Um es gleich vorweg zu nehmen, von der Zählung der Konzerte als 'Nr. 27' (u.ä.) halte ich nichts, da diese Zählung völlig sinnlos ist (auch wenn sie sich durchgesetzt hat). Die 27 Clavierkonzerte ergeben sich aus I (21 Solokonzerte) + IV (1 Konzert f. zwei Claviere, 1 Konzert f. drei Claviere, wobei die Fassung für zwei Claviere ignoriert wird) + VI (4 Pasticci) = 27. Inkonsequenter Weise nicht mitgezählt werden zudem die 3 Arrangements nach Sonaten Joh. Chr. Bachs. (V). Es ergeben sich also rein rechnerisch (ohne die Sonderfassungen einzelner Konzerte) 30 Werke für Clavier(e) und Orchester, davon 23 eigene (die keine Arrangements oder Pasticci aus Werken anderer Komponisten sind), oder insgesamt 37 (!) vollendete Werke für Clavier(e) und Orchester inklusive aller Sonderfassungen und Bearbeitungen fremder Werke. Die nachfolgend in Klammern (...) angegebene Zahl dient lediglich der rechnerischen Erfassung, nicht der Zählung als (chronologische) Nummer.
Mozarts Œuvre gliedert sich wie folgt:
I - Eigene Werke für Clavier (solo) und Orchester
(1) D-Dur KV 175, (2), B-Dur KV 238, (3), C-Dur KV 246, (4) Es-Dur KV 271, (5) A-Dur KV 385p ex 414, (6) F-Dur KV 387a ex 413, (7) C-Dur KV 387b ex 415, (8 ) Es-Dur KV 449, (9) B-Dur KV 450, (10) D-Dur KV 451, (11) G-Dur KV 453, (12) B-Dur KV 456, (13) F-Dur KV 459, (14) d-moll KV 466, (15) C-Dur KV 467, (16) Es-Dur KV 482, (17) A-Dur KV 488, (18 ) c-moll KV 491, (19) C-Dur KV 503, (20) D-Dur KV 537, (21) B-Dur KV 595.
II - 'Fassungen' für die Kammer
Von den genannten 21 Solo-Concerten gibt es authentische Kammermusikfassungen Mozarts folgender Konzerte: (22) A-Dur KV 385p ex 414, (23) F-Dur KV 387a ex 413, (24) C-Dur KV 387b ex 415, (25) Es-Dur KV 449, (26) D-Dur KV 537. Bei den Kammermusikfassungen sollte der Wortbestandteil 'Fassungen' so interpretiert werden, daß die Bläser einfach komplett weggelassen werden können; es ändert sich also am Notentext ansonsten rein gar nichts.
III - Einzelwerke: Ersatzstücke
(27) Rondo D-Dur KV 382 als Ersatz für den Finalsatz von KV 175,
IV - Concerte für mehrere Claviere
(28) F-Dur für drei Claviere, (29) Fassung des vorgenannten Conzertes für nur zwei Claviere, (30) Es-Dur KV 316a ex 365 für zwei Claviere
V - Arrangements Johann Christian Bachscher Sonaten
(31) D-Dur KV 107 Nr. 1 (nach JCB op. V Nr. 2), (32) G-Dur KV 107 Nr. 2 (nach JCB op. V Nr. 3), (33) Es-Dur KV 107 Nr. 3 (nach JCB op. V Nr. 4)
VI - Pasticci
(34) F-Dur KV 37 (nach Sonaten von Raupach und Hanauer), (35) B-Dur KV 39 (nach Sonaten von Raupach und Schobert), (36) D-Dur KV 40 (nach Sonaten von Honauer, Eckard und Carl Philipp Emanuel Bach), (37) G-Dur KV 41 (nach Sonaten von Honauer und Raupach).
Die einzig mögliche Erklärung dafür, daß diese Pasticci als Konzerte Nr. 1 bis 4 gezählt werden, die Arrangements nach Joh. Chr. Bach in der Zählung jedoch untergehen, ist die, daß die Pasticci in K1 offenbar noch als eigene Werke Mozarts galten, wohingegen die Vorlagen für KV 107 Nrn. 1 bis 3 zu offensichtlich waren.
VII - Fragmente
(38 ) Concert D-Dur für Clavier und Violine KV 315f, (39) Rondo A-Dur (Fragment) KV 386 als Ersatz für den Finalsatz von KV 385p ex 414, dies gilt allerdings nicht für die Kammerfassung - sowie etliche Skizzen und verworfene Sätze - nicht fertiggestellte - zu den jeweiligen Concerten.