Wer kennt ... ?

  • Hallo zusammen!


    Obwohl ich J. S. Bach uber alles liebe, besitze ich keine CD mit Englischen Suiten! Da ich jetzt aber unbedingt eine kaufen muss, nehme an dieser Stelle gerne eure Vorschlage an.
    (Es soll aber nicht romantisch gespielt werden und hip soll es auch nicht sein, denn das hilft mir namlich nicht weiter in meinem Vorhaben!)


    Danke euch! :)


    LG aus Kroatien :wink:


    "Wenn du von allem dem, was diese Blätter füllt,
    Mein Leser, nichts des Dankes wert gefunden:
    So sei mir wenigstens für das verbunden,
    Was ich zurück behielt."
    (Lessing)

    • Offizieller Beitrag

    Am ehesten fiele mir da spontan Glenn Gould ein, aber für Dein 'Vorhaben' dürfte der auch wenig geeignet sein...



    Wie ich (mit diebischer Freude...) feststelle, wird es langsam schwierig, unhippe Einspielungen zu finden. Ich denke, ganz gut bedient wirst Du mit Murray Perrahia, er interpretiert nicht, sondern spielt nüchtern - und das keineswegs langweilig:



    Die beiden CDs sind auch gerade bei jpc im Preis herabgesetzt. Hör mal rein, ob das war für Dich sein könnte...


    :wink:

  • Ja, ich brauche was "normales", nicht etwas "anderes", wie G.G. Will nicht mit der Spielart beeinflusst werden, (kann ich das überhaupt, so stur wie ich bin!?)
    Ich muss es als kleine Orientierung nutzen können, daher soll es "nüchterne Interpretation" sein. Wenn es jemand verbiegt, dann werde ich das am Ende sein, der das macht! Und das wahrscheinlich, nicht zu Gunsten des Werkes! *lol*


    Weitere Vorschläge sind willkommen!
    Dir Ulli erst mal vielen Dank!! :)


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    (Lessing)

  • Wie steht's denn mit Angela Hewitt? Die gefällt mir von den Klavierjünger(innen) am besten; spielt persönlich ohne irgend etwas zu übertreiben...
    Kenne die Englischen Suiten von ihr zwar nicht, aber könnte mir vorstellen, dass es was wäre...

    "Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger."
    Max Bruch (1838-1920)

  • Ja, ich mag die sehr gerne!! Fabelhafte Idee. Manche behaupten, sie spiele zu kalt, zu trocken... Aber Bach braucht nicht Emotionen. Für mich mindestens nicht! Es ist etwas anderes, was man braucht beim Bachspielen... keine Definition zur Hand! 8|
    Ich mag auch sehr wenn die A.H. Bach-Transkriptionen spielt! Toll!!!
    Danke ;)


    "Wenn du von allem dem, was diese Blätter füllt,
    Mein Leser, nichts des Dankes wert gefunden:
    So sei mir wenigstens für das verbunden,
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    (Lessing)

  • Hewitt und Perahia sind auf jeden Fall eine gute Wahl. Andras Schiff sollte man auch in Erwägung ziehen:





    Ich würde in diesem Fall den Preis entscheiden lassen. :wink:

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz. (Klaus Kinski)

    • Offizieller Beitrag

    Ich suche jetzt auch mal was. Und zwar fragte ich mich seit Jahren, welches nette Stück Musik SWR2 stets vor den 8-Uhr-Nachrichten sendet. Heute war die Moderatorin so freundlich und verkündete (endlich), daß nun noch ein Stück 'Rossini' zu hören sei... und es folgte das übliche Stück. Sofort kombinierte ich, daß es sich dabei nur um einen Satz aus den Streichersonaten, die mir bis dato nur dem Namen nach geläufig waren, handeln könne. Jetzt finde ich natürlich keine passende HIP-Einspielung. SWR2 sendet vermutlich die Einspielung von I musici:



    Die Aufnahme stammt von 1971, ist klanglich so lala, aber hier werden die Vorhalte schonmal korrekt wiedergegeben (es geht um das Allegro der Sonate Nr. 1 G-Dur, Piste #3). Wie unterschiedlich - vor allem im Tempo und mit imo falschen Vorhalten - das klingen kann, zeigen I Solisti Veneti (1987) - dort ebenfalls Piste #3:



    So recht gefällt mir das alles nicht *hmmm* - zumal diese Werke (zumindest dieser eine Satz) hier eher wie Neoklassik klingt und ich schon einen Satz aus Jenkins Palladio wähnte, dabei handelt es sich bei den Sonate a quattro um eine Neuauflage von Mozarts Quartett-Divertimenti aus 1804...


    :thumbdown:

  • Eine hippe Einspielung gibt es, und die ist ziemlich cool:



    Libby Wallfisch und ihre Gang spielen sich im Rekordtempo und mit wahrscheinlich oft reißenden Darmsaiten durch diese Jugendsünden. Scharf! *tschak*

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    Max Bruch (1838-1920)

    • Offizieller Beitrag

    Jepp, klingt ganz ordentlich. Diese hier sind aber deutlich schneller - von wegen 'Rekordtempo':



    Quartetto Rossini (Piste #3)



    Quintetto d'Archi Italiano (Piste #7)


    Hm. Vielleicht muß ich da gleich mehrere besorgen...? *flirt*


    P.S. Hat Rossini sie Dir gewidmet? Le sei sonate a quattro per archi! :D

  • Hallo Melina, hallo Ulli,


    WIESO ist die Interpretation von Glenn Gould HIPP, bitte ??? Es mag ja sein, daß ein Bruno Ganz, egal ob als Tasso, als "der eingebildete Kranke (Moliere), Macbeth, Franz Mohr oder Adolf Hitler IMMER irgendwie auf seine spezielle Art immer Bruno Ganz bleibt....aber eben der Vielseitige, Einzigartige TROTZDEM !!! Ähnlich ist es aus meiner Sicht bei Glenn Gould gelagert: Ein "Schlagwort" wie HIP, könnte man als Charakterisierung, als "Stempel" o.ä. verstehen. Ich frage mich was diese >Einschätzung< soll....aus subjektiven Gründen hat sie natürlich immer ihre Berechtigung. Eine Qualifizierung /Empfindung ob "traditionell" , avantgardistisch" oder "HIP" ist stets ein Ausdruck >persönlicher Empfindung< Mir scheint DAS in diesem Falle aber eine Anmaßung zu sein, weil hier in der Argumentation VERALLGEMEINERT wird und damit ein >Faktum< suggeriert wird<. Genau DAS aber geht m.E. nicht. ALLES muß mir nicht gefallen (bei keinem Interptreten)....aber gerade Gould's Interpretation der >Englischen Suiten< hat eine gestochene Noblesse, ist quasi eine Charakterstudie mit dem gebührenden augenzwinkernden Abstand bezüglich der gesellschaftspolitischen Eigenheiten der betreffenen Epoche.


    Nach den mir vertrauten musikalischen Sichtweisen von Carl Seemann, Edith Picht-Axenfeld, Ralph Kirkpatrick, Helmut Walcha und dem Holländer Leonhardt............war Gould der erste der - wie etwa bei einer adäquaten Inszenierung eines guten Opernregisseurs- der einen Spirit/Geist in seine Interpretation hineingezaubert hat, der "zeitgemäß" dem JS Bach begegnete, ohne die Komplexexität der Partitur zu leugnen, diese äußerst anspruchsvollen Suiten nicht ernst zu nehmen....... jedoch einen neuen Weg atemberaubender JETZIGKEIT in diesem Werk erkennen und verdeutlichen konnte, was m.E. bisher kein anderer Pianist ähnlich genial geschafft hat.


    Die Englischen Suiten mit Glenn Gould haben aus meiner Sicht einen fast eeinzigartigen Praefenzcharakter.


    Es grüßt...................Arnulfus

    • Offizieller Beitrag

    Caro Unulfo,


    WIESO ist die Interpretation von Glenn Gould HIPP, bitte ???


    Das frage ich mich allerdings auch. Dies hat niemand behauptet; zumindest nicht in der Weise, wie wir hierzulande HIP verstehen, nämlich als historisch informierte Praxis... HIP oder nonHIP (mit einem P) ist in dieser hier gebräuchlichen Definition keine persönliche Einschätzung, sondern eine definitive Tatsache. Siehe auch unser Glossar. Hier liegt offenbar ein Mißverständnis vor: es ging in keiner Weise um die Wertung von Gloulds (oder anderer) Arbeiten.


    Es ging Melina darum, eine möglichst zutatenfreie Einspielung der englischen Suiten zu erhalten. In dieser Hinsicht ist Glenn Gould ganz klar die falsche Adresse - das hat nichts mit der An-sich-Qualität seiner Interpretation(en) zu tun, sondern lediglich damit, daß seine Einspielungen für Melinas spezielles Vorhaben ungeeinet sind.


    Über Glenn Gould ließe sich derweil auch im entsprechenden Interpretenforum trefflich weiterdiskutieren.


    :wink:

  • Die hab ich auch schon gesehen, aber das sind ja die Trios... von den Geigensonaten scheint es tatsächlich (noch) nichts zu geben... ?(

    "Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger."
    Max Bruch (1838-1920)

  • Hallo,


    Zitat von Arnulfus

    WIESO ist die Interpretation von Glenn Gould HIPP, bitte ???


    Wenn ich das behauptet hatte, dann war ich gedanklich nicht bei der Sache. Ich meinte nur, er spielt etwas anderes... ich brauche etwas, das nicht durch den Interepreten zu sehr "personalisiert" ist... Ich brauche es zum Reinhören und eine aussuchen und dann anschliessend selbe fur die Prufung einspielen. G.G. kann ich dann hören einfach so... danach oder dazwischen...


    Aber!!!
    Ich kam zur Notenbibliothek und sagte: "Ich hätte gerne Englische Suiten (Noten)" und dann kam die Mitarbeiterin zuruck mit CD (Perahia!) :D
    Na ja, dann sagte ich, eigentlich brauche ich die Noten! :)
    Natürlich, nahm ich CD auch mit! Das war toll, denn ich wusste gar nicht, dass die CDs haben!
    Von A.Hewitt nahm ich dann "Preludien und Fugen".
    Passt!! ^^


    P.S.
    So ausgerüstet mit Büchern und Noten muss ich leider mein ganzes Gepäck in Zagreb lassen, um mich nicht totschleppen zu müssen.
    Man hatt eben Prioritäten! ^^^^


    "Wenn du von allem dem, was diese Blätter füllt,
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    So sei mir wenigstens für das verbunden,
    Was ich zurück behielt."
    (Lessing)

    • Offizieller Beitrag

    Die hab ich auch schon gesehen, aber das sind ja die Trios... von den Geigensonaten scheint es tatsächlich (noch) nichts zu geben... ?(


    Wahrlich interessant, daß die Triosonaten (für vier Instrumente) eingespielt wurden, die Solosonaten (für drei Instrumente :D ) allerdings noch nicht. Was ich da an Notenmaterial bei der IMSLP eingesehen habe, ist sehr vielversprechend (btw: ist 'Viola' bei der ersten Sonate ein Schreibfehler?).


    :wink:

  • Im späteren 18. Jahrhundert möchte ich noch drei Komponisten in meine Sammlung aufnehmen, zu denen ich bislang keine opi-Aufnahme gefunden habe:


    1722 – 1793 Pietro Nardini
    1730 – 1786 Antonio Sacchini
    1751 – 1825 Dimitry Bortnjansky


    Habe ich da etwas übersehen, oder wurden die stets mit modernem Gerät eingespielt? (resp. un-hip bei Chorwerken)

  • Im späteren 18. Jahrhundert möchte ich noch drei Komponisten in meine Sammlung aufnehmen, zu denen ich bislang keine opi-Aufnahme gefunden habe:


    1722 – 1793 Pietro Nardini
    1730 – 1786 Antonio Sacchini
    1751 – 1825 Dimitry Bortnjansky


    Habe ich da etwas übersehen, oder wurden die stets mit modernem Gerät eingespielt? (resp. un-hip bei Chorwerken)



    Von DB gibt es opi diese CD:





    Caro Mitis - CDs sind klangtechnisch allgemein gut, auch die Musiker sind Könner. Auf der CD sind mehrere Motetten, eine Sinfonia und mehrere kleinere Werke. Ein "Russian Album" gibt es auch. Auf Chandos sind mind 4 CDs mit geistl Chormusik erschienen, die ich nur auf dem US-Amazon gefunden habe.



    Von PN habe ich diese CD:



    Carmignola spielt auf einer 'Baillot' Stradivari aus 1732.



    Weiter diese hier.




    Laut Booklet ebenfalls opi. :wink:

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz. (Klaus Kinski)

  • Bei Nardini gäbe es noch:



    Flötensonaten, kenne ich nicht

    Ist wahrscheinlich nichts anderes als die Originalausgabe von der Brilliant-Classics-Ausgabe...

    "Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger."
    Max Bruch (1838-1920)