Bon(n)pflicht 2020 - was bringt das „Beethoven-Jahr“ und ...

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    ... was erwartet ihr vom Jubeljahr unseres Patrons?

    Ich fand's ja insgesamt etwas merkwürdig, daß das Beethovenjahr bereits im Dezember 2019 (249. Geburtstag) eröffnet wurde, wo es doch erst Mitte Dezember dieses Jahres beginnen sollte ... aber, zugegeben: 14 Tage für ein Jubeljahr sind dann doch etwas wenig.

    *tschak*

    Also, was erwartet ihr, was erhofft und versprecht ihr euch? Wie werdet ihr dem größten aller Komponisten begegnen?

    *jesus?*

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    Wenn ich ehrlich bin: Nichts, gar nichts. Auf die millionste omi-Einspielung der Sinfonien, Streichquartette oder Klaviersonaten kann ich verzichten und eine opi-GA ist nicht in Sicht. Much Ado about Nothing also ... aber wahrscheinlich nicht einmal das ...

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    Ich brauche eigentlich nicht viel erwarten, da für mich ohnehin vieles noch neu ist. Also nutze ich dieses Jahr, um meinen Nachbar fokussierter im Ohr zu haben, schaue mich im neu gestalteten Beethovenhaus um, besuche die Ausstellung in der Bundeskunsthalle (so viele Komponisten wie in Nord-, Süd-, Mittel-, und Ostdeutschland sind hier im Westen ja nun nicht zu besichtigen), freue mich auf die Claves-Box, besorge mir mal „Klang der Stille“ und esse noch einen Elisenlebkuchen.

    *sante*

    • Offizieller Beitrag

    Und was Beethoven selbst angeht; ich kenne praktisch alles von ihm; habe mehrere Biografien gelesen, war in den entsprechenden Museen etc. und er gehörte früher sicher zu meinen meistgehörten Komponisten. Ich werde ihm dieses Jahr also kaum mehr Aufmerksamkeit widmen als sonst; vielleicht mal ein Stück unbekanntere Kammermusik herauskramen, aber sonst bleibt alles beim Alten. Dass mich hin und wieder die Solemnis, die Sonaten oder Quartette in Mark und Bein treffen und ich ihnen aufs Neue verfalle, ist ja nicht ungewöhnlich und dafür brauche ich kein Jubiläum.

  • Also, was erwartet ihr, was erhofft und versprecht ihr euch? Wie werdet ihr dem größten aller Komponisten begegnen?

    Ich bin da auch nicht groß darauf eingestellt; ich denke, daß ich gewiß einige Sachen öfters laufen lasse, ohne jedoch speziell etwas vorzunehmen - ich höre ihn doch regelmäßig. Das Thema opi habe ich mit ihm auch gut gelöst.

    Insgesamt entspannt zurücklehnen und einfach genießen...:)

    Unser *opi* nahm *opi*-um - Bumms! fiel unser *opi* um.

    • Offizieller Beitrag

    Das war die Frage:

    Nicht nur, sondern auch (vide: Threadtitel)

    Zitat

    was bringt das „Beethoven-Jahr“

    Also etwas allgemein gefasst; welche lokalen Veranstaltungen wird es z. B. geben (persönlich: werdet ihr besuchen) usw.

    Ich persönlich erwarte tolle Briefmarken.

    :beatnik:

    • Offizieller Beitrag

    Beethoven war nun schon DER Grenzensprenger und das von Beginn an; ohne Kompromisse. Während Mozart ständig nach einer gangbaren, musikalisch vertretbaren, Lösung suchte (und sie natürlich fand; 459 - „Musik darf das Ohr nie beleidigen, sondern muss vergnügen.“ - van B. war das egal, da ging's ums Prinzip), gab es für denjenigen aus Beetlehem - ehem. Bonna castra(ta) - kein Pardon; er reizte die Instrumente und Gesangsstimmen bis zum letzen Möglichen aus; so, daß sie gerade eben kurz vor nicht zerstört wurden. Das kann man natürlich nur „hören“ und erleben, wenn man opi hört; für einen modernen Steinway ist op. 13 ein Mückenschiss ... auch Liszt hätte sich fairmutlich daran die Finger ausgeklimpert ... auf der tiefsten Bass-Saite ist ein Zug (bei modernen Geräten) von (ich hoffe, daß ich nicht lüge) 1,8 Tonnen ... wenn einem diese Saite um die Ohren fliegt ... gute Nacht. Liszt ist das bei Live-Konzerten mehrfach passiert, allerdings und Steingraeber, Boesendorfer & al. sei Dank, waren die Stahlrahmen noch nicht so etabliert und unverwüstbar wie heute.

    Die Inkongruenz von Beethovens Wesen gegenüber seiner Musik ist frappierend*; einen Deut mehr noch als viellicht bei Mozart (Vaters Tod -> kleine Nachtmusique; musikalischer Spaß). Van B. und Mozart hatten beide ein - wenn auch etwas unterschiedliches - Verhältnis zu Geld: beide sind nicht arm oder gar überschuldet gestorben; van B. hatte mehr Möglichkeiten als der Ritter vom goldenen Sporn, er war (erfolgreicher) Aktionär, sparsam bis zum Abwinken (*Aussehen vs. Musik); zwei unterschiedliche Lebensentwürfe, die beide funktioniert haben. Was beide verbindet: den monetären Erfolg konnten beide nicht mitnehmen; aber beide sind noch heute lebendig - vielleicht mehr als zuvor.

    Die Sechsteiler-Doku (schon etwas älter und nicht speziell auf das Jahr unseres Messias' gemünzt) über van B. fand ich deswegen höchst interessant; sie mag vllt. zuweilen trivial wirken, doch der Kenner wird daraus Erkenntnis gewinnen oder vertiefen.

    Für Kenner und Laien gleichermaßen; anreizend.

    • Offizieller Beitrag

    Da sagst Du etwas Wahres über diese Doku. Obwohl sie niedrigschwellig angelegt ist und ich gerne Tiefergehendes bekommen hätte, macht sie bereichernd Spaß, besonders durch die Aufdröselung in sechs Leitthemen. Da setzt sich dann doch ein facettiertes, wenn auch bewusst nicht erschöpfendes Bild zusammen. Und dass sich die Macher fast ausschließlich auf die Klaviersonaten beziehen, um jeweils chronologisch voranzugehen, fand ich dazu auch sehr erhellend.

    *sante*

    • Offizieller Beitrag

    Das (für mich) geniale an der Doku ist, daß sie eben vermeintlich niedrigschwellig angelegt ist ; aber eben auch der Kenner kann daraus - wie ich und hoffentlich andere - neue, tiefere Erkenntinnse ziehen. Ob das Absicht war, kann ich nicht sagen ... aber das ist eben (der Lauf der) Kunst.

    Daß van B. (der aufmerksame Leser wird bemerkt haben, daß ich „van B.“ als besser artikuliert erachte als „Beethoven“) eine Tochter gehabt haben soll, fand ich dabei weniger aufregend (davon; plus einige nicht näher bekannte Söhne ging ich aus); das war bei Mozart u.a. sicher nicht anders; heute ist es das auch nicht; selbst ich habe für „Nachwuchs“ gesorgt --- wenn es auch niemand glauben mag; seine Name ist an den berühmten Schumann angelehnt: „Wolfgang Amadé“ war mir/uns dann doch zu doof ...

    • Offizieller Beitrag

    Na, niedrigschwellig ist sie schon, nicht nur vermeintlich - was nach Überschreiten der Schwelle betreten wird, mag ja dennoch mehr sein, als der Zugang vermuten ließ. Übrigens freute ich mich, weil ich beim ersten Abstecken meines Themas "Das Unheimliche" schnell auch auf Eckart Altenmüller gestoßen war (Stichworte Ursprung der Musik sowie Gänsehaut) und plupp: da steht er und erzählt von Ludwigs Gehörleiden.

    *sante*

  • Ich erwarte nichts....

    ... was soll man erwarten, bei einem Komponisten, der medial wohl der verbreiteste weltweit ist!?

    Neben den stereophonen Klassiker-Gesamtaufnahmen der Sinfonien (z.B. Klemperer, Leibowitz, Karajan, Szell, Böhm, Bernstein, Hogwood, Norrington, Zinman) gibt es viele Einzelaufnahmen, so dass jeder Hörer zur vollsten Zufriedenheit sein individuelles Beethoven-Konzert zusammenstellen kann.

    Die letzten 10 Jahre bieten hinsichtlich der Sinfonien-Gesamtaufnahmen wenig erfreuliches:

    Da gibt es per OMI: Rajski, Blomstedt aber auch die, die die Welt nicht braucht: u.a: Jansons, Jordan, A. Fischer, Järvi.

    Bei OPI hat mich im letzten Jahrzehnt nur Krivine beeindrucken können. Was ansonsten so angeschwemmt wurde (z.B. Haselböck) lohnt nicht mal der Erwähnung.

    Bei den OMI-Einzelaufnahmen der Sinfonien in den letzten 10 Jahren konnte mich nur Honeck und sein Pittsburgh SO (5./7.) überzeugen und bei den OPI-Aufnahmen

    nur Grimal (2., 3., 4., 5., 7., 8.) und Suzuki (9.). - Harnoncourts letzte 5. ist grotesk!


    :wink:LT

  • Liebe Forianer,


    stattdessen das Jubiläum feiern mit lange nicht gehörten Aufnahmen oder die vorhandenen Kataloge (z.B. bei jpc) mal durchstöbern nach älteren erstmals auf CD veröffentlichten Produktionen: z.B.: Klaus Tennstedts dirigierte "Eroica" mit dem NDR-SO aus dem Jahre 1979.


    :wink: LT

    • Offizieller Beitrag

    Oha:

    Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68

    Akademie für Alte Musik Berlin

    Bernhard Forck

    Sämtliche Sonaten für Clavier und Violine

    (Verboxung)

    Susanna Ogata
    Ian Watson (Hammerklavier)

    Leider keine konkreten Angaben über die Instrumente ...

    • Offizieller Beitrag

    Erwartet habe ich das nicht, egal: Fazıl Say experimentiert (am 21.12.2019) rum.

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    • Offizieller Beitrag

    ... bei mir immerhin schon FÜNF Beethoven-CDs in diesem Jahr ...

    *hüpf*

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