aber (bildende) Kunst hat doch auch immer etwas Besonderes, was gewöhnliche Gegenstände eben nicht haben; eigentlich (fast?) etwas Transzendetes. Das widerspricht zwar meiner obigen Darstellung meiner Sichtweise von 'Kunst' - aber insgeheim ziehe ich doch (intern) irgendwo eine geistige Grenze zwischen Kunst und Nichtkunst, wobei Nichtkunst nicht immer gleich eine Abwertung der Sache sein muß. Ein herausragender Koch muß auch nicht unbedingt ein Künstler sein, um als herausragender Koch dazustehen. 
So sehe ich das in etwa auch. Den Wiki-Artikel habe ich durchgelesen, aber ich finde nicht, daß Beuys Schaffen etwas mit Kunst zu tun hat. Es spielt sich vielmehr im gesellschaftlich-politischen Raum ab.
Seine Proteste gegen den akademisch-wissenschaftlichen Kunstbetrieb sind mit Sicherheit nicht unberechtigt, haben aber ebensowenig etwas mit Kunst zu tun wie die „soziale Plastik“, oder seine - auch richtige - Meinung „Kreativität und die schöpferische Energie des Einzelnen“ seien „Kapital und Potential einer Gesellschaft“. Seine Installationen kommen über banalste Spielereien nicht hinaus. Da greife ich doch lieber zu einem Buch, das die von ihm aufgeworfenen Fragen behandelt.
Im Grunde ähnelt er hier John Cage, dessen philosophischer Hintergrund und künstlerische Bestrebungen durchaus sehr interessant waren, der aber ebenfalls letztlich entweder die falschen Mittel wählte, um sie umzusetzen, oder es mangelte ihm schlicht an Talent. Toshio Hosokawa kann das weit besser.
Ansonsten sehe ich nur die üblichen Versatzstücke eines BRD-Intellektuellen:
verkrampfte Auseinandersetzung mit dem 3.Reich
inkonsequentes, irrlichterndes politisches Engagement
Kritik am unverstandenen „Kapitalismus“, kombiniert mit eigener finanzieller Absicherung durch ebendiesen und den Steuerzahler
das übliche geistlose Geschwätz vom „freien“ und „demokratischen“ Sozialismus
sehr viel hohles und folgenloses Reden und Handeln
Das ist meilenweit von dem entfernt, was ich unter Kunst verstehe, wobei eine Bewertung seiner Tätigkeit im gesellschaftlich-politischen Raum damit nicht verbunden ist. Die muß gesondert, aber dann nicht unter künstlerischen Aspekten, bewertet werden. 