Musik für Streichinstrumente der Renaissance und des Barock: Einspielungen (opi)

  • Defense de la Basse de Viole Contre Les Entreprises Du Violon Et Les Pretentions Du Violoncelle
    (Verteidigung der Viola da gamba gegen die Angriffe der Violine und die Anmaßung des Violoncellos)

    Ricercar Consort


    François Fernandez, violon

    Philippe Pierlot, basse de viole

    Hidemi Suzuki, violoncelle solo

    Sophie Watillon, basse de viole

    Rainer Zipperling, violoncelle continuo & basse de viole

    Oreste de Tommaso, violoncelle (Corrette)

    Emmanuel Balssa, violoncelle (Corrette)

    Danièle Etienne, fl ûte traversière

    Pierre Hantaï, Robert Kohnen, Guy Penson, clavecin

    Rolf Lislevand, théorbe

    Playlist

    Enregistrements: -

    — Tombeau de Monsieur de Sainte-Colombe: Bolland, église Saint-Apollinaire, Août 1992

    — Défense de la Basse de viole et Entreprises du Violon : Bolland, église Saint-Apollinaire, Juin 1993

    — Les Prétentions du Violoncelle : Stavelot, ancienne Abbaye, Janvier 1993

    Prise de son et direction artistique : Jérôme Lejeune

    Illustration du recto : Franz Friedrich FRANCK (1627-1687), Stilleben, Nüremberg, Germanisches National Museum

    Booklet mit einem umfangreichen Beitrag von Jérôme Lejeune zu Hubert Le Blanc und der Bedeutung seiner Streitschrift, den zeitgenössischen Stilen und ihren Vertretern, Geigen, Gamben und den aufgenommenen Werken. Außerdem gibts ein paar Abb. zeitgenössischer Artefakte, leider kene Angaben zu den Instrumenten, 67 S. - F, E, D


    Der Titel der Aufnahme bezieht sich auf die Streitschrift gleichen Titels von Hubert Le Blanc, die 1740 nach langen Verzögerungen veröffentlicht worden war — 30 Jahre zu spät, wie von Kritikern wie angemerkt wurde. Lejeune hat den Text dieses — nun ja — Pamphlets, den vorgegebenen Kapiteln folgend, mit Informationen zur zeitgenössischen Musik und Interpreten sozusagen illustriert:


    Le Tombeau de Monsieur de Sainte-Colombe

    — Marin Marais, Mr. Du Buisson, Mr. Demachy, Mr. de Sainte-Colombe le fils, Mr. de Sainte-Colombe

    — Défense de la Basse de viole

    Marin Marais, Jacques Morel, Jean-Baptiste Cappus, Roland Marais, CharlesDollé, Louis de Caix d'Hervelois, Anonyme

    Les Entreprises du Violon

    — Louis-Antoine Dornel, François Duval, Jean-Ferry Rebel, Jean-Marie Leclair

    Les Prétentions du Violoncelle

    — Michel Corrette, J. Bodin de Boismortier, Jean-Baptiste Masse, Jean Barrière, Anonyme, Jean-Baptiste Canvas


    Jérôme Lejeune schreibt:

    Zitat

    VERTEIDIGUNG DER BASSGAMBEGEGEN DIE ANGRIFFE DER GEIGE UND DIE ANSPRÜCHE DES VIOLONCELLOS.

    Unter diesem etwas hochtrabenden Titel wurde im Jahre 1740 in Amsterdam ein Werk von Hubert Le Blanc veröff entlicht. Der Jurist und leidenschaftliche Musikliebhaber mit einer ganz besonderen Vorliebe für die Bassgambe bleibt für uns eine rätselhafte Persönlichkeit. In der Anmerkung, die ihm von Fétis in seiner "Biographie universelle des Musiciens" (1867) gewidmet ist, wird berichtet, dass Le Blanc in Paris keinen Verleger für sein Werk fi nden konnte. Worauf Fétis folgendermaßen fortfährt: “Als er erfuhr, dass sich Pierre Mortier bereit erklärte hatte, es zu drucken, freute er sich so sehr, dass er so, wie er war, als ihn die Neuigkeit erreichte, nach Holland aufbrach, d.h. in Schlafrock und Pantoff eln und mit einer Schlafmütze.” Die Anekdote konnte nicht bewiesen werden, ist aber ebenso erstaunlich wie das Werk selbst!Diese Verteidigungsschrift besteht aus drei Teilen: “Abhandlung über die Stücke und die Sonaten”, “Welchem Instrument ist der Vorzug zu geben, der Bassgambe oder der Geige? Die Machenschaften der letzteren, um den Sieg zu erringen”, und “Methode, um auf der Gambe alles spielbar zu machen”. Der erste Teil befasst sich also mit dem typisch französischen Konfl ikt zwischen den “Stücken” der französischen Suiten und den italienischen Sonaten; der zweite schildert das Auftreten der Geige in Frankreich; und der dritte ist schließlich ein wahrhaftiges Plädoyer für die Bassgambe zu einer Zeit, in der ihr Stern schon recht verblasst ist.

    [ ... ]

    Er fährt Le Blanc zitierend fort:

    Zitat

    “Sultan Violon”, ein Kümmerling, ein Pygmäe, setzt es sich in den Kopf, nach der universellen Monarchie zu trachten. Nicht zufrieden mit Italien, schlägt er vor, in die Nachbarstaaten einzufallen ... Die zwei Gefolgsmänner des Sultans heißen “Messire Cembalo” und “Sire Violoncello”. Er hatte sich mit ihnen verbunden, um seine Schärfe zu mildern, deren Spitze ohne sie allzu fühlbar wäre. Er schlägt vor, die Bassgambe und die Flöte aus der Zahl der Musikausführenden zu streichen und sich auf ihren Ruinen niederzulassen. Und hier ist der Weg, den er einschlägt, um diesen Untergang zu verwirklichen: Die Gambe angreifen, über ihr glänzen, gleichzeitig mit ihr aber lauter als sie sprechen, sie erdrücken. Die Geige, die früher weder Sultan noch so stolz war, wie sie jetzt ist, wendet sich unterwürfi g an das Cembalo und an das Violoncello und sagtzu ihnen: Schöne Herren, der erste von Ihnen hat bereits seinen Platz bei den Damen errungen, den ihm die Stücke Couperins verschaff t haben: der andere ist unter die Ziegel zu den Kinderchören1) verbannt, wo er nichts als ihre zarte Berührung hat, um zu gefallen. Es liegt nur bei Ihnen, dass der zweite sein Glück macht und der erste das seine vermehrt. Ich schlage Ihnen vor, sich zu mir zu gesellen und uns als die drei einzig notwendigen Musikinstrumente auszugeben. ...

    Das liest sich ja schon ganz heftig, jedenfalls für uns Nachgeborene, die Bemühungen Le Blancs waren jedoch vergebens. Die Zeit war über die Familie der leisen Gamben mit ihrer vielfarbigen, intimen Musikdarstellung hinweggegangen, der Geigenclan tiumphierte lautstark und raumfüllend.

    Jérôme Lejeune beendet seinen kleinen Essay:

    Zitat

    Und am 30. März 1768 spielte derjenige, den man als brillantesten Virtuosen seiner Zeit bezeichnete, beim “Concert Spirituel”, nämlich Luigi Boccherini. Damit begann eine neue Ära in der Geschichte des Violoncellos. Die Ängste des Hubert Le Blanc bezüglich der “Ansprüche des Violoncellos” waren ebenso in Vergessenheit geraten wie die Bassgambe.

    Den Epilog berichtet uns das 1821 veröffentlichte “Dictionnaire de la Musique Moderne” (Wörterbuch der modernen Musik) von Castil-Blaze. Beim Stichwort “Gambe” kann man lesen: “Musikinstrument mit sieben Saiten und einem Bogen. Es hatte ungefähr die gleiche Form wie die Geige. Der Hals der Gambe war wie die Gitarre mit verschiedenen halbtonweise angeordneten Bünden versehen... All diese Instrumente sind nicht mehr in Verwendung.” Dagegen fi ndet man beim Stichwort “Violoncello” Folgendes: “Wenn man sich bemüht, das Violoncello zum Singen zu bringen, so ertönt eine ergreifende, majestätische Stimme, keine solche, die die Leidenschaften schildert und sie erweckt, sondern eine, die sie mäßigt, indem sie die Seele einer höheren Religion zuwendet. Will man das Instrument benutzen, um Schwieriges zu interpretieren, so ist es für alle Spielarten der Harmonie, der Doppelgriff e, des Arpeggios und der Flageolett-Töne geeignet.” Ist das nicht eine neue Verteidigung? Doch gegen welchen Gegner?

    Die Aufnahme hat inzwischen fast 30 Jahre auf dem Buckel; ich finde, sie ist im Gegensatz zu manch anderen sehr gut gealtert und mag sie immer noch gern empfehlen. Sie versinnbildlicht eine wichtige Periode der Musikgeschichte, nicht trocken sondern läßt sie tönend an uns vorbeiziehen.

    Also, dringende Empfehlung, lest den Beitrag von Lejeune im Booklet und hört mal rein!


    lg vom eifelplatz, Chris.


    ___________________________

    Hin- und Nachweise:

    Booklet

    Playlist

    Hubert Le Blanc

    Internet Archive

    Defense ... Paperback

    Jérôme Lejeune

    Phillipp Pierlot

    Ricercar Consort

    Sophie Watillon

    Presto

    Discogs

    The Strad

    Passée des arts

    [mit einer Erinnerung an die früh verstorbene Gambistin Sophie Watillon]

    Viola da Gamba

    Bassviola

    Viole de gambe

    Le Blanc Vergleich

    Musicologie.org Le violon

    Musocologie.org Les violes

    video

    Soundtrack zummehrfach erwähnten Film

  • Danke, ich bekomme das mit vielen amazon-covern nicht hin, darüberhinaus, so auch diesmal sehe ich da kein coverbild, sondern eine Abbildung in Covergröße mit wißen Seitenstreifen und einem grauen Feld in Mitte mit dem Text "Noch geen afbeelding beschikbaar", geht mir auch bei C. so oder bei amazon selbst. Ich teste ja eigentlich immer in den PN, ob das Cover in der Voschau zu sehen ist, wenn nicht, lösche ich den Post. Aber diesmal war es da zu sehen ... und ein paar Stunden später funktionierte es nicht mehr. Muss ich mal weiter probieren.

    lg vom eifelplatz, Chris.

  • sondern eine Abbildung in Covergröße mit wißen Seitenstreifen und einem grauen Feld in Mitte mit dem Text "Noch geen afbeelding beschikbaar",

    Das ist ein Platzhalter, den Amazon leider öfters einsetzt, wenn die Cover nicht mehr da sind - es liegt also nicht an dir. Aufgrund der Verlinkung kannst du sie dalassen (mache ich auch), aber man kann parallel jpc dazusetzen, dann sieht man das Cover und hat eine weitere Verlinkung.

    Unser *opi* nahm *opi*-um - Bumms! fiel unser *opi* um.

  • My Precious Manuscript

    Fantastic Sonates from England to Germany

    Tracklisting:

    Anonymous

    Sonata and suite in a minor [9:19]

    Henry BUTLER (?-1652) (attr)

    Sonata in g minor (Durham MS mus D2, No. 28) [4:38]

    Anonymous

    Sonata in A (Durham MS mus D2, No. 24) [3:10]

    Anonymous

    Daphne (harpsichord) [3:17]

    William YOUNG (c1610-1662)

    Sonata in d minor (Durham MS mus D2, No. 21) [3:07]

    Heinrich SCHEIDEMANN (1595-1663)

    Mascarada e variatio (harpsichord) [1:12]

    Henry BUTLER

    Aria in e minor (Durham MS mus D2, No. 20) [2:06]

    John JENKINS (1592-1678)

    Aria in A [2:24]

    Courante in a minor (Durham MS mus D2, No. 17) [2:06]

    Anonymous (Manchester lyra viol book)

    What if a day (lute) [1:54]

    Fortune (lute) [2:35]

    Henry BUTLER

    Sonata in G (Durham MS mus D2, No. 20) [3:50]

    William BRADE

    Coral, violino solo e basso [5:04]

    Heinrich SCHEIDEMANN

    Courant e variatio contrapunct (harpsichord) [1:52]

    Anonymous

    Sonata in d minor (Durham MS mus D2, No. 27) [7:38]

    Dietrich STEFFKINS (?-1673)

    Preludio (viola da gamba) [1:57]

    Allemanda (viola da gamba) [2:49]

    Dietrich BECKER (1623-1679)

    Sonata in D (Durham MS mus D2, No. 25) [7:59]

    La Sainte Folie Fantastique


    Jerôme van Waerbeke violon

    Lucile Boulanger viole de gambe

    Thomas Dunford archilute

    Arnaud de Pasqualw clavecin et orgue

    Clavecin de Andreas Kilström 2011, d'après Thomas Hitchcock, c1720

    Orgue positif sur table à tuyaux de bois registres — Principale 8 et Gedackt 8 — de Luc Meurice, 2002, d'après des instruments italiens et allemands du XVIIe siècle.

    Übrige Instrumente s. Booklet


    Enregistrement réalisé du 24 au 27 septembre 2012 à l’église Saint-Pardoux de Pindray (86)

    llustration digipackHonthorst, Gerrit van (1590-1656) :The happy Violinist, c.1624. Madrid, Museo Thyssen-Bornemisza.

    Booklet F, E [fehlerhaft]


    Aus dem Booklet:

    Zitat

    After several decades of historical research, musicologists and musicians alike have been made aware of the tremendous importance of cultural exchanges and musi-cal circulation in seventeenth century Europe. The famous grand tour – the pedagogic journey across Europe undertaken by most young aristocrats to complete their educa-tion – is but a small aspect of a larger-scale phenomenon. The migration of musicians and the circulation of musical manuscripts across the borders are far less familiar and less documented, but they also represent a great contribution to the early modern Eu-ropean culture, a highly integrated and intricate one indeed. The Durham manuscript which is at the centre of this recording doesn’t just provide an exceptionnaly attrac-tive music: it offers a fascinating glimpse into the numerous musical exchanges and influences between Britain and the north of the continent. Many works contained in this manuscript are somewhat at the edge of mainstream genres and forms of Euro-pean music as they reveal mixed influences and blend Italian style with other idioms. But, together with other sources, they help us revisit the history of baroque music and understand it as a process of hybridation.


    Durham ist eine kleine Universitätsstadt im NO Englands mit einer — . den Bildern nach zu urteilen — beeindruckenden Kathedrale von 1093. In der Durham Cathedral Library, die über einen großen Bastand an (v.a. mittelalterlichen) Manuscripten verfügt. Das für die hier vorliegende Aufnahme benutzte Manuscript Ms Mus D 2. kam als Vermächtnis von Philipp Falle 1722 in die Bibliothek.

    Die von einem einzigen Kopisten hergestellte Handschrift besteht aus drei separat gebundenenTeilen (Partbook),. Die Stücke sind numeriert und nach Besetzungsstärke geordnet: zwei Violinen (Nr. 1 bis 13), Violine und Viola da Gamba (Nr. 14 bis 29) zwei Violas de Gamba (Nr. 32 bis 44) und werden fast alle von Basso Continuo oder Orgel begleitet. Außer anonymen Werken findet man aucu solche, die Komponisten zugeschrieben werden

    Einige sind anonym, andere werden bestimmten Komponisten zugeschrieben, z.B. N. Matteis, J.H. Schmelzer, N. Schnittelbach, J. Jenkins, C.H. Abel, H. Butler, W. Young, D. Becker, M. Farinel, und D. Norcombe, eine erstaunliche Mischung aus englischen, deutschen und italienischen Komponisten, die zwischen 1620 und 1670 in Nordeuropa und in deutschsprachigen Gebieten tätig waren, außer Butler, der sich oft in Spanien aufhielt.


    Aus dem Bokklet:

    Zitat

    [ ... ]

    For much of the seventeenth century, the viol was associated with Britain, and even more precisely with an aristocratic musical culture founded upon a domestic and collective prctice. In a letter to Samuel Peppys an 7 July 1680, John Evely listed 'Musitians on the Viol de Gambe' among 'Inventions [ ... ]wherin we esceeded other 'Nations.' A high standard of viol playing was cultivated not only at court by profes-sional musicians, but also in the aristocratic households of Britain. The d’Estrange, Wodehouse, St Barbe families and many others employed excellent musicians who taught viol playing to their children and participated to the musical life of the family in string ensembles of various kind and size, from the viol consort to the fantasies or sonatas for two or three instruments. The Durham manuscript D2 gives us a glimpse into this kind of musical practices, which appear to have much favoured the viol and the violin, in combination or in separate settings. During the Civil War (1642-1649) and the Commonwealth (1642-1660), viol players active at the court were de factowithout work. They were thus employed by those families, perpetuating the kind of practices described above.

    The Durham manuscript contains works composed well before those changing times. It embodies nevertheless a very interesting compromise between the traditional English aesthetics of the viol and the ‘music of the future’ personified by the Italianate sonata. It shows that, as soon as during the seventeenth century, cultural relations between Britain and the continent were highly intricate and fertile at the same time. The situation doesn’t seem to have much changed today.


    Das Booklet ist recht interessant; leider ist die englische Übersetzung des einführenden Beitrags völlig verdruckt (S. 22, 23); ich habe mich also notgedrungen an das gedruckte Exemplar zu meiner CD gehalten. Diese erste und wohl einzige Aufnahme dieses Ensembles finde ich sehr gelungen, weil die damals noch jungen Leute sowohl auf noch nicht so ausgetretenen Pfaden unterwegs waren als auch sehr gut miteinander musizierten. Inzwischen haben ja einige ihren Weg gemacht. Und besonders gut gefallen mir auch die beiden letzten Sätze des Booklet-Beitrags:

    "It shows that, as soon as during the seventeenth century, cultural relations between Britain and the continent were highly intricate and fertile at the same time. The situation doesn’t seem to have much changed today." Wie sich die Zeiten gleichen.

    Hört mal rein!


    lg vom eifelplatz, Chris.

    _______________________________

    Booklet

    Trackliste

    La Sainte Folie Fantastique

    Marbeck

    MusicWeb international

    Klara.be

    passee-des-arts

    durham ms mus d2

    Durham, Chapter Library, Manuscript Mus D2

    " rauf- und runterscrollen

    Durham Cathedral Library

    Durham University

    Durham

    Durham Cathedrale

    The Trio Sonate in Restoration England

    Music and Letters July 1955

    Video mit allen Tracks

  • à madame

    Olivier Baumont

    clavecin François-Etienne Blanchet (Paris, 1746)

    Julien Chauvin

    violon Nicola Gagliano (c. 1741) dit « de Madame Adélaïde

    Simon: Konzert für Clavecin & Violine Nr. 1; Maestoso aus der Sonate Nr. 4 für Clavecin & Violine

    +Dauvergne: Sonate Nr. 12 für Violine & Bc

    +Rameau: Airs du Ballet & Ouvertüre aus "Castor & Pollux"

    +Balbastre: Aria gratioso aus der Sonate Nr. 1 für Violine & Clavecin

    +Guignon: Les Sauvages de Jean-Philippe Rameau

    +Cardonne: Sonate Nr. 6 für Clavecin & Violine

    +Sonneries de la pendule de Jean-Joseph de Saint-Germain; Airs de la pendule a musique de Marc-Antoine Le Nepveu dite "de la Meridienne"

    Enregistré du 20 au 22 juillet 2015 au château de Versailles, dans les appartements de Mesdames, fi lles de Louis XV, sur les instruments des collections

    Booklet mit Beiträgen zu den Instrumenten und Interpreten F, E.

    Richtig schöne, leichte Musik und vorzüglich gespielt, macht mir jedesmal von Neuem Freude und Vergnügen beim Zuhören.

    lg vom eifelplatz, Chris.

    Edit: 07.03.2021

    _____________________

    classicalacarte.net

    _________________

    Edit 22.02.2021

    Die o.a. Kritik scheint mir etwas harsch zu sein; ich weiß nicht, was der Rezensent von der CD erwartete, vielleicht war er auch nur schlechtgelaunt. Ich möchte sie deshalb nicht allein stehen lassen, sondern durch andere Rezensionen ergänzen.

    Readings

    online merker

    ___________________________________

  • Leclair & his Rivals

    Guillemain - Cardonne - Guignon - Duphly

    Leila Schayegh

    Baroque violin


    Jörg Halubek

    harpsichord


    Louis-Gabriel Guillemain (1705-1770)

    Sonate no IV, la majeur, à violon seul avec la basse continue

    (Premier livre, Dijon 1734)

    01 Presto 3’08

    02 Sarabanda. Largo 3’32

    03 Allegro ma non presto 4’39

    Jean-Baptiste Cardonne (1730-1792)

    Sonata IIIe en mi mineur

    (Premier livre de Sonates pour Clavecin avec l’accompagnement de violon obligé, Paris 1765)

    04 Allegretto 3’05

    05 Première & deuxième Gavotte 2’15

    06 Giga 1’47

    Jean-Pierre Guignon (1702-1774)

    Sonata a violino solo é basso op I no 9, do mineur

    07 Andante4’10

    08 Allegro2’39

    09 Allegro poco4’07

    10 Allegro gratioso3’08

    Jacques Duphly (1715-1789)

    Troisième livre des pièces de Clavecin (1756)

    11 Ouverture (grave – viste)5’10

    12 La de Mary (Rondeau gracieux)2’55

    13 Chaconne7’28

    Jean-Marie Leclair (1697-1764)

    Sonate no XII, sol majeur, à violon seul avec la basse continue

    (Troisième livre, Paris 1734)

    14 Adagio3’47

    15 Allegro ma non tropo4’03

    16 Largo4’04

    17 Ciaccona 5’54


    Rec. 27.-29. Sept. Radiostudio Zürich

    Booklet mit e. Beitr. zu d. Biographien d. Komponisten

    Leider weiteren keine Angaben zu cen verwendeten Instumenten


    Leila Schayegh schreibt im Booklet:

    Zitat

    Jean-Marie Leclair (1697-1784) war aus heutiger Sicht der wichtigste Violinist im Frankreich des 18. Jahrhunderts. Sein musiklalischer und geigerischer Einfluss war so gross, dass man ihn gar als Begründer der französischen Violinschule bezeichnet. In Lyon geboren wirkte er an der dortigen Oper zuerst als Tänzer, bevor es ihn 1922 nach Turin zog. Er hielt sich dort ein ganzes Jahr auf und nahm mit ziemlicher Sicherheit Unterricht bei Giovanni Battista Somis, dem musikalischen Ziehvater so manchen italienischen Geigers. Das hat Leclairs Stil nachhaltig beeinflusst — seine Werke gehören zum sogenannten Goût réuni (dem "vereinten Geschmack"), in dem der französiche und italienische Stil ineinanderflossen.


    1723 ging Leclair nach Paris, unternahm ausgedehnte Konzertreisen. Schließlich führte sein Erfolg zu einer Stellung am Hof Louis XV. Natürlich war er am Hof nicht der erste und einzige bekannte Geigenvirtuose, der bekannteste war vielleicht Jean-Pierre Guignon, gebürtiger Italiener und ebenfalls Somis-Schüler, dann Louis-Gabriel Guillemain und Jean-Baptiste Cardonne, der, in Versailles geboren, schon als Kind als Page am Hof lebte. Sie alle waren Rivalen um die Gunst des Königs und seiner Höflinge. Jacques Duphly ist als Cembalist und Organist natürlich keine Konkurrenz als Geiger; er schuf einige Solostücke für sein Instrument mit begleitender Violione — das passt gut zu dem schön gewählten Programm von Schayegh und Halubek, die ich beide sehr schätze.

    Deshalb bin ich auch bei Erscheinen dieser CD vor einigen Jahren sofort aufmerksam geworden. Und dann kam einer der Momente, die man bei der Beschäftigung mit Musik so liebt und die im Alter seltener werden: die Entdeckung eines Komponisten und das Wissen, dass er einen von nun an begleiten wird — gemeint ist Louis-Gabriel Guillemain, nie gehört vorher.

    Gleich Track 1: der hinreißede Anfang der Sonate Guillemains, -—ein Freund nannte das "Lebensfreude pur". Und wenn man sich sein Schicksal vor Augen führt, so erscheint das wie ein Wunder. Also hört mal rein, unbedingt!


    lg vom eifelplatz, Chris.


    _________________________

    Nach- und Hinweise

    Leila Schayegh

    Jörg Halubek

    Booklet

    CD Leclair & his Rivals

    arkiv music

    cd reviews musica Dei donum

    Rondo

    Videos

    • Offizieller Beitrag

    Senza Basso – Auf dem Weg zu Bach

    Werke von Baltzar, Matteis, Westhoff, Torelli, Corelli, Vilsmayr, Pisendel, Purcell und Biber

    Baltzar: Prelude; Allemande
    +Matteis: Passaggio rotto, Andamento veloce e Fantasia a Violino solo senza basso
    +Westerhoff: Suite a-moll
    +Corelli: Präludien D-Dur & A-Dur
    +Torelli: Präludium e-moll
    +Pisendel: Sonata a Violino solo senza Basso
    +Vilsmayr: Partita Nr. 1 A-Dur
    +Purcell: Prelude g-moll
    +Biber: Passacaglia
    +Anonymus (Nogueira-Manuskript um 1720): Fantezia D-Dur; Preludio et Fantezia F-Dur

    Künstler: Nadja Zwiener (Barockvioline)
    Label: Genuin, DDD, 2020
    Bestellnummer: 10440943

    Nadja Zwiener, Barockvioline (welche, finde ich nicht im Booklet)

    8.-10. Juni 2020 (Bethanienkirche Leipzig)

    Booklet

    "Wenn man sich nur das Urteilen abgewöhnen könnte, dieses dilettantische Verfälschen der Dinge! Wir wollen immer verstanden werden und sind selber unerbittlich verständnislos." (Verdi bei Franz Werfel)

  • Out of Italy

    Music by Antoniotto - Boccherini - Cervetto -

    Cirri - Geminiani - Lanzetti - Vivaldi

    Phoebe Carrai, Baroque Cello

    Beiliang Zhu, Baroque Cello

    Charles Weaver, Lute

    Avi Stein, Harpsichord


    GIORGIO ANTONIOTTO (c1692–?1776)

    Sonata in G Op. 1 No. 8 for cello & basso continuo

    1 I.Adagio 2.23

    2 II.Spiritoso 1.37

    3 III. Grave 1.08

    4 IV. Allegro 1.46

    Beiliang Zhu solo cello · Charles Weaver lute · Avi Stein harpsichord · Phoebe Carrai cello

    GIACOBBE BASEVI CERVETTO (c.1682–1783)

    Divertimento in G Op. 4 No. 1 for 2 cellos

    5 I.Adagio 2.16

    6 II.Andantino 6.00

    7 III. Tempo comodo 5.14

    Phoebe Carrai · Beiliang Zhu celli

    FRANCESCO GEMINIANI (1687–1762)

    Sonata in F Op. 5 No. 5 for cello & basso continuo

    8 I.Adagio 0.42

    9 II. Allegro moderato 1.31

    10 III. Adagio 3.12

    11 IV. Allegro 2.02

    Phoebe Carrai solo celloCharles Weaver lute · Avi Stein harpsichord · Beiliang Zhu cello

    ANTONIO VIVALDI (1678–1741)

    Sonata No. 6 in B flat RV 46 for cello & basso continuo

    12 I.Largo 2.17

    13 II.Allegro 2.51

    14 III. Largo 2.23

    15 IV. Allegro 2.46

    Beiliang Zhu solo celloCharles Weaver lute · Avi Stein harpsichord · Phoebe Carrai cello

    LUIGI BOCCHERINI (1743–1805)

    Sonata in C G17 for 2 cellos

    16 I.Allegro 4.47

    17 II.Largo 3.12

    18 III. Rondo 4.00

    Beiliang Zhu cello I · Phoebe Carrai cello II

    SALVATORE LANZETTI (c1710–c.1780)

    Sonata in A minor Op. 1 No. 5 for cello & basso continuo

    19 I. Adagio cantabile 3.55

    20 II.Allegro 5.40

    21 III. Menuett – Andante 4.04

    Phoebe Carrai solo celloCharles Weaver lute · Avi Stein harpsichord · Beiliang Zhu cello

    GIOVANNI BATTISTA CIRRI (1724–1808)

    Duetto in G Op. 8 No. 3 for 2 cellos

    22 I. Allegro ma poco 3.27

    23 II.Adagio 2.13

    24 III. Rondo: Allegretto 2.49

    Beiliang Zhu · Phoebe Carrai celli

    [Biographische Daten nach Wikipedia]


    Recording: 26–30 October 2017, Battell Chapel, Norfolk, Connecticut

    Booklet etwas mager, Text von R. Goebel E/D, Biographien der Interpret*innen E, ohne weitere Angaben zu den Instrumenen , nach den Fotos handelt es sich bei der "Lute" um eine Theorbe.


    Reinhard Goebel schreibt im Booklet:

    Zitat

    Out of Italy

    Die genauen Gründe für den Exodus hunderter Musiker aus Italien nach 1700 sind nicht geklärt, aber man darf sagen, dass jeder, der es konnte, diesem bislang als „Heimat der Musik“, als „Nation Chantante“ gepriesene Land den Rücken kehrte. Vor allem waren es „führende“ Instrumentalisten, die in der Ära nach Arcangelo Corelli ihr Heimatland verließen: Geminiani ging nach London, der jüngere Scarlatti nach Lissabon, Locatelli nach Amsterdam, Boccherini nach Madrid, Nardini nach Stuttgart, Caldara nach Wien, Bononcini nach Berlin und später dann London – und selbst Vivaldi, damals bereits jenseits der 60, verließ Venedig, um nach Dresden zu gehen, verstarb aber auf dem Wege dorthin in Wien.Es war die Oper mit allem Drum und Dran, die den musikliebenden Italienern den Kopf verdrehte und sämtliches Interesse auf sich zog – so wie es Benedetto Marcello treffend in seiner Satire Teatro della Moda darstellte – und den Verfall jeglicher höheren Kompositions-Kunst als überflüssig zu rechtfertigten schien. Entsprechend sank die Wertschätzung für anspruchsvolle Instrumental-Musik rapide.Kamen aus Mailand und Neapel noch wesentliche Beiträge zum Galanten Stil (1730–80), so tendierten diese hinsichtlich des klassischen Stils (1780–1810) eher zu Null: Paris, London und Wien hatten die Führung übernommen, Italien war – und blieb bis heute – musikalische Provinz! Um 1800 eine Haydn-Sinfonie mit einem italienischen Orchester aufzuführen, war schlicht nicht möglich, denn auch das allgemeine Niveau der Musiker muss desaströs gewesen sein.

    [ ... ]

    Musik von z. T. ziemlich unbekannten italienischen Komponisten — von zeitgenössischen Virtuosen über die Alpen nach Norden getragen und von zwei Cellistinnen unserer Zeit — mit wunderbarem warmen Ton — im Zusammenspiel mit Kollegen von der Juilliard School zu Gehör gebracht. Es lohnt sich da hinzuhören!

    lg vom eifelplatz, Chris.

    _____________________

    Booklet

    Highresaudio

    Phoebe Carrai Baroque

    Beiliang Zhu Baroque

    Charles Weaver

    Avi Stein

    Early Music Revue

    the Strad

    CD Reviews

    Ema Early Music America

    Video

  • Continuo, Addio!

    Duette, Sonaten, Capricen für Violine & Cello

    Duo Tartini:


    David Plantier

    violon Giovanni Battista Guadagnini (1766)


    Annabelle Luis

    violoncelle Nicolas Augustin Chappuy (1777


    Giuseppe Tartini (1692-1770)

    Sonate pour violon et violoncelle en sol majeur, Brainard G7

    1 Larghetto (cadence d’après P. Nardini)4’43

    2 Allegro3’56

    3 Allegro3’55

    Francesco Antonio Bonporti (1672-1749)

    4 Aria cromatica e variata en la mineur5’57

    Giuseppe Dall’Abaco (1710-1805)

    5 Capricio pour violoncelle seul en mi mineur, No. 6 3’59

    Giovanni Benedetto Platti (1697-1763)

    Ricercata vi en sol majeur

    6 Adagio1’56

    7 Allegro2’13

    8 Adagio4’08

    9 Allegro2’17

    Pietro Nardini (1722-1793)

    10 Capricio pour violon seul en do mineur (cadence : D. Plantier) 4’05

    Sonate pour violon et violoncelle en do mineur, op. 5 no. 6

    11 Adagio3’51

    12 Allegro moderato3’30

    13 Allegro

    Johann Georg Albrechtsberger (1736-1809)

    Duetto iii en la mineur

    14 Andante 3’44

    15 Fuga1’22

    Pierre Lahoussaye (1735-1818)

    Sonate pour violon et violoncelle en sol mineur, op. 1 no. 4

    16 Allegro4’32

    17 Cantabile (cadence : D. Plantier)4’17

    18 Presto 3’04

    Andreas Romberg (1767-1821)

    Bernhard Romberg (1767-1841)

    Duo concertant pour violon et violoncelle en mi mineur, no. 1 - ca. 1801

    19 Cantabile con variazioni6’16

    20 Rondo - Allegro

    Discogs

    Recorded at the Eglise Saint-rémi de Franc-Warêt (Belgium) from 4 to 7 September 2018

    Booklet mit e. Beitr. von David Plantier F/E


    Das Label Muso fasst den Beitrag zusammen und stellt die CD auf seiner Homepage wie folgt vor:

    Zitat

    Les indications d’instrumentations imprimées sur les frontispices des recueils de sonates pour violon du XVIIIème siècle semblent être nombreuses et variées. Pourtant le renouveau de l’interprétation baroque des dernières décennies a imposé la basse continue réalisée au clavecin et au violoncelle, faisant fi du fameux « o » de Corelli et nombre de ses disciples (violoncello o cembalo). Or, l’art musical de l’époque ne connait pas de standard, en particulier lorsque l’on évoque les violonistes. Chaque violoniste-compositeur marque le répertoire de son empreinte, avec sa musique, sa façon de jouer, sa technique, son archet ; rien n’est semblable d’une ville à une autre, d’un pays à un autre.
Si la pratique du clavecin n’est pas à remettre en cause, d’autres usages ont cours, en particulier dans le cas des sonates pour violon, et plus spécifiquement encore à partir des années 1740, début de la « période de transition » vers le style classique et du développement de la technique violonistique. C’est sans conteste Tartini et ses disciples qui ont propulsé cette nouvelle pratique sur le devant de la scène. C’est l’une des facettes de ce programme, d’interpréter la musique de ces grands violonistes du XVIIIème siècle avec un accompagnement de violoncelle seul, qui, loin de faire de la figuration, est un acteur majeur de la partition ; il interagit au discours virtuose du violon par de petites imitations, des diminutions, des pizzicatis, des accords et double-cordes. D’autres œuvres rendent justice au violoncelle comme instrument soliste, à l’égal du violon, avec les premiers véritables duos pour les deux instruments, très en vogue à l’époque classique.
Ce parcours musical de duos et sonates pour violon et violoncelle offre une expérience nouvelle, riche et passionnante, avec des œuvres de toute beauté. Mais David Plantier et Annabelle Luis nous font aussi découvrir une nouvelle image sonore : la plénitude de seulement deux instruments de la même famille surprend, tandis que les couleurs infinies et la flexibilité inédite offertes par cette combinaison, révèlent un moment musical inoubliable.


    David Plantier und Annabelle Luis möchten hier die Entwicklung von Cello und Geige zu vollwertigen Soloinstrumenten zeigen. David Plantier hat den Weg in seinem ausführlichen Booklet-Beitrag beschrieben, ich fand das ganz interessant v.a. im Vergleich zu den Anfängen der Musik für diese Instrumente um 1600, die mir allerdings näher liegt.


    lg vom eifelplatz, Chris.

    ________________________________

    Booklet

    Duo Tartini

    David Plantier

    - Wikipedia

    - Homepage

    Annabelle Luis

    - andéol association

    - Muso

    Videos

  • à violino solo

    Thibault Noally

    violin Gennaro Vinaccia, Napoli, 1719


    Johann Joseph Vilsmayr (1663-1722)

    Partita n°5 en g- moll pour violon seul

    extrait de Partita n°5 in g moll for solo violin from «Artificiosus Concentus pro Camera»

    1.Prelude. Harpeggio 1’30

    2.Gavott. Allegro 1’32

    3.Saraband. Adagio 3’25

    4.Rigodon. Allegro 1’19

    5.Guique. Allegro 0’40

    6.Menuett 1’43

    7.Boure 1’09

    8.Retirada. Allegro 2’02

    Georg Philipp Telemann (1681-1767)

    9.Fantaisie pour violon seul en D-Dur TWV 40:23 4’40

    Johann Paul von Westhoff (1656 -1705)

    Suite n°5 pour violon seul en d-moll

    10.Allemande 2’14

    11.Courante 1’26

    12.Sarabande 1’14

    13.Gigue 2’16

    Georg Philipp Telemann (1681-1767)

    14.Fantaisie pour violon seul en a-moll TWV 40:25 4’07

    Thomas Baltzar (1631-1663)

    15.Praeludium en do mineur in c-moll 1’32

    16.Allemande en sol mineur in g-moll 1’29

    Georg Philipp Telemann (1681-1767)

    17.Fantaisie pour violon seul en G-Dur TWV 40:15 4’37

    Johann Sebastian Bach (1685-1750)

    Partita n°2 pour violon seul en d-moll BW V 1004

    18.Allemanda 4’16

    19.Corrente 2’47

    20.Sarabanda 4’02

    21.Giga 4’08

    22.Ciaccona 13’57

    Georg Philipp Telemann (1681-1767)

    23.Fantaisie pour violon seul en ré majeur TWV 40:17 4’44

    Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704)

    24.Passagaglia pour violon seul extrait des «Rosenkrantz Sonaten»8’18


    Enregistré à l’église Saint-Rémi de Franc-Warêt (Belgique) en juin 2013

    Booklet mit e. kurzen einf. Beitr. von Gilles Cantagrel und e. biograph. Notiz zu Thibault Noally. F/E


    Gilles Cantagrel schreibt:

    Zitat

    à violino solo

    In the seventeenth century the violin reached the height of its perfection with the instruments produced not only by the Amati family in Cremona, but also by Jacob Stainer in the Tyrol, whose production was as highly reputed at the time as that of Stradivari. Italian composers, in becom-ing violinists themselves, overshadowed somewhat their German counterparts. The Germans were polyphonists by tradition and they sought contrapuntal density in their works more naturally than did the Italians, who from early on favoured lyrical expression.Writing in several parts for an instrument with a melodic vocation, possessing four short strings, and furthermore confined to the upper register, represents an almost insur-mountable challenge. Nevertheless, composers in the Germanic countries, especially North Germany, used triple or even quadruple stopping. In the absence of a continuo, Nikolaus Bruhns (1665 -1690) is reported to have drawn subtle polyphony from his violin, while performing the bass line on the organ pedals. German musicians took up the challenge from the mid-seventeenth century of creating polyphony in their pieces for solo violin.

    Vor einigen Jahren versuchte ein Bekannter mich davon zu überzeugen, dass es im Barock kaum Musik für Streichinstrumente solo gegeben habe ... Mir kam das etwas seltsam vor. Außer Westhoff und Bach fiel mir zunächst auch nicht viel ein, aber von der Struktur der Musikwirtschaft, in der es schon immer reisende Musiker gegeben hat, die von Hof zu Hof unterwegs waren, um Arbeit oder Anstellung an Fürstenhöfen, in Musikkapellen oder als Musiklehrer zu finden. Für sie waren selbst improvisierte oder selbst komponierte Solo-Werke (und Duette) für ihre Instrumente so etwas wie klingende Bewerbungen. Natürlich ist das nicht alles überliefert und schon gar nicht als Druck. Ein Druck war sicher für (noch) unbekannte Musiker nicht bezahlbar, wer sollte die Werke kaufen, wenn man nichts vom Komponisten wusste oder kannte?

    Für mich war das damals Anlass, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Nach und nach fand ich auch mehr Werke für Streichinstrumente solo und entdeckte auch einige Aufnahmen, sowohl Anthologien als auch einem Komponisten gewidmete CDs. Yorick wies ja schon auf die neue CD von Nadja Zwiener hin (s. Beitrag 12), die ich ebenso gelungen und interessant finde, wie die hier vorliegende von Thibault Noally. Beide Aufnahmen sind meiner Meinung nach gut zusammengestellt und gespielt, also empfehlenswert. Hört mal rein!

    lg vom eifelplatz, Chris.

    ____________________________

    Booklet

    Thibalt Noally:

    - Booklet S. 16

    - apartémusic.com

    The Strad

    CD reviews

    Rondo

    Videos:

    - Biber

    - Bach