Beiträge von Dieu-et-le-Roi

    Gibts schon (und preiswert) beim britischen amazon - lohnt der Kauf?



    Wenn man Gardiners Stil mag, lohnt der Kauf auf jeden Fall. Ich habe die meisten Aufnahmen aus der Münchener Musikbücherei, so daß sich der Kauf der Box erübrigt. Sonst stünde sie auf der Suchliste.

    PS:
    CloneDVD ist (natürlich) KEIN verbotenes Programm. Verboten wäre nur, wenn man es dazu einsetzen würde, kopiergeschütztes Materiel zu vervielfältigen :beatnik:



    § 95a Schutz technischer Maßnahmen
    (1) Wirksame technische Maßnahmen zum Schutz eines nach diesem Gesetz geschützten Werkes oder eines anderen nach diesem Gesetz geschützten Schutzgegenstandes dürfen ohne Zustimmung des Rechtsinhabers nicht umgangen werden, soweit dem Handelnden bekannt ist oder den Umständen nach bekannt sein muss, dass die Umgehung erfolgt, um den Zugang zu einem solchen Werk oder Schutzgegenstand oder deren Nutzung zu ermöglichen.
    (2) Technische Maßnahmen im Sinne dieses Gesetzes sind Technologien, Vorrichtungen und Bestandteile, die im normalen Betrieb dazu bestimmt sind, geschützte Werke oder andere nach diesem Gesetz geschützte Schutzgegenstände betreffende Handlungen, die vom Rechtsinhaber nicht genehmigt sind, zu verhindern oder einzuschränken. Technische Maßnahmen sind wirksam, soweit durch sie die Nutzung eines geschützten Werkes oder eines anderen nach diesem Gesetz geschützten Schutzgegenstandes von dem Rechtsinhaber durch eine Zugangskontrolle, einen Schutzmechanismus wie Verschlüsselung, Verzerrung oder sonstige Umwandlung oder einen Mechanismus zur Kontrolle der Vervielfältigung, die die Erreichung des Schutzziels sicherstellen, unter Kontrolle gehalten wird.
    (3) Verboten sind die Herstellung, die Einfuhr, die Verbreitung, der Verkauf, die Vermietung, die Werbung im Hinblick auf Verkauf oder Vermietung und der gewerblichen Zwecken dienende Besitz von Vorrichtungen, Erzeugnissen oder Bestandteilen sowie die Erbringung von Dienstleistungen, die


    1. Gegenstand einer Verkaufsförderung, Werbung oder Vermarktung mit dem Ziel der Umgehung wirksamer technischer Maßnahmen sind oder
    2. abgesehen von der Umgehung wirksamer technischer Maßnahmen nur einen begrenzten wirtschaftlichen Zweck oder Nutzen haben oder
    3. hauptsächlich entworfen, hergestellt, angepasst oder erbracht werden, um die Umgehung wirksamer technischer Maßnahmen zu ermöglichen oder zu erleichtern.



    CloneDVD fällt unter §95a Abs.3 UrhG. Allenfalls der rein private Besitz ist nicht verboten, die Einfuhr aber schon. Die Umgehung des Kopierschutzes und die Einfuhr eines dazu dienenden Programms löst zivilrechtliche Schadenersatz- und weitere Forderungen des Rechtinhabers nach sich. Strafrechtlich fällt das unter §108b UrhG, allerdings unter gewissen Einschränkungen für den rein privaten Gebrauch. :wink:

    Lektüre soeben beendet:





    Gut lesbar, aber im typischen Spiegel-Stil geschrieben, beschreibt das Buch zwar recht gut die aktuelle Lage der Kirche und des katholischen Glaubens in einer übersättigten Wohlstandsgesellschaft, angegriffen von so vielen Heuchlern, Möchtegern-Päpsten und haßerfüllten Geiferern. Aber es bleibt doch letztlich an der Oberfläche, Symptome beschreibend. "Das war alles?" war mein erster Gedanke nach der Lektüre. Einen Gesichtspunkt fand ich persönlich allerdings sehr gut herausgearbeitet: Die Anti-Modernität der katholischen Kirche, als Rückständigkeit, als Affront gegen die "Zivilgesellschaft" usw. beschimpft, sind nur in Europa ein Problem. In der übrigen Welt kümmert das so gut wie niemanden.


    Für einen ersten Überblick aber geeignet, oder auch als Geschenk für jemanden, dem es hilft, sein Unbehagen an der Situation der Kirche in D gut verständlich in einem Buch zusammengefaßt zu finden.


    Ich bin lange genug mit dem mindestens genauso bequemen Standpunkt herumgelaufen, dass mein persönlicher Geschmack das Wahre sei und Anerkennung und Bedeutung im "Betrieb" nichts heißen würde. Dieser Standpunkt ist eigentlich viel fauler. Wenn mir etwas nicht zusagt ist es schlecht, fertig. Und die offizielle Meinung rührt wohl von Dummheit und Bestechung her oder so.


    Die Selbständigkeit dieser Methode ist eigentlich nur Zufall. All das, was Deiner Faulheit zufällig gefällt, wird zu Deinem Geschmack. Ich bin über dieses Stadium der Selbständigkeit hinausgekommen, brauche es nicht mehr. Ich kann mich auch ernstnehmen, ohne meinen zunächst zufälligen Reaktionen auf Kunst mehr auf den Leim gehen zu müssen. Und verdrehe innerlich die Augen, wenn sich die Möchtegern-Kenner mal wieder in ihrer Urteilsfähigkeit überschätzen oder jemand mit seinem ganz besonders persönlichen Geschmack angeben will.



    Laß mich das mal sortieren. Also:


    - Du verzichtest auf jede Definition von Kunst, weil "das nichts bringt",
    - Du überläßt anderen die Beantwortung der Frage, was "bedeutend" und "etabliert" ist und übernimmst deren Bewertung,
    - Du bist nicht in der Lage, Deinen persönlichen Geschmack nachvollziehbar zu begründen,
    - Du hast es de facto einfach aufgegeben, Dir grundsätzliche Gedanken zu machen.


    aber trotzdem sind die anderen faul. :umfall:


    Außerdem habe ich nach wie vor den EIndruck, als ob Du meine Position nicht verstehst oder nicht verstehen willst. Es ist offensichtlich, daß weder alles, was mir gefällt, zu "meinem Geschmack wird", noch, daß mein persönlicher Geschmack ausschlaggebend für meine Kunstdefinition ist (auch wenn er natürlich einfließt, hat meine Definition mit Geschmack wenig zu tun, sondern besitzt einen religiös-philosophischen Hintergrund). Es ist weiter offensichtlich, daß meine Definition weder Allgemeingültigkeit beansprucht noch andere abwertet. Das habe ich alles hinreichend erklärt, weshalb für mich jetzt EOD ist.


    Dein Standpunkt: Jeder definiere für sich "Kunst" und begründe dann anhand der eigenen Kriterien, was man gut findet.
    Mein Standpunkt: Man versuche, die als bedeutend etablierte Kunst wertzuschätzen.


    Wie sollen wir nun diskutieren?
    :wink:


    Vorläufig gar nicht. Mir ist die persönliche Auseinandersetzung mit der Frage, was Kunst ist (und nur deshalb versuche ich die Definition), viel zu wichtig, um sie anderen zu überlassen. Und darauf läuft Dein unselbständiger (wie Peter zutreffend bemerkt) und sehr bequemer Standpunkt hinaus.


    Um bei dem Beispiel von Matthias zu bleiben: Wenn 100 Kunstkritiker die Geräusche, die bem Zertrümmern eines Klaviers durch John Cage entstehen, für Musik erklären, ist es Kunst. Sind es dagegen 100 Psychiater, ist es eine nerotische Zwangshandlung, und sie ziehen Cage eine weiße Jacke mit vielen kleinen Schnallen an. Reißt Heinz "der Bulle" Kowalski mit seinem Bagger ein Haus ab, sind die Geräusche Baulärm. Applaudieren ihm dabei aber 100 Kunstkritiker, ist es Kunst. *tschak*

    Ich habe kein Interesse an ebooks oder einem Reader, und sehe derzeit auch keinen Bedarf für mich.


    Wie bei Ulli ist mir der Wirrwarr zu groß. Hat nicht Amazon vor einiger Zeit bezahlte und heruntergeladene ebooks ungefragt gelöscht? Ich jedenfalls kann mich nicht damit abfinden, daß andere kontrollieren, wann, wo, in welchem Format und warum ich ein ebook lesen darf. Schon aus diesem Grund stehe ich (übrigens auch Bluray) ebooks skeptisch gegenüber. So etwas paßt mir überhaupt nicht. :boese:


    Vermutlich wird man ebooks auch nicht einfach in eine pdf-Datei oä. umwandeln können/dürfen. Bücher als pdf-Datei habe ich nämlich massenhaft, lesen am Bildschirm ist für mich unproblematisch. Daran liegt es also nicht. :wink:

    im Grunde geht es bei der bildenden Kunst um "Erkenntnisgewinn"


    D'accord. Aber nicht jeder Erkenntnisgewinn ist zugleich Kunst.




    und da hat die Arbeit von Beuys absolut die Nase vorn.


    :thumbdown: Die meisten philosophischen, wissenschaftlichen oder religiösen Bücher laufen ihm den Rang ab, wenn es um den Erkenntnisgewinn geht. Übrigens bringt auch Dein Konzept - so wie ich es bisher kennengelernt habe - deutlich mehr Erkenntnisgewinn im gesellschaftlich-politischen Bereich als Beuys. *yepp*





    Das Zerlegen eines Klaviers mit Vorschlaghammer hat schon was :D - übrigens können die Töne die dabei entstanden durchaus auch als Musik angesehen werden - ...


    Allerdings ist da Heinz "der Bulle" Kowalski der viel bessere Musiker. Wie er am Steuer seines Liebherr-Baggers die Klänge des Aufpralls der Abrißbirne mit den Einsturzgeräuschen der Bauruine in der Bahnhostr. 23 in Bottrop harmonisch in Einklang bringt, das ist unübertroffen, im wahrsten Sinne des Wortes einmalig. :thumbup:



    außerdem mag ich das experimentieren mit Klang und Tönen. Bei Cage noch mehr als bei anderen, weil bei ihm irgendwie - ich kann es nicht erklären - eine musikalische Poesie entsteht.


    Experimentieren ist ja ganz schön und auch wichtig. Aber Cage bleibt im experimentieren mit und sezieren der abendländischen Musiktradition stecken. Das ist mir nicht genug, zumal das andere Komponisten und Instrumentenbauer vor ihm auch getan haben. Hingegen hatten die wesentlich mehr Talent, wenn es es darum ging, die gewonnenen Erkenntnissen wieder zu einem überzeugenden klanglichen Ergebnis zusammenzusetzen. Man vergleiche zB die Werke für präpariertes Klavier des amerikanischen Komponisten Stephen Scott und sein Bowed Piano Ensemble mit Cage Werken. :)


    Ich finde die vielen Ideen, Konzepte und Ansätze von Cage spannend, aber die musikalische Umsetzung meistens langweilig. oft genug nur akustische Spielereien. Solche Personen hat es in früheren Jahrhunderten auch immer gegeben, sie sind aus der Musikgeschichte nicht wegzudenken. Aber ein talentierter Künstler? :rolleyes:


    Mich sprechen Cage und Beuys problemlos spontan an.
    Hosokawa hat mit Cage ziemlich wenig zu tun, soweit ich ihn bislang (oberflächlich) kenne.


    Hier - und in Beitrag 48 - sieht man, worauf es hinausläuft, wenn man auf den Versuch verzichtet, Kunst zu definieren, und sich stattdessen darauf zurückzieht, daß "es nichts bringt". Man muß meinen Kunstbegriff nicht teilen, aber er bietet wenigstens eine Diskussionsgrundlage. Mit Dir ist eine Kommunikation dagegen nicht möglich. Über ein "Ich finde Beuys und Cage voll krass" kommst Du nicht hinaus. Du drückst Dich zwar gewählter aus, aber das Ergebnis bleibt dasselbe. Du kannst Deinem Gefühl Ausdruck geben, daß DIr ein bestimmtes Werk gefällt, aber nicht für Außenstehende nachvollziehbar erklären warum.


    Also:
    Ich finde Cage voll uncool (mit Ausnahmen). Und Beuys auch. Keine Avantgarde, sondern irgendwie retro, von vorgestern. Echt!



    Was Hosokawa betrifft, wirst Du schon noch herausfinden, wo die Gemeinsamkeiten zwischen ihm und Cage bestehen. Kleiner Hinweis: Nicht im klanglichen Ergebnis. :wink:

    aber (bildende) Kunst hat doch auch immer etwas Besonderes, was gewöhnliche Gegenstände eben nicht haben; eigentlich (fast?) etwas Transzendetes. Das widerspricht zwar meiner obigen Darstellung meiner Sichtweise von 'Kunst' - aber insgeheim ziehe ich doch (intern) irgendwo eine geistige Grenze zwischen Kunst und Nichtkunst, wobei Nichtkunst nicht immer gleich eine Abwertung der Sache sein muß. Ein herausragender Koch muß auch nicht unbedingt ein Künstler sein, um als herausragender Koch dazustehen. :beatnik:



    So sehe ich das in etwa auch. Den Wiki-Artikel habe ich durchgelesen, aber ich finde nicht, daß Beuys Schaffen etwas mit Kunst zu tun hat. Es spielt sich vielmehr im gesellschaftlich-politischen Raum ab.


    Seine Proteste gegen den akademisch-wissenschaftlichen Kunstbetrieb sind mit Sicherheit nicht unberechtigt, haben aber ebensowenig etwas mit Kunst zu tun wie die „soziale Plastik“, oder seine - auch richtige - Meinung „Kreativität und die schöpferische Energie des Einzelnen“ seien „Kapital und Potential einer Gesellschaft“. Seine Installationen kommen über banalste Spielereien nicht hinaus. Da greife ich doch lieber zu einem Buch, das die von ihm aufgeworfenen Fragen behandelt.


    Im Grunde ähnelt er hier John Cage, dessen philosophischer Hintergrund und künstlerische Bestrebungen durchaus sehr interessant waren, der aber ebenfalls letztlich entweder die falschen Mittel wählte, um sie umzusetzen, oder es mangelte ihm schlicht an Talent. Toshio Hosokawa kann das weit besser.


    Ansonsten sehe ich nur die üblichen Versatzstücke eines BRD-Intellektuellen:


    verkrampfte Auseinandersetzung mit dem 3.Reich
    inkonsequentes, irrlichterndes politisches Engagement
    Kritik am unverstandenen „Kapitalismus“, kombiniert mit eigener finanzieller Absicherung durch ebendiesen und den Steuerzahler
    das übliche geistlose Geschwätz vom „freien“ und „demokratischen“ Sozialismus
    sehr viel hohles und folgenloses Reden und Handeln


    Das ist meilenweit von dem entfernt, was ich unter Kunst verstehe, wobei eine Bewertung seiner Tätigkeit im gesellschaftlich-politischen Raum damit nicht verbunden ist. Die muß gesondert, aber dann nicht unter künstlerischen Aspekten, bewertet werden. :wink:

    Man erkennt dann auch sehr schnell, welche wunderbaren Ideale, Gedanken und Visonen er hatte



    Besser: Poste mir doch mal die Ideale etcpp., die er Deiner Meinung nach vertritt (per PM). Finde ich keinen, der sich auf intelligente, ästhetische und spannende Weise mit ihnen auseinandergesetzt hat, gebe ich dem Bordfunker Unteroffizier Beuys noch mal eine Chance.

    Na, Moment mal, ich definiere gar nichts weg


    Klar doch, Du verzichtest nach Deinen eigenen Worten (Beitrag 36) auf eine Definition, weil "das nichts bringt".



    sondern Du definierst Beuys weg, weil Du ihn nicht magst.Das könnte man auch als Gedankenfaulheit ansehen.


    Nö, Es stimmt, daß ich Beuys nicht mag. Er ist ein belangloser Langweiler. Aber ich bilde meine Definition natürlich nicht nach Künstlern, die ich nicht umfaßt sehen will, sondern nach dem, was ich für essentiell erachte. Daher kann ein Künstler unter meine Definition fallen, aber ich kann seine Werke immer noch als schlechte Kunst ansehen. Und umgekehrt sind Werke keine Kunst, aber immer noch hervorragende Unterhaltung oder erstklassiges Handwerk.


    Ich finde ebenfalls, dass das AKRIBISCHE, VOLLSTÄNDIGE Taggen nach IMMER GLEICHEM (!) SCHEMA das A und O ist. Das Argument "für meine Bedürfnisse passt es so" kann u. U. sehr schnell in die Brüche gehen, wenn man (jetzt noch nicht vorhersehbar) irgendwann neue Ansprüche an die Datenbank stellt. Besonders in dieser Hinsicht sind Tags flexibler als Dateien+Ordner, weil Tags in alle Richtungen verwendbar sind, eine Ordnerstruktur aber immer eine 'Krücke' darstellt, die nur für das momentane Bedürfnis zurechtgestrickt ist und nur unter NOCH größerem Aufwand zu ändern ist, als das ohnehin schon enervierende (aber Perfektionisten sehr süchtig machende ;) ) (Neu-)Taggen.



    Ich habe seit nun etwa 3-4 Jahren die Sammlung auf Fp. In der gesamten Zeit habe ich nicht feststellen müssen, daß mich das Datei+Ordner - Prinzip in irgendeiner Weise behindert, weder bei der Suche noch in sonstiger Hinsicht.


    Über die Zeit hinweg habe ich bei der Bezeichnung von Dateien und Ordnern laufend hinzugelernt, mir sind nach und nach neue Ideen gekommen, welche Infos aufgenommen werden sollen. Beispielweise sind Cimarosa oder Pergolesi anders sortiert als die Musik der Notre Dame - Schule. Ein erheblicher Teil der Musik zwischen Renaissance und Spätromatik ist geographisch geordnet, das Mittelalter nach sachlichen Kriterien von hoasm.org. In den ersten Jahren habe ich die Tempobezeichnungen der einzelnen Sätze weggelassen, jetzt nehme ich sie hinein. Für viele Komponisten stehen auch sehr unterschiedliche Informationen zur Verfügung. Das müßte ich jedesmal bei allen Tags ergänzen/ändern, wenn ich sie wirksam nutzen will.


    Weiter kann ich zB auf die sofortige genaue Bezeichung der Dateien verzichten, wenn ich nur den Ordner richtig bezeichne. Die Dateibezeichnungen können auch viel später nachgetragen werden. Wenn ich mich mit einzelnen Komponisten näher beschäftige, dann fällt mir evtl. noch ein anderes Ordnungsprinzip ein (ist mir zB gerade bei Lully oder Chopin so gegangen).


    Gehe ich von Peters Ausführungen aus, hätte ich mit Tags massive Probleme. Ich sehe - auch wenn ggf. die Suche komfortabler ist als bei Windows - die Tags eher als starres Korsett. Ich muß bereits am Anfang der Digitalisierung alle Informationen kennen, die ich ggf. in den Tags erfassen will. Da geht mir erstens der Lerneffekt flöten, der nach meiner Methode durch die intensive und wiederkehrende Beschäftigung mit einem Komponisten verbunden ist, und zweitens geht damit eine deutliche Einbuße an Freude und Spaß an der Musik einher.



    :wink:

    Nur kurz, muß jetzt los, und bin erst Do wieder im Lande.



    Na, wer diskutiert denn ernsthaft über Erzeugnisse, die nicht als Kunstwerke ernstgenommen werden?


    Jeder, denn wenn ich nicht definieren kann, was Kunst ist, wenn alles irgendwie Kunst ist, dann kommen solche Diskussionen laufend vor.



    Wenn ich im Zug aus dem Fenster schaue, sehe ich natürlich massenhaft Architektur, die ich nicht als Kunst bezeichne. Wenn der jeweilige Architekt es trotzdem als Kunst gemeint hat, ist es eben schlechte Kunst. Oder auch trotzdem keine Kunst. Ob man es jetzt so oder so bezeichnet ist doch völlig egal.


    Gedankenfaulheit also, die Unfähigkeit, mit anderen über Kunst zu kommunizieren. Dekadenz.



    Wenn jemand Kunst definieren will, bekomme ich den Eindruck, er hätte den Stand, den wir seit einigen Jahrzehnten erreicht haben oder die Problematik des Kunstschaffens der letzten Jahrzehnte nicht wahrgenommen.


    Ich will Kunst nicht allgemeinverbindlich definieren, sondern eine Richtschnur für mich entwickeln. Nur weil man es aufgegeben hat, Kunst zu definieren, muß ich das ja nicht für mich akzeptieren.




    Er hat das Problem nicht verstanden, weil er einen älteren Kunstbegriff heranzieht als den gegenwärtigen.


    Wir sind hier nicht in den Naturwissenschaften. Es gibt keinen anerkannten Stand von Wissenschaft und Technik, hinter den man nicht zurückfallen sollte. Der gegenwärtige Kunstbegriff ist um nichts richtiger oder besser als die älteren, er ist nur anders. Im übrigen gibt es aktuell keinen allgemeingültigen Kunstbegriff.


    Umgekehrt ist es richtig: Weil ich die Problematik des Kunstschaffens der letzten Jahrzehnte wahrgenommen habe, lehne ich den gegenwärtigen Kunstbegriff als nichtssagend und belanglos ab. Während die Vertreter "des gegenwärtigen Kunstbegriffs" im Grunde dem Problem nur ausweichen, indem sie es wegdefinieren.


    @ Ulli, bzw. zur Klarstellung:
    Es gibt in Bezug auf (Musique-)Dateien einfach ZWEI "Datenbanken": Die Dateinamen und die Dateitags (ID3-Tags, zumeist). Ersteres MUSS man vergeben, letzteres KANN man vergeben. Entsprechend gibt es ja die zwei Grundmöglichkeiten, um die es hier geht: Entweder eine "Datenbank" per Dateiname (+ Ordnerstruktur), oder eine "Datenbank" per Tag(s). WinAmp liest (wie die meisten Programme dieser Art) die Tags aus und verwaltet die Dateien dadurch, man könnte die Dateien auch in einem Programm anhand der Dateinamen etc. verwalten. Da WinAmp ausschließlich die Tags verwendet, ist es unerheblich, wie die Dateien darüber hinaus benannt sind. Es gibt nebenbei bemerkt viele Programme, mit denen man komfortabel aus Ordnerstruktur + Dateiname automatisch die Tag-Kategorien beschriften lassen kann, genauso kann man die Tags automatisiert, aber nach beliebigem Schema als Dateiname eintragen lassen, bzw. sogar gleich die eine entsprechende Ordnerstruktur automatisch mitgenerieren lassen.


    Das ist eine gute Klarstellung! :)


    Wenn ich das richtig kapiert habe, läuft es im Ergebnis darauf hinaus, wie komfortabel ich letztlich die Suche gestalten will, oder? Die gedankliche Vorarbeit ist dieselbe (Dateibezeichnung, welche Tags), der Arbeitsaufwand (Eingabe der Daten). Du sagst, die Suche ist mit Winamp oder einem ähnlichen Programm komfortabler, flexibler und vielfältiger, richtig? Ich dagegen (und der Lullist) sage, d'accord, gut und schön, aber so differenziert brauche ich das nicht, mir reicht die Windows-Suche, und aufgrund meiner durchdachten Ordnerstruktur bin ich mit max 2-3 Klicks am Ziel.



    Was wäre denn mal ein Programm, mit dem ich die Ordnerstruktur und Dateibezeichnung als Tag übernehmen könnte?
    Da müßte ich doch die Tags flexibel gestalten dürfen, bevor ich alles übernehme. Und ich müßte alle Dateien vorher einheitlich benannt haben, um sie dann wiederzufinden. Beispiel: Wenn ich 30 Einspielungen der Eroica habe, und die Dateien (idR je Satz eine Datei) mal die Tempobezeichnung enthalten, mal nicht; mal das Aufnahmejahr, mal nicht, dann bekomme ich doch schon ein Problem, weil das Programm Aufnahmen ohne Aufnahmedatum nicht anzeigt, wenn ich danach suche. Und was mache ich zB. wenn es nur eine Datei ist, bei einem Radiomitschnitt zB.?


    :wink:



    PS: Bin jetzt zwei Tage beruflich unterwegs...