Gänsehautlieder

  • Es gibt eine Menge Lieder die schaurig schön sind und mir Gänsehaut machen. Da z.B. Das irdische Leben aus den Knaben Wunderhorn, ein hungriges Kind bittet seine Mutter um Brot, sie vertröstet das Kind, das letztendlich verhungert.


    "Mutter, ach Mutter! es hungert mich,
    Gib mir Brot, sonst sterbe ich."
    "Warte nur, mein liebes Kind,
    Morgen wollen wir säen geschwind."


    Und als das Korn gesäet war,
    da rief das Kind noch immerdar:
    "Mutter, ach Mutter! es hungert mich,
    Gib mir Brot, sonst sterbe ich."
    "Warte nur, mein liebes Kind,
    Morgen wollen wir ernten geschwind."


    Und als das Korn geerntet war,
    da rief das Kind noch immerdar:
    "Mutter, ach Mutter! es hungert mich,
    Gib mir Brot, sonst sterbe ich."
    "Warte nur, mein liebes Kind,
    Morgen wollen wir dreschen geschwind."


    Und als das Korn gedroschen war,
    da rief das Kind noch immerdar:
    "Mutter, ach Mutter! es hungert mich,
    Gib mir Brot, sonst sterbe ich."
    "Warte nur, mein liebes Kind,
    Morgen wollen wir mahlen geschwind."


    Und als das Korn gemahlen war,
    da rief das Kind noch immerdar:
    "Mutter, ach Mutter! es hungert mich,
    Gib mir Brot, sonst sterbe ich."
    "Warte nur, mein liebes Kind,
    Morgen wollen wir backen geschwind."


    Und als das Brot gebacken war,
    Lag das Kind auf der Totenbahr.

  • Wer kennt ihn nicht, den Erlkönig von J. W. v. Goethe, in der Schule war er Pflicht, doch da kannte ich die Komposition von Schubert, dass er mit 18 Jahren geschrieben hat, noch nicht. Eine packende Musik, das fiebernde Kind, gespenstische Bilder, die lockenden Töne des Erlkönigs, die Angst des reitenden, eilenden Vaters, das schicksalhafte, tragische Ende. Wieder ist es der Tod eines Kindes.



    Quelle: Wikipedia


    1.Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
    Es ist der Vater mit seinem Kind.
    Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
    Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.


    2. Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
    Siehst Vater, du den Erlkönig nicht!
    Den Erlenkönig mit Kron' und Schweif?
    Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.


    3. Du liebes Kind, komm geh' mit mir!
    Gar schöne Spiele, spiel ich mit dir,
    Manch bunte Blumen sind an dem Strand,
    Meine Mutter hat manch gülden Gewand.


    4. Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
    Was Erlenkönig mir leise verspricht?
    Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind,
    In dürren Blättern säuselt der Wind.


    5. Willst feiner Knabe du mit mir geh'n?
    Meine Töchter sollen dich warten schön,
    Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
    Und wiegen und tanzen und singen dich ein.


    6. Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
    Erlkönigs Töchter am düsteren Ort?
    Mein Sohn, mein Sohn, ich seh'es genau:
    Es scheinen die alten Weiden so grau.


    7. Ich lieb dich, mich reizt deine schöne Gestalt,
    Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!
    Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an,
    Erlkönig hat mir ein Leids getan.


    8. Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,
    Er hält in den Armen das ächzende Kind,
    Erreicht den Hof mit Mühe und Not,
    In seinen Armen das Kind war tot.


    Eine Aufnahme mit H. Prey, sie gefällt mir am besten.


    • Offizieller Beitrag

    Es gibt eine Menge Lieder die schaurig schön sind und mir Gänsehaut machen.


    Ein Lied, das mich bisher am meisten schockiert hat (und es stets bei wiederholtem Hören tut), ist Heinrich Heines (1797-1856) Lieb' Liebchen, vertont von Robert Schumann (1810-1856). Es beginnt so herzig-liebkosend und warm-geborgen:


    Lieb' Liebchen, leg's Händchen aufs Herze mein; -
    ach, hörst du, wie's pochet im Kämmerlein?


    Die Musik Schumanns allerdings nimmt bereits Notiz von dem, was da schockierender Weise folgt (etwa wie die Vorahnungsmusik eines Thrillers):


    da hauset ein Zimmermann schlimm und arg,
    der zimmert mir einen Totensarg.


    Es hämmert und klopfet bei Tag und bei Nacht;
    es hat mich schon längst um den Schlaf gebracht.
    Ach! sputet euch, Meister Zimmermann,
    damit ich balde schlafen kann.


    Das Lied dauert nicht einmal eine ganze Minute und beherbergt doch soviel an Gefühlen, wie sie in einer Minute eigentlich nicht auszudrücken sind. Eigentlich...

    • Offizieller Beitrag

    Gustav Mahler hat für seine Vertonung den Text etwas verkürzt; das Säen und das Mahlen (letzteres vielleicht auch wegen der Affinität zum Namen des Komponisten?) ausgelassen. Außerdem strich er das 'da' (rief das Kind noch immerdar):


    "Mutter, ach Mutter! es hungert mich,
    Gib mir Brot, sonst sterbe ich."
    "Warte nur, mein liebes Kind,
    Morgen wollen wir ernten geschwind."


    Und als das Korn geerntet war,
    rief das Kind noch immerdar:
    "Mutter, ach Mutter! es hungert mich,
    Gib mir Brot, sonst sterbe ich."
    "Warte nur, mein liebes Kind,
    Morgen wollen wir dreschen geschwind."


    Und als das Korn gedroschen war,
    rief das Kind noch immerdar:
    "Mutter, ach Mutter! es hungert mich,
    Gib mir Brot, sonst sterbe ich."
    "Warte nur, mein liebes Kind,
    Morgen wollen wir backen geschwind."


    Und als das Brot gebacken war,
    Lag das Kind auf der Totenbahr.


    Das Lied ist wirklich hochdramatisch und bedrückend - vielleicht noch mehr als der Erlköning, zu dem man ja trotz seines Berufs doch irgendwie Vertrauen hat... (die irdische Mutter ist dem Erlenkönig ja auch nicht unähnlich). Ich mag sehr gene diese Einspielung:



    Gustav Mahler (1860-1911)
    Des Knaben Wunderhorn


    Sarah Conolly (Mezzosopran)
    Dietrich Henschel (Bariton)
    Orchestre des Champs-Elysées
    Philippe Herreweghe
    opi


    Sarah Conolly bringt das Lied wirklich sehr real und glaubhaft herüber. Wenn das Kind nicht gerstorben wäre, würde der Text (und die Musik!) sogar recht gut zu 'Hänsel & Gretel' passen. Es könnte aber auch in vorliegender Form quasi als eine Warnung der Mutter gegenüber Hänsel & Gretel verstanden werden, quasi als Märchen im Märchen...


    :wink:

  • Wer Brams Stocker's Dracula gelesen hat, der hat auch auf jeden Fall eine Zeile aus einer der berühmtesten Balladen des 18. Jahrhunderts gelesen:


    ...denn die Todten reiten schnell.


    Bei Stoker sagt dies ein Fahrgast der Kutsche, die Jonathan Harker zum Borgopass bringt, als der geheimnisvolle Kutscher des Grafen auftaucht, um ihn mitzunehmen.
    Ich habe mich dann mal aufgemacht, um die Ballade hinter dieser vielversprechenden Phrase kennenzulernen.
    Ich wurde fündig:

    (das Gedicht ist zu lang, um es zu posten, deshalb hier der Link: http://de.wikisource.org/wiki/Leonore)



    Dieses grandiose Werk stammt aus der Feder des deutschen Poeten Gottfired August Bürger, und es war schon kurz nach dem ersten Erscheinen ein echter Renner, und diente nicht nur für Bram Stoker, sondern auch für Edgar Allan Poe als Anregung; seine tote Heldin in meinem Lieblingsgedicht The Raven heißt ja auch Lenore...


    Ich finde, dieses Gedicht schreit geradezu nach Musik - weiß jemand, ob es eine Vertonung gibt? *hä*

    "Nichts gleicht der Trägheit, Dummheit, Dumpfheit vieler deutscher Geiger."
    Max Bruch (1838-1920)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Urvogel

    Ich finde, dieses Gedicht schreit geradezu nach Musik - weiß jemand, ob es eine Vertonung gibt?


    Es gibt wohl eine CD mit vertonten Texten von Bürger durch Carl Christian Agthe (1762-1797) und Friedrich Wilhelm Weis (1744-1826).


    Allerdings ist die Leonore nicht dabei (nur als Interpretin, vielleicht reicht Dir das ja? ^^ )


    Bei jpc und amazon ist die CD nicht gelistet...


    *hä*

    • Offizieller Beitrag

    :( Ohhhje Ulli, beim Lesen habe ich Gänsehaut auf dem Kopf....


    Du meinst Lieb' Liebchen? :D


    Ich muß zugeben, als ich es zum ersten Mal hörte, traf mich ein glühender Hammer eiskalt ins Gesicht.


    :beatnik:

  • Ein weiteres Gänsehautlied ist von Schubert, Text nach einem Gedicht von M. Claudius


    Ein Zwiegespräch zwischen dem Tod und dem Mädchen. Dunkel (d-moll) tritt der Tod ins Zimmer, ruhig und schwer, keine Widersprüche duldend. Das ängstliche Mädchen bittet den Knochenmann „Geh vorüber, lass mich leben, ich bin noch so jung“. Doch der Tod hört nicht und singt ruhig und lange und ausdruckslos „Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!“ Fast spricht er tröstend zu ihr „sollst sanft in meinen Armen schlafen“, fast wie ein Wiegenlied.



    Das Mädchen:
    Vorüber! Ach vorüber!
    Geh, wilder Knochenmann!
    Ich bin noch jung, geh Lieber!
    Und rühre mich nicht an.


    Der Tod:
    Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!
    Bin Freund und komme nicht zu strafen.
    Sei guten Muts! Ich bin nicht wild,
    Sollst sanft in meinen Armen schlafen!

  • Ebenfalls von Schubert "Der Jüngling und der Tod, nach dem Text von Spaun, nur ein Zitat ist enthalten von Claudius "es ruht sich kühl und sanft in meinen Armen".


    Im Gegensatz zu dem Mädchen bittet hier ein Jüngling, den Tod ihn zu holen, er ruft ihn und der Knochenmann erscheint mit dem gleichen Text wie bei dem Mädchen


    Der Jüngling:
    Die Sonne sinkt, o könnt ich mit ihr scheiden,
    Mit ihrem letzten Strahl entfliehn,
    Ach! diese namenlosen Qualen meiden,
    Und weit in schön're Welten ziehn!


    O komme Tod, und löse diese Bande!
    Ich lächle dir, o Knochenmann,
    Entführe mich leicht in geträumte Lande,
    O komm und rühre mich doch an!


    Der Tod:
    Es ruht sich kühl und sanft in meinem Armen,
    Du rufst! Ich will mich deiner Qual erbarmen.

    • Offizieller Beitrag

    Schönes Beispiel einer bewussten Gegenkonstruktion: Der Tod und das Mädchen <---> Der Jüngling und der Tod.


    Ich finde es stets etwas schade, daß immer nur ersteres gegeben wird und der Gegenpart unter den Tisch fällt, dabei könnte man die Positionen so schön gegenüberstellen. Außerdem finde ich den 'Jüngling' natürlich auch irgendwie reizvoller...


    *flirt*

  • Habt ihr das auch schon?


    Es waren zwei Königskinder,
    Die hatten einander so lieb,
    Sie konnten zusammen nicht kommen,
    Das Wasser war viel zu tief.


    ..."Ach, Liebster, könntest du schwimmen?
    so schwimm doch herüber zu mir!
    Zwei Kerzen will ich anzünden,
    Und die sollen leuchten dir."


    Da war eine falsche Nonne,
    Die tat, als ob sie schlief.
    Sie tat die Kerzen auslöschen
    Der Jüngling der sank so tief


    Und als der Jüngling zu Grunde ging
    so schrie sie und weinte sehr
    sie ging mit verweinten Augen
    wohl vor der Mutter Tür


    "Ach Mutter, herzliebste Mutter,
    Der Kopf tut mir so weh;
    Ich möcht so gern spazieren
    an den tiefen, tiefen See."


    "Ach Tochter, liebe Tochter
    allein darfst du nicht gehn
    nimm deinen jüngsten Bruder
    und der soll mit dir gehn"


    "Ach Mutter, liebe Mutter,
    mein Bruder ist ja noch ein Kind
    der schießt ja alle Vögel
    die auf der Heide sind"


    "Ach Tochter, liebe Tochter
    allein darfst du nicht gehn
    nimm deine jüngste Schwester
    und die soll mit dir gehn"


    "Ach Mutter, liebe Mutter,
    meine Schwester ist ja noch ein Kind
    sie pflückt ja alle Blumen
    die auf der Heide sind"


    Die Mutter ging nach der Kirche,
    Die Tochter ging ihren Gang.
    Sie ging so lang spazieren,
    Bis sie den Fischer fand.


    "Ach Fischer, liebster Fischer,
    Willst du verdienen großen Lohn?
    So wirf dein Netz ins Wasser,
    Und fisch mir den Königssohn!"


    Er senkte sein Netz ins Wasser,
    und nahm sie in den Kahn
    Er fischte und fischte so lange,
    Bis sie den Königssohn sahn.


    Was nahm sie von ihrem Haupte
    eine goldene Königskron
    Sieh da, du edler Fischer
    das ist dein verdienter Lohn


    Was nahm sie von ihrem Finger
    ein Ringlein von Gold so rot
    Sieh da du armer Fischer
    kauf deinen Kindern Brot


    Sie schloß ihn in ihre Arme
    Und küßt' seinen bleichen Mund:
    Ach, Mündlein, könntest du sprechen,
    So würde mein Herz gesund."


    Sie schwang um sich ihren Mantel
    Und sprang mit ihm ins Meer:
    "Gut' Nacht, mein Vater und Mutter,
    Ihr seht mich nimmermehr'!"


    Da hörte man Glockengeläute,
    Da hörte man Jammer und Not,
    Da lagen zwei Königskinder,
    Die sind alle beide tot.


    P.S.Ulli kann bestimmt auch Link dazu posten, denn das war bei SWR als Stück der Woche dabei. In abgekurzte Version aber sehr schön!! Darauf fand ich dann ganzes Text.


    "Wenn du von allem dem, was diese Blätter füllt,
    Mein Leser, nichts des Dankes wert gefunden:
    So sei mir wenigstens für das verbunden,
    Was ich zurück behielt."
    (Lessing)

  • Dann will ich mal die Gegenseite beleuchten, z.B. Bach, Komm süßer Tod. Ein Mensch, vielleicht krank oder alt, er will nicht mehr leben und sehnt sich nach dem Tod, nach Erlösung.


    1.Komm süßer Tod, komm selge Ruh!
    Komm, führe mich in Friede,
    weil ich der Welt bin müde,
    komm, ich wart auf dich,
    komm bald und führe mich,
    drück mir die Augen zu
    Komm selge Ruh!

    2. Komm süßer Tod, komm selge Ruh!
    Im Himmel ist es besser,
    da alle Lust viel größer,
    drum bin ich jederzeit
    schon zum Valet bereit,
    ich schließ die Augen zu.
    Komm selge Ruh!

    3.Komm süßer Tod, komm selge Ruh!
    O Welt, du Marterkammer,
    ach! bleib mit deinem Jammer,
    auf dieser Trauerwelt,
    der Himmel mir gefällt,
    der Tod bringt mich darzu.
    Komm selge Ruh!

    4. Komm süßer Tod, komm selge Ruh!
    O, dass ich doch schon wär
    Dort bei der Engel Heer,.
    Aus dieser schwarzen Welt
    Ins blaue Sternenzelt,
    hin nach dem Himmel zu.
    O selge Ruh!

    5. Komm süßer Tod, komm selge Ruh!
    Ich will nun Jesum sehen
    Und bei den Engeln stehen.
    Es ist nunmehr vollbracht,
    drum Welt zu guter Nacht,
    mein Augen sind schon zu.
    Komm selge Ruh!

  • Ein sehr emotionales Lied ist das Winterlied von Mendelssohn. Eine Mutter mahnt ihren Sohn, nicht nach seiner vermissten Schwester zu suchen, es ist kalt, der Wind ist heftig, die Mutter ahnt, dass auch er nicht zurückkommen wird. Er tröstet seine Mutter und verrspricht ihr, mit seiner Schwester zurückzukommen - die Mutter blieb allein -


    Mein Sohn, wo willst du hin so spät? Geh' nicht zum Wald hinaus,
    Die Schwester find'st du nimmermehr, O bleib' bei mir im Haus!
    Da draußen ist's so kalt, so rauh, und heftig weht der Wind;
    Bist ganz allein im weiten Wald, o bleib' bei mir, mein Kind!


    O Mutter, Mutter, laß mich zieh'n, trockne die Trän' im Blick,
    Die Schwester find' ich ganz gewiß und bring' sie uns zurück.
    Bis ich sie find', ist doch kein' Rast, ist doch kein' Ruhe hier;
    Den Schnee und Wind bin ich gewohnt, bald kehr' ich heim zu dir.


    Die Mutter sah ihm lange nach, er ging zum Wald hinaus;
    Der Wind ward still, die Nacht verging, doch er kehrt' nicht zum Haus.
    Und der Schnee zerschmolz, der Wind verweht', kam wieder Sonnenschein
    Und Blüt' und Blätter überall: die Mutter blieb allein.

    • Offizieller Beitrag

    Dann will ich mal die Gegenseite beleuchten, z.B. Bach, Komm süßer Tod.


    Daß Bach Lieder komponierte, wäre mir jetzt völlig neu...


    Ein Mensch, vielleicht krank oder alt, er will nicht mehr leben und sehnt sich nach dem Tod, nach Erlösung.


    Das tat ja bereits der Jüngling als Antipode zum Mädchen.


    :wink:

  • Zitat

    Daß Bach Lieder komponierte, wäre mir jetzt völlig neu...


    hätte mich besser audrücken sollen....dieses Lied ist aus Schemellis Gesangbuch nach dem Notenbuch der Anna Magdalena....der zweiten Ehefrau J. S. Bach.

  • Zitat aus Reclams Liedführer:


    Von 69 Liedern nach bekannten Dichtern , die Bach zu dem 1736 erschienenen "Musikalischen Gesangbuch" Schemellis beisteuerte, wurden früher ein Dutzend mit Sicherheit und ebenso viele mit Wahrscheinlichkeit Bach zugeschrieben, während heute nur noch drei Choralweisen als sicher bezeugt gelten. Aber auch ohne Sicherheit der Autorenschaft Bachs bewahren Melodien wie "Komm süßer Tod" ihre Schönheit.


    Es ist auch nicht sicher, ob die Melodien, die Bach in das Notenbuch Anna Magdalenas geschrieben hat, sein Eigentum sind.

  • Meine Gänsehautlieder von Mahler


    - Die Kindertotenlieder
    - Das Lied der Erde


    Mittel zum Vergessen und gegen Gänsehaut
    hat der Trunkene im Frühling ...

    "Ich fülle mir den Becher neu
    Und leer ihn bis zum Grund
    Und singe, bis der Mond erglänzt
    Am schwarzen Himmelsrund!


    Und wenn ich nicht mehr singen kann,
    So schlaf ich wieder ein,
    Was geht mich denn der Frühling an!
    Laßt mich betrunken sein!"

  • Auch ein Gänsehautlied von Brahms, am Anfang ist die Stimmung noch gut, sie wird von Strophe zu Strophe finsterer und zum Schluß nur noch ganz leise und unheimlich.



    Schwesterlein, Schwesterlein, wann gehn wir nach Haus?
    »Morgen wenn die Hahnen krähn,
    Wolln wir nach Hause gehn,
    Brüderlein, Brüderlein, dann gehn wir nach Haus.«


    Schwesterlein, Schwesterlein, wohl ist es Zeit.
    »Mein Liebster tanzt mit mir,
    Geh ich, tanzt er mit ihr,
    Brüderlein, Brüderlein, laß du mich heut.«


    Schwesterlein, Schwesterlein, was bist du blaß?
    »Das macht der Morgenschein
    Auf meinen Wängelein,
    Brüderlein, Brüderlein, die vom Taue naß.«


    Schwesterlein, Schwesterlein, du wankest so matt?
    »Suche die Kammertür,
    Suche mein Bettlein mir
    Brüderlein, es wird fein unterm Rasen sein.«