- Offizieller Beitrag
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sämtliche Clavierkonzerte
Ronald Brautigam
Die Kölner Akademie
Michael Alexander Willens
Piano: 1-3; Paul McNulty (2012): Walter & Sohn c1805
Forte: 4,5; Paul McNulty (2007): Conrad Graf c1819
Das hier enthaltene 3tte begeistert mich durchaus, allerdings nicht so sehr, wie Schoonderwoerds Produktion - die pianistische Interpretation differiert extrem: während Brautigam ganz sicher auf allerhöchstem Niveau sehr brillant dem Walter & Sohn die Töne abringt, ist Schoonderwoerd für mein Empfinden mehr progressiv und individueller unterwegs; allein die Kürze und besondere Betonung des jeweils 1. Viertels in den Takten 112/113 (im Kopfsatz) ist mir bei Schoonderwoerd deutlich lieber und mehr gegen den Usus. Die Aufnahme gefällt mir dennoch wegen des heroischen Duktus' sehr, sehr gut. Allerdings zeigt ein Vergleich eben auch, daß weniger Instrumente - wie bei Cristofori - nicht gleichbedeutend mit weniger Fetzigkeit sind - im Gegenteil: die Transparenz der einzelnen Stimmen ist soviel deutlicher ...
Zum Vergleich hier die entsprechende Schoonderwoerd-Einspielung aus dem Jahre 2008:
Schoonderwoerd tractiret ebenfalls ein Walter-Instrument, allerdings ein früheres aus dem Wirkungskreis um 1800, fabriziert von Paul Poletti & Gerard Tuinman; immerhin auch Paul
Dennoch ist die Brautigam-Box (2019) ein unerwartetes Bon(n)-Bon(n) für das Beethovenjahr 2020.