- Offizieller Beitrag
Das Konzert für 2 Klaviere d-moll entstand 1932. Ich mag das Werk sehr, da es - wie viele Kompositionen Poulencs - einer gewissen Witzigkeit nicht entbehrt. Falls jemand noch die näheren Umstände der Komposition kennt (ggfs. Auftraggeber, Widmungsträger etc.), möge er/sie dies bitte ergänzend preisgeben. Zwischenzeitlich kenne ich (neben diverser Radiohörsessions) zwei Einspielungen:
Das Duo Tal & Groethuysen spielt, begleitet vom Bach Collegium München (Hansjörg Albrecht), das Werk in einem Arrangement für zwei Klaviere, Orgel und Percussion. Bei allem Respekt vor der unglaublichen Leichtigkeit des Duo Tal & Groethuysen passt mir hier die hinzugesellte Orgel überhaupt nicht in den Kram. - sie nimmt dem Werk jeglichen Reiz. Schade um die ansonsten sehr schöne Einspielung.
Da lobe ich mir meine Neuerwerbung:
Hier spielen Jos van Immerseel und Clair Chevallier auf zwei Érard-Flügeln aus den Jahren 1896 und 1905 mit Parallelbesaitung, sie werden auf historischen Instrumenten von Anima Eterna begleitet. Dieser Umstand unterstreicht die Witzigkeit (i.S. einer geistreichen Parodie) nochmals um ein Vielfaches. Der 'historische' und zum Teil durchaus aggressive (eher knackige und adrette) Klang bekommt dem Werk extrem gut und lässt es wie ein in die Zukunft gebeamtes Werk der Wiener Klassik erklingen und nicht etwa umgekehrt, wie es wohl intendiert war.
Die Anspielungen (im wahrsten Wortsinn) auf verschiedene Stellen aus Mozarts Clavierkonzerten (d-moll KV 466 und D-Dur KV 537, II) und Werken anderer Komponisten machen das Hören des Werkes zu einem lustigen Ratespiel.