Jetzt im Ohr (2022)

  • Uns ist da die Verhältnismäßigkeit abhanden gekommen, weil wir größere Besetzungen gewöhnt sind und gerade in Deutschland immer aus dem vollen geschöpft werden konnte, was die MusikerInnen betrifft.

    Die Besetzungsgröße der Paukenmesse sollte sich eigentlich feststellen lassen, da Uraufführungsort, - orchester und - zeitpunkt bekannt sind. Und die ersten OPI-Ausnahmen in den 80ern waren solche von Werken "großer" Komponisten, wie Mozart, Haydn, Beethoven. Und die haben direkt an den Horspots gewirkt oder haben dafür Sorge getragen, dass ihre Sachen dort zur Aufführung kommen. Von abhanden gekommener Verhältnismäßigkeit mag ich jetzt da nicht sprechen, zumal mir auch keinerlei Aussage von Mozart, Haydn oder Beethoven bekannt sind, dass ihnen jemals ein Orchester zu groß war. Im Gegenteil, die Uraufführungsorchester von Beethovens 7., 8. und 9. Sinfonie waren jeweils knapp 100 Musiker stark (ohne Chor!).

    Siegfried

  • Giuseppe Verdi (1813 - 1901)

    Messa da Requiem

    Elisabeth Schwarzkopf, Sopran

    Oralia Dominguez, Mezzosopran

    Giuseppe Die Stefano, Tenor

    Cesare Siepi, Bass

    Chor und Orchester der Mailänder Scala

    Victor de Sabata

    Mark Obert Thorn hat hier wieder einmal hervorragend remastert.

    Siegfried

  • Uns ist da die Verhältnismäßigkeit abhanden gekommen, weil wir größere Besetzungen gewöhnt sind und gerade in Deutschland immer aus dem vollen geschöpft werden konnte, was die MusikerInnen betrifft.

    Die Besetzungsgröße der Paukenmesse sollte sich eigentlich feststellen lassen, da Uraufführungsort, - orchester und - zeitpunkt bekannt sind. Und die ersten OPI-Ausnahmen in den 80ern waren solche von Werken "großer" Komponisten, wie Mozart, Haydn, Beethoven. Und die haben direkt an den Horspots gewirkt oder haben dafür Sorge getragen, dass ihre Sachen dort zur Aufführung kommen. Von abhanden gekommener Verhältnismäßigkeit mag ich jetzt da nicht sprechen, zumal mir auch keinerlei Aussage von Mozart, Haydn oder Beethoven bekannt sind, dass ihnen jemals ein Orchester zu groß war. Im Gegenteil, die Uraufführungsorchester von Beethovens 7., 8. und 9. Sinfonie waren jeweils knapp 100 Musiker stark (ohne Chor!).

    Siegfried

    Du zitierst die Ausnahmen!

    Haydn hat z. B. nur in London ein großes Orchester gehabt.

    Beethoven in der Regel auch eher ein kleines Orchester (z. B. Klavierkonzerte), wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

    Hat ja auch gereicht, da die Aufführungsorte kleiner waren und schon gar nicht so viel Platz für die MusikerInnen zu Verfügung stand.

    Die Regel, gerade bei der Kirchenmusik, waren kleine Ensembles, da schlicht und ergreifend nicht mehr SängerInnen und OrchestermusikerInnen zu Verfügung standen.

    Dass sich Komponisten nicht über zu große Orchester beschwert haben, ist ja nun kein Indiz.

  • Wenn ich das mit der Paukenmesse noch richtig in Erinnerung habe, ist sie 1796 in Eisenstadt uraufgeführt wurden. Dies war nach der Auflösung der Hofkapelle, also sicher mit kleiner Besetzung.

    Ich meine, es gab im gleichen Jahr noch eine Aufführung in Wien (Stephanstag?), für die Haydn Bläserstimmen nachkomponierte. Auch dies ein Hinweis, das bei der Uraufführung sicher nur eine keine Besetzung zu Verfügung stand.

    Bitte legt mich nicht auf meine Erinnerungen fest, Haydn ist nicht mein Forschungsschwerpunkt. Inhaltlich bin ich mir sehr sicher, mit den Daten nicht. Ich habe mich mit der Paukenmesse intensiv für eine Aufführung, die ich dirigiert habe, auseinandergesetzt.

    Einfach noch zum Vergleich: Bach hielt eine Besetzung mit 6 Geigen für seine Kirchenmusik für erstrebenswert. Neben den Kantaten (auch hier gibt es groß besetzte) umfasst das auch z.b. die Johannes-Passion. Die Regel war es nicht (sicher oder genug nur zwei Geigen, also solistische Besetzung), sonst hätte er ja keine Eingabe beim Rat gemacht.

    Leipzig war übrigens zu Bachs Zeit ein Hotspot des Musizierwesens in Mitteldeutschland.