Was gut ist, kann man ja durchaus des öfteren mal genießen (essen, trinken, hören), aber Musik, die nicht schmeckt, würde ich sofort abschalten.
Durch meine Methode der ständigen Selbstschulung - also Hinterfragen der nicht befriedigten Erwartungshaltung, Nachvollziehen, warum etwas beliebt/berühmt ist, daraus folgend die Entwicklung der Genussfähigkeit - gibt es das fast nicht, dass ich Musik höre, die nicht schmeckt - schließlich habe ich den Player unter Kontrolle.

Da ich weniger nach spontanem Gefallen als nach Geltung sammle, ist die Gefahr gering, dass bedingt durch temporäre Geschmacksverwirrung Sondermüll in der Sammlung lagert. Die nun wirklich "Unberühmten" wie bspw. Emil Bohnke werden auch ab und an wieder mal gehört (wie alles andere auch) und sie gefallen mir immer noch, nur ganz weniges finde ich eher doof, und das ist wohl fast ausschließlich jünger als 50 Jahre, z.T. von den Komponisten geschenkt, was soll man da machen ...
Aber selbst Musik, die ich nicht schätze, stört mich erst ab einer gewissen Spieldauer oder Wiederholungsfrequenz. Grundsätzlich finde ich wohl inzwischen jede Musik erstmal irgendwie interessant und lasse mich (zumindet kurz) darauf ein. Das ist also eine Art wissenschaftlichen Zugangs, auch wenn ich dann nicht wissenschaftlich arbeite. Da ich keiner Zwangsbeschallung unterliege (und die paar Minuten im Supermarkt stören mich auch nicht mehr) kann ich meine Offenheit gut bewahren, ich höre in Summe wahrscheinlich vergleichsweise wenig Musik.