- Offizieller Beitrag
Max Emanuel Cencic wurde in Zagreb am 21. September 1976 geboren. Früh begeisterte er sein Publikum, als er im zarten Kindesalter Der Hölle Rache aus Mozarts Zauberflöte oder dessen Exultate, Jubilate und ähnliche Knüller darbot. Von seinem 10ten bis zum 16ten Lebensjahr war er bei den Wiener Sängerknaben und wirkte dort tatkräftig (u.a. als einer der drei Knaben in Mozarts Zauberflöte unter Sir Gerog Soltis Leitung) mit:
Cencic sang sich durch das bekannte Bach-, Mozart- und Händel-Repertoire, machte aber auch - offenbar leider vergriffene - Aufnahmen mit dem Pianisten Norman Shetler, welcher ihn zu Werken Schuberts, Mahlers, Griegs und Mendelssohns begleitete. Auch eine 4te Mahler unter der Leitung von Anton Nanut soll es gegeben haben. Zu jener Zeit, als die Zusammenarbeit mit Shetler sich manifestierte, hatte Cencic bereits an die 1.000 (!) Konzerte gegeben.
Durch den äußerst seltenen Umstand, daß Max Cencic seine Stimme nach dem Stimmbruch nicht zugunsten einer Tenor- oder Baßstimme aufgeben mußte, kann man eigentlich bei seinem Wirken ab diesem Zeitpunkt nicht wirklich von einem Countertenor sprechen, da diese eine spezielle Technik anwenden, um das Klangergebnis zu erzielen. Vielmehr ist der Künstler als (Mezzo-) Sopranist einzusortieren.
Von seinen Soloplatten sind m. E. besonders zu empfehlen:
Cantate von Domenico Scarlatti (1685-1757), begleitet von Aline Zylberajch (Hammerflügel), Maya Amrein (Violoncello),Yasunori Imamura (Theorbe & Barockgitarre) Inkl. Bonus-DVD mit einer sehr aufschlussreichen Dokumentation.
Demselben Komponisten ist Cantate d'Amore gewidmet:
Etwas 'dicker' besetzt als die zuerst genannte CD mit Ornamente 99, geleitet von Karsten Erik Ose. Mit diesem Ensemble wurden auch die herrlichen Cantate von Vivaldi eingespielt und -gesungen:
Die beiden Scarlatti-Alben sowie das Vivaldi-Album sind eine dicke und sehr intime Empfehlung! Noch relativ jung am Markt ist sein Händel-Solo-Album, erschienen 2010:
Hier begleiten ihn I Baroccisti und Diego Fasolis aufs Wunderbarste.
Max Emanuel Cencic ist natürlich auch vielfach in Opern besetzt, z.B. in Händels Fernando mit Il Complesso Barocco und Alana Curtis, wo er neben Lawrence Zazzo und Veronica Cangemi glänzt.
Philippe Jaroussky und Sophie Karthäuser singen mit Cencic in Faramondo um die Wette:
Ein großartiger Künstler, der sich u.a. auch Rossinis Werken widmete.
Sehr gerne würde ich seine Lieder-CDs mit Norman Shetler besitzen (bzw. hören) können.