02 - Winterreise D911: Einspielungen (omi)

  • Im Übrigen sollte man aber auch nicht mit biografistischen Äußerungen der Art arbeiten, die Künstlerin befand sich gerade in einer schwierigen Lebensphase, daher sang sie die "Winterreise" so und so.

    Klar, so war das auch nicht gemeint. Mir war - auch ohne von Christine Schäfers Biographie zu wissen - bei einer Diskussion unsrer Supervisionsgruppe aufgefallen. Später einmal erzählte mir ein Freund, dass er nach dem Tod sseiner Freundin diese CD "rauf- und runtergehört" habe. Ich streiche die Bemerkung und bitte dich, ebenso zu verfahren und lösche auch diesen Text später.

    • Offizieller Beitrag

    Klar, so war das auch nicht gemeint. Mir war - auch ohne von Christine Schäfers Biographie zu wissen - bei einer Diskussion unsrer Supervisionsgruppe aufgefallen. Später einmal erzählte mir ein Freund, dass er nach dem Tod sseiner Freundin diese CD "rauf- und runtergehört" habe. Ich streiche die Bemerkung und bitte dich, ebenso zu verfahren und lösche auch diesen Text später.


    Wir streichen natürlich weder deine noch meine Bemerkungen; sie waren doch nicht deplatziert. :) Ich bin da ganz bei dir und deinem Freund, auch für mich gibt es existenzielle Werke, die sozusagen außer- oder überkünstlerisch lebensweltlich, eben existenziell wirken. Wir müssten sogar irgendwo einen Thread ähnlicher Artung haben. Bei mir z.B. Schuberts "Winterreise", Schützens "Exequien", Bruckners und Mahlers Neunte, Straussens "Vier letzte Lieder" und ganz besonders Bachs "Goldbergvariationen" in Glenn Goulds 1981er Aufnahme - sie alle sind mit bestimmten Lebensphasen verbunden und es steht außer Frage, dass große Kunst Trost zu spenden und Leiden zu lindern vermag.

    P.S. Ich wäre übrigens sehr gerne Begleiter in einem Hospiz, das wäre eine Aufgabe für mich, die mich erfüllen würde - allein, ohne Glauben und ohne genügend emotionale Festigkeit würde ich da wohl mit zu viel Empathie nicht lange durchhalten.

    • Offizieller Beitrag

    Er hat die Stimme, er hat das Können, er hat die Erfahrung - und er hat leider noch so viel mehr ... wenn der Künstler im Leid steht, halte ich es kaum noch aus.

    • Offizieller Beitrag

    Peter Anders, Michael Raucheisen, 1945


    Sagittarius bei Amazon:

    Zitat

    Natürlich die Umstände-man kann sich eigentlich nicht vorstellen. Die Russen stehen bereits in Berlin und da machen zwei Personen, scheinbar davon unbeeindruckt eine Winterreise zusammen. Aber das ist nicht der entscheidende Punkt. Peter Anders war ein beliebter Opernsänger, aber er hatte auch ein Faible für das Lied. Seine Technik ist alles andere als perfekt ( viel Aspirations-H), aber das macht gar nichts. Das Gebrochene dieser Musik wird kongenial umgesetzt, mit einem Pathos, dass sich nach Fischer-Dieskau dann schnell verbot. Anders hat 1948 mit Weissenborn nochmals die Winterreise eingespielt, aber so zwingend wie in dieser Aufnahme gelang ihm das nicht.Er zeigt uns seine Erschütterung und daran können wir teilnehmen. Das macht diese Aufnahme zu einem unverzichtbaren Dokument-gottseidank nach langen Jahren der Abwesenheit auf dem Markt wieder erschienen-

    Anders. Peter (1908-1954)

    • Offizieller Beitrag

    Zeger Vandersteene

    Levente Kende

    1987

    Unglaublich, dass selbst ich immer wieder auf Winterreisen stoße, die ich nicht kenne. Ist hier jemand schlauer als ich?