Nachdem wir letzte Woche in der Zauberflöte der Berliner Staatsoper (im Schillertheater) waren, habe ich hier ganz eifrig den Thread zu den opi-Einspielungen der Zauberflöte aufgesucht. Um Weihnachten 2013 hatte ich ja die inzwischen megaerfolgreiche Zauberflöte in der Komischen Oper gesehen, deren Inszenierung ich enttäuschend fand, aber immerhin war es ein Genuss, dem Orchester zuzuhören. Freilich nicht opi, aber durchaus von hip inspiriert und entsprechend frisch, durchsichtig, mitreißend.
In der Staatsoper war es nun gerade umgekehrt: Eine hinreißende, wenn auch nicht innovative Inszenierung, aber musikalisch ein Rein- wenn nicht Durchfall. Die Staatskapelle hat sich uninspiriert und schwerfällig durch die Ouvertüre vibriert, da war dann schon der Ton für den Abend gesetzt. Sängerisch gab es keine großen Höhepunkte, dafür ein paar Ärgernisse, allen voran die zweite Arie der Königin, deren Koloraturen nur mithilfe krasser Temposchwankungen über die Bühne gebracht werden konnten und dazu noch einem munteren Roulette glichen: mal ein Treffer, mal keiner ...
Überhaupt: wie verkatert! Die drei Damen beim ersten Auftritt quatschig, und wenn ich schon mal höre, dass die Intonation nicht stimmt, dann gute Nacht. Und sollte man meinen, dass Orchester und Sänger bei "Ein Mädchen oder Weibchen" durchgehend klappern können? Und in jeder Strophe erneut an derselben Stelle aneinander vorbei musizieren?
Die Pamina hat Ordentliches geliefert, der Sprecher war famos, und geschnurrt hat es eigentlich immer nur dann, wenn die drei Knaben dem ganzen Ensemble mit ihrer Punktgenauigkeit den Marsch geblasen haben. Oh, nie hätte ich gedacht, dass Sarastro und Orchester bei den Heiligen Hallen klappern könnten ....
Allein die hübsche Inszenierung und diese irrsinnig schöne und spannende Musik Mozarts hat uns dazu gebracht, nicht in der Pause zu gehen. Und jetzt muss ich mir dringend die Christie-Einspielung besorgen und mir den Jacobs mal eingehender anhören.