunst aus dem Individuum in das Nichts.

    "Wenn man sich nur das Urteilen abgewöhnen könnte, dieses dilettantische Verfälschen der Dinge! Wir wollen immer verstanden werden und sind selber unerbittlich verständnislos." (Verdi bei Franz Werfel)